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Tokio 2021: "Können wir beide Gold haben?": Hochspringer verzichten aufs Stechen und sind jetzt beide Olympiasieger

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Tokio 2021:

Das ist Sportsgeist: Die Hochspringer Essa Mutaz Barshim und Gianmarco Tamberi waren in Sachen Fehlversuche und übersprungene Höhe gleichauf – und trafen eine Entscheidung, die ihnen jeweils Gold einbrachte.

Neben Weltrekorden oder spannenden Millimeter-Entscheidungen sind es oft die emotionalen Momente, die einem von Olympia auch Jahre danach noch gut in Erinnerung sind. Für solch einen Moment sorgten am neunten Wettkampftag die beiden Hochspringer Gianmarco Tamberi aus Italien und der Katarer Essa Mutaz Barshim. Die denkwürdige und zudem historische Szene dürfte schon jetzt für jeden Rückblick gesetzt sein.

Es ist kurz vor 15 Uhr deutscher Zeit, als es Tamberi als letzter Springer des Männerfinals in der Hand hat – oder besser gesagt in den Waden –, sich zum alleinigen Olympiasieger zu küren. 2,39 Meter liegen auf, doch der Italiener scheitert wie schon zuvor Barshim und Maksim Nedasekau aus Belarus, der Bronze holt, an der Höhe. Tennis Gold für Alexander Zverev 1555

"Können wir beide Gold haben?"

Was dann folgt, entwickelt sich zum schönsten Gefühlsausbruch des Abends. Tamberi, der zu diesem Zeitpunkt die gleiche Anzahl an Fehlversuchen hat wie Barshim, geht auf seinen Gegner zu, man umarmt sich, als ein Wettkampfrichter auf sie zutritt. Man könne mit dem Springen fortfahren, erklärt dieser, wird jedoch schnell von Barshim unterbrochen: "Können wir beide Gold haben?" Das sei möglich, fährt der Offizielle fort, "wenn Sie ..". Weiter kommt er nicht.

Beide Sportler treten etwas zur Seite, gucken sich an, ehe Barshim sagt: "Lass' uns Geschichte schreiben." Tamberi zögert keine Sekunde, schlägt ein und springt den Katarer überschwänglich an – pure Freude, pure Emotion.

Ein Mitschnitt der Sportschau bei Twitter zeigt den Gefühlsausbruch: 

Noch nie zwei Olympiasieger im Hochsprung

Weil es noch nie zwei Olympiasieger in einem Hochsprungfinale gegeben hat, sicherten sie sich auch einen zusätzlichen Eintrag in den Geschichtsbüchern. Barshim verfügt nach Bronze in London (2012) und Silber in Rio (2016) nun zudem über einen vollständigen Medaillensatz. Tamberi indes konnte einen schwarzen Moment seiner Karriere zumindest etwas vergessen machen: Der 29-Jährige galt für die Spiele in Rio als Top-Favorit auf Gold, musste letztlich jedoch wegen einer schweren Knöchelverletzung passen. FS Die schönsten Olympia-Momente von Tokio 10.30

Nach dem Gewinn der Goldmedaille hatte der Italiener im Rund von Tokio übrigens nur wenige Minuten später schon wieder allen Grund zum Jubeln, als sich Landsmann Lamont Marcell Jacobs über 100 Meter zum schnellsten Mann der Welt sprintete. Auch ihm sprang Tamberi, unverändert im Freudentaumel, in die Arme. Die nächste Szene, die es die Rückblicke schaffen dürfte.

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