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IS-Sympathisantin aus Weinheim: Nadja R. hofft auf Bundeskanzlerin Merkel

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		IS-Sympathisantin aus Weinheim:  Nadja R. hofft auf Bundeskanzlerin Merkel

Von Philipp Weber

Weinheim. Das Video ist seit Donnerstag im Netz - und hat sich seitdem rasend schnell verbreitet. In dem eine Minute und 40 Sekunden langen Film ist eine vollverschleierte Frau zu sehen: Nadja R. Auf ihrem Schoß döst ein drei Monate altes Baby: ihr jüngster Sohn Mohammad. "Bitte, ich brauche Ihre Hilfe, bitte helfen Sie uns!", sagt Nadja R. in die Kamera. Gemeint ist Bundeskanzlerin Angela Merkel.

R. ist vor drei Jahren - nach einer arrangierten und gescheiterten Ehe mit einem Mann aus Weinheim - in das Gebiet der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) gereist. Ihre erste Familie hatte sie 2011 verlassen und sich der Islamisten-Szene angeschlossen. Schließlich lernte sie im Internet einen Gleichgesinnten aus Hamburg kennen. Der Deutsch-Türke reiste vor ihr ins IS-Gebiet. Sie folgte ihm. Noch am Tag ihrer Ankunft im "Kalifat" habe das Paar geheiratet, heißt es in einem Dossier der Wochenzeitung "Die Zeit".

Inzwischen sitzen R. und ihre beiden im IS-Territorium zur Welt gekommenen Söhne fest, in einem kurdischen Flüchtlingslager im Norden Syriens. Dort sind sie interniert, zusammen mit anderen IS-Sympathisantinnen. Ihr verwundeter Mann und Vater hatte bis zuletzt in der IS-Hochburg Rakka ausgeharrt. R. war aus der Stadt geflohen und von kurdischen Kräften verhaftet worden. Die Anwesenheit einer "deutschen IS-Frau" sprach sich schnell herum.

Und die verzweifelte Nadja R. zögerte nicht, den Krisen-Reportern aus Deutschland ihre Geschichte zu erzählen und ihre Rückkehr-Wünsche mitzuteilen. In der von der "Zeit" veröffentlichten Videobotschaft an Merkel spricht R. von unerträglichen Zuständen im Lager, von den Erkrankungen ihrer Söhne. Und davon, dass sie für sich und die Kinder ein normales Leben wolle.

Die Frage ist nur: Was ist "normal" für einen Menschen, der im "IS-Kalifat" gelebt hat? Der andere IS-Anhänger, mit denen man in einem von Christen verlassenen Viertel in Tal Afar (Irak) gewohnt habe, als "total liebe Leute" bezeichnet. Und der über seine Motive, ins IS-Gebiet zu reisen, sagt: "Ich wollte zu Allah finden. Ich wollte beweisen, dass ich ohne Fehler sein kann."

Es spricht vieles dafür, dass R. wieder einreisen darf. Sie ist Deutsche - und von deutschen Islamisten indoktriniert worden. Doch was passiert danach? "Wir können nichts dazu sagen, das ist Bundespolitik", so ein Mannheimer Behördensprecher auf RNZ-Anfrage. Denn der Fall R. ist nicht der einzige. Rund 600 deutsche Staatsbürger sollen dem IS gedient und dessen Kriege überlebt haben.

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