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Adler Mannheim: Nach dem Krimi gegen Bremerhaven ging es hoch her

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		Adler Mannheim:  Nach dem Krimi gegen Bremerhaven ging es hoch her

Von Rainer Kundel

Mannheim. Beim 6:5-Krimi der Adler Mannheim gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven, als der Spitzenreiter durch den späten Siegtreffer von Andrew Desjardins die von den Krefeld Pinguinen (3:2 n.V. gegen München) gelieferte Steilvorlage annahm, ging es hoch her. In der Pressekonferenz legten beide Trainer nach und übten offen Kritik an den 2017 von der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beschlossenen Verhaltensregeln, dem sogenannten "Maulkorb-Erlass".

"Die Aggressivität der Mannheimer ist okay. Aber wenn ich sehe, dass wir Spieler verlieren durch einen Check gegen den Kopf, in die Bande rein mit allem Drum und Dran - da sind die Schiedsrichter schon da, die Spieler zu schützen", sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch und spielte auf zwei Szenen an, als David Wolf (gegen Rumble) und Cody Lampl (gegen McMillan) grenzwertige Checks austeilten, die ungeahndet blieben.

"Ich sehe das jetzt nicht beim ersten Spiel, sondern bei mehreren hintereinander vom selben Schiedsrichter. Wenn das gang und gäbe ist, dann weiß ich nicht mehr, in welche Richtung wir uns bewegen. Wir sollen und wollen nicht immer kritisieren, sondern einfach nur mal Fakten auf den Tisch legen." Sätze, die gesessen haben und von Moderator Adrian Parejo mit der Bemerkung "Vielen Dank für die offenen Worte" begleitet wurden.

Natürlich waren auch die Seestädter keine Engel. Verteidiger Chris Rumble zum Beispiel eilt ein Ruf wie ein Donnerhall voraus.

Pavel Gross, der bereits im September 2017 noch in Diensten der Wolfsburg Grizzlys eine Verwarnung von der Liga wegen diverser Kritik, u.a. an dem damals verheerenden Statistik-Auftritt der DEL-Homepage erhielt, wurde noch deutlicher: "Warum sollen wir über die Schiedsrichter reden? Es ist alles verboten hier in der Liga. Dieses Pflaster haben wir auf den Mund bekommen. Diese Liga wird dadurch ganz schwer besser, weil wir eigentlich keine öffentliche Kritik haben. Da sind uns die Fußballer einfach meilenweit voraus. Deswegen haben sie auch eine der besten Ligen der Welt, weil man mit positiver Kritik umgehen kann."

Der Adler-Coach legte nach: "Aber gebe ich dem Schiedsrichter die Schuld? Die gebe ich der Liga und den Managern. Die haben das einfach alles abgesegnet. Die Manager haben auch gesagt, wir dürfen die Schiedsrichter nicht kritisieren. Das war die Mehrheit. Und dann halten wir einfach die Schnauze."

Wie die Liga-Geschäftsführung erst jüngst wieder betonte, seien die Verhaltensregeln mehrheitlich bei einer Abstimmung der Sportdirektoren der 14 Klubs verabschiedet worden. Im Hintergrund wird seither vermutet, dass diesen angesichts des damals geschlossenen TV-Vertrages mit Telekom-Sport quasi "die Pistole auf die Brust gesetzt" wurde, um den von der DEL aufgrund inkonsequenter Bestrafung grober Fouls selbst erarbeiteten Ruf als "Busch-Liga" zu nehmen und die Sportart familienfreundlicher zu machen.

Die Brisanz dürfte sich angesichts der in drei Wochen beginnenden Playoff-Spiele eher noch erhöhen.

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