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Rosengartentour 28.7 bis 31.7.2022

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16 Bergsteiger der Sektion Teisendorf, Ortsgruppe Waging besteigen anspruchsvolle Gipfel der Rosengartengruppe

Am frühen Morgen brachen 16 Mitglieder der Sektion Teisendorf auf mit dem Ziel, markante Gipfel in der Rosengartengruppe über Klettersteigen zu ersteigen. Guide Heinrich Riesemann hatte die geplante Tour schon zwei Wochen vorher erkundet, damit alle Teilnehmer die teilweise nicht leichten Touren auch wirklich bewältigen können.  Mit Michael Kerle, Markus Helminger und Karl Weiss als weitere Führer war man bestens für alle Eventualitäten gerüstet. Weitere Teilnehmer waren Kathi Haunerdinger, Doris Mühlbauer, Anneliese Eisl, Albert Mayer, Marianne Macho, Hubert Huber, Elsbeth Schmid, Elfriede Maier, Hans Templer, Waltraud Berger, Und Hanni Rehrl. Mit dem AV Bus und zweit weiteren Autos ging es über den Brenner nach Tiers, wo uns ein wohlriechender Capucino oder Amerikano für den langen Hüttenanstieg  einstimmte. Am Nigerpass konnten wir kostenlos unsere Fahrzeuge abstellen.

Erstes Tagesziel war der Hüttenanstieg zur 2316 m hoch gelegenen Rotwandhütte über den Hirzlweg mit Ausgangspunkt Nigerpass.
An der übergroßen Adlerstatue war ein Gruppenfoto zwangsläufig und eine Brotzeit dringend erforderlich. Nach 4 Std. Gehzeit erreichten wir die herrlich unter den steil aufragenden Felsen der Masare und der Rotwand gelegene Hütte. Das Wetter war durchwachsen und ein Gewitter nicht ausgeschlossen. Zum „Eingehen“ war noch der Anstieg auf den 2700 m hohen Masaregipfel über einen Klettersteig angesagt. Alle Teilnehmer machten sich – aufgeteilt in drei Gruppen – auf den Weg und meisterten auch die schwierigeren Stellen des Klettersteiges ohne Probleme. Nach 1 ½ Stunden waren die ersten am Gipfel und machten sich trotz der fortgeschrittenen Tageszeit  auf zur gesamten Überschreitung des Masaregrates. Keiner wählte den kurzen Abstieg – das Wetter hatte sich beruhigt – sondern nahm den etwa 3 ½ Stunden langen  Masare-Klettersteig mit der gesamten Überschreitung auf sich.
Ein langer Tag war hinter uns und alle waren glücklich und stolz auf das Geleistete. Auf der gut organisierten Hütte wurden wir reichlich versorgt, so dass der erste Tag einen guten Ausklang fand.

Die zweite Tagestour führte uns von der Rotwandhütte über den Rotwandklettersteig zur Vajoletthütte (2234 m ÜNN).
Das Wetter war wieder prächtig. Den ersten Teil des Klettersteiges kannten wir schon vom Vortag.
Dann erwartete uns eine kleine Mutprobe, aber alle meisterten den etwas ausgesetzten, gut gesicherten Abstieg in eine Scharte. Von dort ging es unschwierig, überwiegend A/B zum Gipfel (2808 m). Nach 2 1/2 Std. Aufstieg zum Gipfel mit herrlicher Aussicht über nahezu alle Gipfel der Rosen-gartengruppe und im Südosten beherrschend die Marmolata. Der Abstieg war zögerlich wegen des umfangreichen „Gegenverkehrs“ im Klettersteig, aber nach rund 4 Std. von der Hütte waren wir auf dem Vajolonpass, das Ende des Rotwandklettersteiges. Auf dem Cigoladepass gab es die verdiente Mittagsrast. Dann noch gute 2 Std. ein ermüdender Hatscher unter den teils senkrecht aufragenden Wänden der Rosengartenspitze bis zur Vajoletthütte (22243 m ÜNN).  Mit ca. 1000 HM Aufstieg teils im Klettersteig und 1100 HM Abstieg gelangten wir kurz vor Einbruch eines heftigen Gewitters die bestens geführte Hütte, wo wir von Fabio freundlich empfangen wurde.
Bestes Essen war der Lohn für den anstrengenden Tag.  
Dass Heini beim abendlichen Schafkopf mit seiner eigenen Schellsau spielte, mag wohl der anstrengenden Tour geschuldet gewesen sein.

Die dritte Tagestour hatte die Überschreitung des 3002 m hohen Kesselkogels zum Ziel mit Übernachtung auf der Grasleitenpasshütte.
Wieder blauer Himmel, aber noch sehr frisch beim Aufbruch und kalter Nordwind. Nach einer Gehstunde zur Grasleitenpasshütte deponierten wir dort für die Tagestour nicht notwendige Teile aus dem Rucksack und machten uns mit der Klettersteigausrüstung in drei Gruppen auf dem Weg. Erst die schattige Wand sehr abweisend, aber bald öffneten sich gut begehbare Bänder und Rampen, überwiegend gesichert, so dass wir nach 2 ½ Stunden schon das Gipfelkreuz in Sicht hatten.  Der Gipfelgrat etwas ausgesetzt, aber alle erreichten strahlend den Gipfel.  Der kalte Nordwind ließ uns nicht lange verweilen. Wir machten uns auf den langen Abstieg, überwiegend als Klettersteig mit Schwierigkeit A/B.  Am Bergfuß des Kesselkogels fanden wir ein sonniges, windstilles Platzerl  für die Mittagspause.  Nun noch etwas zäh hinauf zum Antermoia Pass (2770 m) wo uns zu aller Verwunderung ein paar Bergradler entgegen kamen. 
Ein Gipfel war zu wenig. Wir machten uns noch auf den Weg zur C. Scalieret (2887 m). Ein sehr schöner Aussichtsberg, vom Pass in einer ¾ Std. erreichbar . Auf gleichem Weg ging es zurück zum Antermoia und von dort unter den imponierenden Wänden des Kesselkogels zur Grasleitenpasshütte. Waltraud, Michael und Heini erledigten noch eine Fleißaufgabe mit der Überschreitung der Crepes de Laussa, wo auf dem Rückweg sogar noch ein kleines Eisfeld zum Überschreiten war.  Insgesamt waren wir 7 bis 9 Std. unterwegs mit einigen interessanten Klettersteigpassagen.

Auf der Hütte fühlten wir uns richtig wohl. Seniorhüttenwirt Sergio sorgte bestens für uns. Bald wird er Großvater.

Die vierte Tagestour ging von der Grasleitenpasshütte zum Santnerpass, Abstieg über den Klettersteig und Heimreise.  Wieder Aufbruch bei Sonnenschein und etwas wärmer. Zuerst stiegen wir auf dem Karrenweg hinunter bis fast zur Vajoletthütte und von dort auf einem Felssteig hinauf zum 2734 m hoch gelegen Santnerpass. Rechts des Weges die berühmten Vajoletttürme, links die Rosengartenspitze. An der schön renovierten Gartlhütte war noch Fototime mit den Türmen, an der Santnerpasshütte wurden die Gurte angelegt.  Dort entsteht eine modernst aussehende Hütte die  weithin vom Tal aus sichtbar ist und von den freundlichen jungen Wirtsleuten Romina und Michael Perathoner bewirtet wird .
Der Abstieg über den Santnerpassklettersteig ist beeindruckend, jedoch überwiegend gut gesichert und weist nur ein paar C-Stellen auf. Dem Gegenverkehr kann man gut ausweichen, so dass die Begehung in beiden Richtungen durchaus machbar ist. Nach 4 1/2 bis 5 Std. Gehzeit trafen wir uns alle zu einer kurzen Rast an der Rosengartenhütte und von dort war es nur noch eine Stunde zum Parkplatz Nigerpass. Auf der schönen Sonnenterrasse bei der Almwirtschaft am Nigerpass gab es noch guten Kuchen und einen Cappuccino als Lohn für den gelungenen Tag.


Alle Teilnehmer waren beeindruckt von den gewaltigen Wänden der Rosengartengruppe, von der prima Gruppengemeinschaft und von den gelungenen, unfallfreien Gipfelbesteigungen. 

Bericht und Fotos: Heini Riesemann

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