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Deutschland bei den EMs auf Rang drei

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Nur eine Medaille, aber drei vierte und ein fünfter Platz

23 Discgolfer*innen traten für die Discgolf-Abteilung (DGA) des DFV im August bei den Europameisterschaften in Tallinn (Estland) und Szarvas (Ungarn) an. Wolfgang Kraus (Trebur, Scheibensucher Rüsselsheim) gewann in Ungarn die Bronzemedaille in der Division Ü 60. Drei Deutsche mussten in Szarvas sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen: Christine Hellstern (FP 50, Lautenbach, Disc Golf Baden-Baden), Antonia Faber (FP 40, Stahnsdorf, Hyzernauts Potsdam) und Lucca Seipenbusch (MP 50, Wartenberg Rohrbach, Scheibensucher Rüsselsheim). In Tallinn belegte die Juniorin Martje Sumowski (U 18, Münster, SC Münster 08) den fünften Rang.

Eine Ausbeute, die DGA-Sportdirektor Wolfgang Kraus – trotz seines eigenen Erfolges – nicht wirklich zufrieden stimmt: „Nein, ich bin nicht zufrieden. Dies nicht etwa, wegen der gezeigten Leistungen, sondern weil wir als Verband eigentlich noch mehr tun müssten. Ich sehe besonderen Handlungsbedarf bei den Juniorinnen und Junioren. Ich habe gehört, dass unsere Jugendlichen in Tallinn nicht genügend auf die Ansprüche bei dieser Europameisterschaft vorbereitet gewesen sind. Zukünftig werden die Rahmenbedingungen und natürlich auch die Ansprüche des Kurses an die Spieler von den Ausrichtern sicherlich Tallinn nicht unterschreiten.“

Tatsächlich scheint dort Luft nach oben zu sein, denn für die EM in Estland waren lediglich zwei deutsche Juniorinnen, Martje Sumowski und Lilli Skuraß vom TV Beckum, die allerdings nicht teilnahm, und kein männlicher deutscher Nachwuchsspieler direkt qualifiziert. Die drei deutschen „Jugendlichen“ – eigentlich schon „junge Erwachsene“ – machten in Tallinn wahrlich kein schlechtes Spiel, wirkten aber manchmal schon durch die extrem hohen Anforderungen durch das große Turnier und noch mehr durch die sehr anspruchsvollen Bahnen beeindruckt. Dies brachte die Fünfte der Juniorinnen-EM, Martje Sumowski, in Tallinn ja auch auf den Punkt: „Weil eigentlich alle Bahnen hier recht schwierig sind.Die Bedingungen hier sind ganz speziell. Auch kannte ich aus Deutschland solche Anforderungen an mich und mein Spiel nicht.

Finja Feldhoff (Ostsee Discgolf Kellenhusen) puttet bei der EM in Tallin erfolgreich an Bahn 13. (Fotos: Werner Szybalski)

Schritte müssen größer werden“

Der junge EM-Teilnehmer Timo Hartmann (Hamm, Ostsee Discgolf Kellenhusen) führt derzeit die D-Rating-Rangliste mit 103 Punkten an.

„Wir müssen unseren Nachwuchs – damit meine ich neben den Jugendlichen durchaus auch junge Erwachsene – zukünftig besser vorbereiten, damit sie bei internationalen Turnieren auch den jeweiligen Anforderungen genügen können“, verdeutlicht der DGA-Sportdirektor, der aber auch betont, dass dazu noch Menschen gefunden werden müssen, die bereit sind, diese sehr wichtige Aufgabe anzugehen. Zugleich mahnte er an: „Die Leute sind ja da – wir haben sie auch im Blick – allerdings müssen diese die Förderung der DGA auch annehmen.“ Dies gelte auch für junge Erwachse, so Wolfgang Kraus. Zu ihnen zähle er unter anderem Timo Hartmann, Joris Richter, Carl Rose – alle drei waren in Tallinn am Start. „Sie sind aber alle noch Talente“, sieht der deutsche Sportdirektor bei den um die 20 Jahre alten Spielern noch viel Entwicklungspotential. Dieses müsse aber auch durch intensives Training, gute Vorbereitung und ausreichende Betreuung vor Ort sicher gestellt werden. Deshalb fordert er: „Die Schritte, die zukünftig gemacht werden, müssen größer werden!“

Beim Blick in die Zukunft fallen Kraus spontan drei Namen ein: Jonas Bilke vom N8fiwa Discgonauts in Finsterwalde, Connor Mussmann von DG Lüdinghausen und der noch sehr junge Timm Feldhoff (Gummersbach, Ostsee Discgolf Kellenhusen), der, so Kraus, „bringe Talent mit und spielt für sein Alter ganz gut.“ Das Potential ist da, nun muss nur noch die Entwicklung folgen.

Blick über den Scheibenrand sei notwendig

Um die anvisierten Ziele erreichen zu können, sei ein Blick in andere Länder und auf die Arbeit der dortigen Vereine und des Verbandes dort sehr nützlich. Klar sei, dass andere Länder teilweise bessere Bedingungen hätten, als sie in Deutschland bestehen würden; aber auch gezielt sehr gute Arbeit abliefern würden. Als Beispiele nannte Wolfgang Kraus Finnland, wo es drei Vereine mit über 100 jugendlichen Mitgliedern und sicherlich noch weitere mit um die 50 Jugendliche gäbe oder nach Tschechien, wo klasse Anlagen gebaut würden. „Die sind größer gebaut – wir orientieren uns dran.“

Das EM-Ergebnis-Ranking (oben Medaillengewinner, Mitte Top 5, unten Top 10)

    Gold Silber Bronze
1 Finnland 4 5 5
2 Schweden 4 1 1
3 Norwegen 1 2
4 Dänemark 1 1
5 Schweiz 1 1
5 Estland 1 1
7 Frankreich 1
7 Slowakei 1
7 Spanien 1
10 Deutschland 1
10 Tschechien 1
  Großbritannien
  Litauen
  Belgien
  Österreich
  Island
    Gold Silber Bronze 4 5
1 Finnland 4 5 5 2 5
2 Schweden 4 1 1 3 1
3 Deutschland 1 3 1
4 Schweiz 1 1 1 1
5 Estland 1 1 2
6 Norwegen   1 2
7 Dänemark 1 1
8 Tschechien 1 1
9 Frankreich 1
9 Slowakei 1
9 Spanien 1
10 Großbritannien 1
10 Litauen 1
12 Belgien 1
  Österreich
  Island
             
    11 11 12 11 12
    Gold Silber Bronze 4 5 6 7 8 9 10
1 Finnland 4 5 5 2 5 3 5 5 2 6
2 Schweden 4 1 1 3 1 2 1   1
3 Estland 1 1 2 1 1 2 3
4 Deutschland 1 3 1 1 1
5 Schweiz 1 1 1 1 1
6 Norwegen 1 2 1 1 1
7 Dänemark 1 1 1 2
8 Tschechien 1 1 2 3
9 Frankreich 1 1 1 1
10 Großbritannien 1 1  
11 Österreich 1 1 1
12 Slowakei 1
12 Spanien 1
14 Litauen 1
15 Belgien 1
16 Island 1
Die deutsche Nachwuchshoffung Timm Feldhoff schnupperte in Tallinn schon einmal EM-Luft. Hoffentlich bleibt er in dem Trikot, das er anhat, und wechsélt nicht nach Spanien.

Der Beitrag Deutschland bei den EMs auf Rang drei erschien zuerst auf Discgolf Deutscher Frisbeesport Verband e.V..

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