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Doping-Vorwürfe: Eiskunstlauf-Star Kamila Walijewa drohen vier Jahre Sperre

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Doping-Vorwürfe: Eiskunstlauf-Star Kamila Walijewa drohen vier Jahre Sperre

Bei den Olympischen Winterspielen in Peking lastete ein großer Druck auf Kamila Walijewa. Die damals 15-Jährige aus Russland galt als Jahrhundert-Talent, doch in ihrem Blut fand man ein verbotenes Herzmittel. Jetzt entscheidet der Internationale Sportgerichtshof über ihre sportliche Zukunft.

Die ganze Welt sah zu, als Kamila Walijewa bei den Olympischen Spielen in Peking im Februar auf dem Eis zerbrach. Die 15-jährige Russin galt als Ausnahmetalent. Als erste Läuferin zeigte sie bei Olympia Vierfachsprünge. Mit ihrer Kür sicherte sich die junge Frau aus Kasan zunächst den Olympiasieg im Teamwettbewerb. Kurz darauf drohte sie vom Einzelwettbewerb ausgeschlossen zu werden. Der Grund: Walijewa war am 25. Dezember 2021 bei den russischen Eiskunstlauf-Meisterschaften positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden. Dieser Befund lag der russischen Anti-Doping-Agentur (Rusada) angeblich erst nach diesem Sieg vor.

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Forderungen nach einer Sperre der 15-Jährigen wurden laut, die der Internationale Sportgerichtshof Cas jedoch ablehnte. Als einer der Gründe wurde ihre Minderjährigkeit angeführt, die sie unter dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) zu einer "geschützten Person" mache. Walijewa durfte im Damen-Einzel antreten. Doch der Wirbel um ihre Person machte der jungen Eiskunstläuferin deutlich zu schaffen. Sie stürzte und verpatzte mehrere Sprünge, weinte bei der Punktevergabe bittere Tränen.  Am Ende belegte sie nur den vierten Platz. Gold ging an die russische Weltmeisterin Anna Schtscherbakowa, Silber an Teamkollegin Alexandra Trusowa. Bronze holte Kaori Sakamoto aus Japan. "Man hätte sie schützen müssen. Sie war ein Schatten ihrer selbst", analysierte die ehemalige Eiskunstläuferin und heutige ARD-Expertin Katharina Witt, die ebenfalls mit den Tränen kämpfte.

Kamila Walijewa droht eine vierjährige Sperre

Als Konsequenz aus dem Debakel wurde das Mindestalter im Eiskunstlauf schrittweise bis zu den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo auf 17 Jahre angehoben. So alt wäre dann auch Walijewa. Doch es ist fraglich, ob sie dort überhaupt antreten darf. Denn der Internationale Sportgerichtshof (Cas) hat ein Schiedsgerichtsverfahren gegen die heute 16-Jährige eingeleitet, wie am Montag bekannt wurde. Es drohen eine vierjährige Strafe und die Aberkennung aller von ihr vom  25. Dezember 2021 an erzielten Wettkampfergebnisse – mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen, einschließlich der Aberkennung von Medaillen, Punkten und Preisen.

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Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hatte das Gericht in Lausanne angerufen, weil die russische Anti-Doping-Agentur (Rusada) bislang noch keine Entscheidung getroffen hat. Die Wada begründet die Anrufung des Sportgerichtshofs mit Artikel 15.3 der Anti-Doping-Bestimmungen der Rusada. Danach kann die Weltagentur den Cas anrufen, wenn in einem Fall "innerhalb einer von der Wada gesetzten angemessenen Frist" keine Entscheidung getroffen wird, ob ein Verstoß gegen die Regeln vorliegt, hieß es in der Mitteilung. Die Berufung sei eingelegt worden, da die Rusada innerhalb der von der Wada gesetzten Frist keine Entscheidung getroffen habe.

Sehen Sie im Video: Der Doping-Fall der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa sorgt für Unruhe bei den Olympischen Winterspielen von Peking. Die 15-Jährige wurde bereits Ende Dezember positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet.
Quellen: Internationaler Sportgerichtshof, DPA

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