Trendsport: Skateboards für Kinder: So finden Sie das richtige Modell
Scooter waren gestern. Skateboards mausern sich bei Kindern und Jugendlichen zum neuen Trend-Sportgerät. Welche Boards sich für welches Alter eignen und was unbedingt zur Ausrüstung gehört – eine kleine Checkliste.
Die Zeiten, in denen Skaterboarder:innen als Freaks belächelt wurden, sind längst vorbei. Schon in den 1970er-Jahren ratterten Jugendliche mit einem auf vier Rollen geschraubten Holzbrett am legendären Venice Beach in Los Angeles auf und ab. Die waghalsigen Tricks und Sprünge endeten nicht selten mit Blessuren. Heute, mehr als 50 Jahre später, ist vieles anders. Skateboarden ist fast schon salonfähig. Ja, die Freaks in abgewetzten Jeans und Oversize-Pulli rollen immer noch über die Rampen Graffiti-besprühter Skater-Parks. Doch ähnlich wie die Snowboard-Szene haben auch die Skateboarder schon vor einigen Jahren Eingang in den internationalen Sport gefunden. Bei den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio wurden zum ersten Mal Medaillen vergeben – in den Disziplinen Park und Street. Die gefeierten Helden der Szene und zugleich besten Skater der Welt sind Schüler und Jugendliche. Die Britin Sky Brown ist 14 Jahre jung und schon jetzt ein Superstar. Kein Wunder, dass immer mehr Kinder vom Roller aufs Rollbrett wechseln.
Welche Skateboards sich für Kinder eignen, worauf Anfänger bei den ersten Trainingsrunden achten sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Skateboards für Kinder: Mini-Cruiser vs. Kinder-Board
Sie sind bunt, leicht und komplett montiert. Seit ein paar Jahren sind die sogenannten Mini-Cruiser oder auch Pennyboards in der Skater-Szene auf dem Vormarsch. Und genau diese Boards können den Einstieg ins Skateboarden erleichtern. Für Kinder ab drei Jahren, die etwas Bewegungstalent mitbringen, ist das Mini-Board perfekt, um sich auszuprobieren. Wichtig: Diese Kunststoff-Boards sind nur zum Rollen konzipiert und für Tricks ungeeignet. Ähnlich wie bei Schuhen und Rollern gibt es die Boards für kleine Skater mit bunten LED-Lichtern in den Rädern.
Nach diesem Warm-up ist der Boden bereitet für das erste "richtige" Skateboard. Hier stehen die Kids dann schon auf einem Holzbrett, das sich von den Skateboards für Erwachsene im Wesentlichen nur durch die Länge unterscheidet. Diese klassischen Boards sind sowohl für den Einstieg als auch für mutige Skater mit etwas Erfahrung geeignet. In der Regel sind sie 31 Zoll lang. Das entspricht etwa 80 Zentimetern. Bei der Breite des Boards sollte darauf geachtet werden, dass die Zehenspitzen leicht über den Boardrand hinausragen. Das Skateboard kann so besser gesteuert werden.
Skateboards für Kinder: Checkliste und Zubehör
- erste Versuche ab einem Alter von drei Jahren möglich
- Skateboard sollte am Anfang etwas schmaler sein als die Schuhlänge des Kindes
- Einstieg am besten mit einem Mini- oder Penny-Board (aus Kunststoff)
- Next Level: Kinder-Board (auch für den Einstieg geeignet)
- ein stylisher Skaterhelm (Fahrradhelm genügt für den Anfang auch) sowie Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschoner sind Pflicht (hier ist ein komplettes Ausrüstungs-Set erhältlich)
Skateboards für Kinder: Was sonst noch wichtig ist
Im Gegensatz zum Rad- oder Roller fahren steht man beim Skateboarden quer zur Fahrtrichtung. Für Einsteiger ist das zunächst ungewohnt. Deshalb sollten Eltern bei den ersten Testfahrten ihrer Mini-Skater immer dabei sein. Mit einem kleinen Trick finden Sie heraus, welches Bein am besten vorn auf dem Board steht. Geben Sie Ihrem Kind ohne Vorwarnung einen leichten Schubs. Das Bein, das es nach vorn stellt, um sich abzufangen, steht auch auf dem Skateboard in Fahrtrichtung vorn. Der gleiche Trick funktioniert auch bei Snowboard-Anfängern. Ansonsten ist es zunächst wichtig, dass die Kinder mit leicht gebeugten Knien sicher und stabil auf dem Brett stehen. Für die ersten Übungseinheiten bieten sich verwaiste Parkplätze an. Den nötigen Schwung bekommt man beim Skateboarden, in dem man sich mit einem Bein vom Boden abstößt. Dabei gilt die Regel: je öfter, desto schneller. Für den Anfang genügen zwei bis drei kurze Bodenkontakte.
Skateboards im Straßenverkehr: Das sind die Regeln
- Skateboards sind gemäß §24 Abs. 1 der Straßenverkehrsordnung keine Fahrzeuge. Sie werden rechtlich wie Rollstühle oder Rodelschlitten behandelt.
- Es gelten demnach für Skateboarder*innen dieselben Vorschriften wie für Fußgänger
- Skateboards dürfen nicht auf öffentlichen Fahrbahnen genutzt werden.
- Auch Radwege sind für Skateboarder*innen tabu.
- Es besteht die Pflicht, auf dem Gehweg zu fahren.
Longboard oder Skateboard für Kinder: Was ist besser?
Wer noch nie auf einem "Brett mit vier Rollen" gestanden hat, sollte für den Anfang zu einem Longboard greifen. Das hat gleich mehrere Gründe. Zunächst einmal sind die Rollen beim Longboard deutlich größer und weicher als bei einem klassischen Skateboard. Auch die Achsen, an denen sie sich drehen, erleichtern das Lernen. Sie sind breiter und stehen weiter auseinander, was das Board deutlich stabiler macht. Dazu sind die Achsen meist so montiert, dass der Körperschwerpunkt sehr nach am Boden ist und man stabiler und sicherer auf dem Deck steht. Unebener Untergrund macht den Longboard-Rollen spürbar weniger aus als den kleine harten Rollen eines Skateboards. Ein Longboard ist für Einsteiger die bessere Wahl, weil man nicht so viel mit dem eigenen Gewicht arbeiten muss, um es ins Rollen zu bekommen. Ein Longboard für Kinder unter zehn Jahren sollte nicht länger als 80 Zentimeter sein. Bei größeren Kindern kann man 20 Zentimeter addieren.
Letzter Tipp: Mittlerweile hat fast jede größere Stadt in Deutschland zumindest eine kleine Übungsanlage für Skater. Für den Anfang sind Halfpipe und Kicker natürlich noch tabu. Aber schon einmal schauen, wie das mal aussehen kann, schadet ganz sicher nicht.
Skateboards für Erwachsene auch für Kinder geeignet?
Zum Lernen sind Skateboards für die Kinder die richtige Wahl. Einige Hersteller empfehlen Kindern erst ab einer Größe von 1,40 Meter sich auf ein größeres Board zu stellen. Für ältere Kinder, die etwas Talent mitbringen, sind Skateboards für Erwachsene schon nach kurzer Eingewöhnungsphase die bessere Wahl. Zumal diese Cruiser häufig auch hochwertiger verarbeitet sind. Schade für die Kleinen: Bei Skateboards für Kinder ist auch die Auswahl deutlich begrenzter. Dennoch ist es sinnvoller, zunächst sicher auf einem kleineren, auf Kinder zugeschnittenen Modell zu üben.
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