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1899 Hoffenheim: Mehr Risiko in Sachen Rotation

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		1899 Hoffenheim:  Mehr Risiko in Sachen Rotation

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. Julian Nagelsmann liebt den Nervenkitzel. Ob auf dem Motorrad, dem Mountainbike, beim Kitesurfen oder Bergsteigen. Der 31-Jährige sucht immer wieder den besonderen Adrenalin-Kick. Und auch in seinem Job zeichnet sich der weiterhin jüngste Bundesligatrainer durch seine Risikobereitschaft aus. Wenngleich sich Nagelsmann an diese Eigenschaft im Saisonverlauf einmal selbst erinnern musste. Auch deshalb haben sich die Vorzeichen binnen fünf Wochen, sozusagen von einer Länderspielpause bis zur nächsten, bei der TSG 1899 Hoffenheim drastisch verändert.

Rückblick: Anfang Oktober erlebte Nagelsmann die wohl unerfreulichste Woche seiner jungen Trainerkarriere. Es setzte drei 1:2-Heimspielniederlagen hintereinander, in der Bundesliga gegen Leipzig und Frankfurt sowie dazwischen in der Champions League gegen ManCity. Mit sieben Punkten aus sieben Partien und Rang 13 machten sich "Hoffes" Nationalspieler - zumindest diejenigen, die nicht auf der langen Verletztenliste standen - auf die Reise. Ihr Vereinstrainer wirkte gereizt, antwortete bisweilen mürrisch und räumte ein, dass es "momentan wenig Spaß" mache.

Dann blies Nagelsmann zur Attacke, kündigte an, künftig wieder mutiger aufzustellen, früher und offensiver zu wechseln, lieber einen Stürmer zu viel als zu wenig zu bringen. Und der Plan ging auf. Seither sind die "Nagelsmänner" verlustpunktfrei bei einer Torbilanz von 11:2. Mit dem Heimspiel am Samstag gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr/Sky) und einem vierten Sieg in Folge könnte die TSG einen perfekten Block abschließen, mit einem weiteren Dreier gegen die Fuggerstädter sogar wieder auf einen Champions-League-Platz klettern.

Zugegeben, auch vor der letzten Pause spielte Hoffenheim passabel, holte aber zu wenig Punkte. Und der aktuelle Aufschwung in der Liga, dem das Pokal-Aus in Leipzig sowie zwei Remis in der Königsklasse gegen Lyon gegenüberstehen, ist sicher nicht alleine mit Nagelsmanns Besinnung auf die eigene Stärke zu erklären. Aber es verwundert nicht, dass der "Hoffe"-Coach auch gestern, im Rahmen der turnusmäßigen Pressekonferenz, mehrfach das Wort Risiko in den Mund nahm.

Etwa, als es um seinen Abwehrspieler Kasim Adams ging. Der ghanaische Nationalspieler wurde mit seiner ungestümen Art schon häufiger zum Unsicherheitsfaktor. Am Mittwoch in Lyon flog der 23-Jährige mit Gelb-Rot vom Platz. "Er muss sich sicherlich erst noch an die Bundesliga gewöhnen", räumte Nagelsmann ein. Adams sei ein "Innenverteidiger, der gerne etwas probiert mit dem Ball", dieses Risiko dürfe der 1,90-Meter-Hüne aber gerne nehmen. Darum schloss der Trainer auch nicht aus, dass Adams heute wieder von Beginn an auflaufen wird.

Zumal es gegen Augsburg vielleicht einen Spielertypen wie Adams, der keinen Zweikampf scheut, brauchen wird. Nagelsmann erwartet einen "ganz, ganz unangenehmen Gegner, der unglaublich aggressiv, gallig und männlich verteidigt". Der Tabellenneunte sei ein Klub, der sich unter Trainer Baum "absolut positiv entwickle", so Nagelsmann: "Manuel macht da einen herausragenden Job."

Trotz all des Lobes: Gegen den FCA hat Nagelsmann bislang eine "weiße Weste" (drei Siege, zwei Remis). Damit das so bleibt, werde er mit Blick auf die bevorstehende Pause "in Sachen Rotation ein bisschen mehr Risiko gehen". Definitiv fehlen wird allerdings Florian Grillitsch. Der 22-Jährige hat sich gegen Lyon die Strecksehne in einer Zehe gerissen. Zwar müsse der Österreicher nicht operiert werden, werde vorsichtshalber aber dennoch drei Wochen aussetzen, kündigte der TSG-Trainer an, Folgeschäden vermeiden zu wollen.

Dieses Risiko ist dann selbst für Julian Nagelsmann zu hoch.

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