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„Vergessene Pfade“ im Chiemgau – Oktober 2019

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Nachdem zunächst nur Rosi und Steffi sich angemeldet hatten (vielleicht begründet sich die geringe TN-Zahl ja an dem Freitagstermin!), schlug erbarmungslos mein „bergsteigerischer Egoismus“ durch. Die geplante Kampenwandüberschreitung kannte ich ja schon zur Genüge, die große Runde um die Nordflanke des Dürnbachhorns nur zum Teil und …
als begeisterter Skifahrer hatte ich schon seit fast 15 Jahren diese Nordflanke im Kopf. Eine Besichtigung in Herbstzeiten für kommende Winteraktivitäten konnte also nur mehr als informativ sein. Dazu kam, dass – inzwischen zu fünft – Karl ein ebenso fanatischer „Süchtling“ von einsamen Skiflanken ebenso mit von Partie war und er den „Langen Sand“ bereits von einem Alleingang im Winter kannte. Deshalb war er sehr interessiert einmal von oben reinzuschauen.

Keiner boykottierte meine Planänderung – fein!

Los ging es im wabernden Nebel parallel zum „Langen Sand“ hinein zum Hausgraben und durch ihn auf den einfach nur schönen Hausgrabenkopf. Weiter oben begleitete uns – dank Sonneneinstrahlung – ein Farbenspiel des Herbstes. Immer wieder nahmen wir auch Einblicke in die schattige, beeindruckend wilde Nordflanke des Dürnbachhornmassives. Nach dem Hausgrabenkopf konnten wir über den Nordgrat des Dürnbachhornes eine Latschengymnastik über kleinste Pfade – vollkommen kostenfrei – genießen.

Nach wohlverdienter Rast an der Bergstation des Nostalgie-Sesselliftes ging es zum Gipfel des Dürnbachhornes und weiter über den langen, langen Gratrücken zum Wildalphorn, der Kreuzschneid und dem Brunstkopf. Zum Teil gemütlich, sonnig und aussichtsreich, dann wieder einem Fitness-Intensivtraining gleich durch die wildesten Latschengassen. Dabei ließen die Anderen Karl und mich einfach nur machen, schauen, reden und „labern“, denn wir waren von dem wilden Skigelände auf der Nordseite, in das wir unzählige Male Einblick nahmen, nur noch überwältigt.

Tja, dann kam die Abbruchstelle hinter der Kreuzschneid in Richtung Richtstrichkopf. Diese ca. 70 m hohe Stufe war mehr als unangenehm und heikel – vor allem dadurch, dass es auf der Nordseite einfach nicht mehr besonders abtrocknete und alles wirklich „sauglatt“ war. Ich war sehr froh, als wir alle (trotz Seilbenutzung!) heil in der Scharte nach dem Abbruch standen und nun über phantastische Pfade mit hundertundeins Serpentinen wieder in den Langen Sand hinuntergingen. Immer wieder überlegten wir, wer diese Pfade angelegt und für welchen Zweck diese Pfade geschaffen wurden – eine Almwirtschaft da oben gibt es nicht! Dazu wäre eine kulturhistorische Betrachtung sicher sehr interessant.

Nach 9 Stunden (inclusive Pausenzeiten) landeten wir glücklich, zufrieden und durstig wieder am Parkplatz der Langlaufloipe. Die Bade- und Duschwannen hatten abends viel Latschenkiefernadeln und Schweiß zu verkraften.

Fazit: Wieder einmal ein Bergabenteuer direkt vor der Haustüre.

Kommentare:

Rosi:
„Serpentinen, Serpentinen, Serpentinen – war eine schöne Tour, bin ziemlich zerkratzt, das werde ich aber überleben“

Steffi:
„Schön und gut, super“

Lorenz:
Seine Aussage ist im Datenmüll leider verschwunden-hmm

Karl:
„Schöne interessante Tour. So lang hätte ich es mir nicht vorgestellt“

Bericht und Bilder: Hermann Böhler

 

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