U19-Weltmeisterschaft in Zürich – Gruppenspiel 3
Im letzten Gruppenspiel der U19-Weltmeisterschaft kam es zum großen Showdown in Gruppe C: Sowohl Deutschland als auch die Niederlande waren bis dato ungeschlagen – der Sieger dieses Duells sichert sich den Einzug in die Playoffs am Freitagabend gegen Norwegen.
Die Partie begann aus deutscher Sicht jedoch alles andere als optimal. Bereits nach rund 90 Sekunden ertönte zum ersten Mal „Viva Hollandia“, die Tormusik der Niederländer – eine Coverversion des kölschen Originals der Höhner – nach dem frühen 0:1-Rückstand. Trotz des frühen Schocks ließ sich das Team von Cheftrainer Tomi Rastas nicht aus der Ruhe bringen und erspielte sich zahlreiche Torabschlüsse, während die Niederlande nur sporadisch über lange Bälle gefährlich wurde.
Eine Zeitstrafe gegen Deutschland nach einem kleinen Gerangel ermöglichte den Niederlanden den Ausbau der Führung auf 2:0 in Überzahl – gleichzeitig der Pausenstand nach dem ersten Drittel.
Im zweiten Drittel dann ein völlig anderes Bild: Eine flüssig herausgespielte Kombination, an der alle deutschen Feldspieler beteiligt waren, vollendete Anton Weyrauch (BAT Berlin) sehenswert zum 1:2-Anschluss. Kurz darauf durfte auch Deutschland erstmals in Überzahl ran. Zunächst scheiterte Arvid Schaar noch am niederländischen Keeper, ehe er selbst eine Zeitstrafe kassierte. In der Phase des 4-gegen-4 rettete Kilian Meyberg mit einer starken Defensivaktion und leitete anschließend – wie bereits am Vortag gegen Singapur – ein Tor in Unterzahl ein: Sebastian Unterberger (FBC München) traf auf Vorlage von Weyrauch zum 2:2.
Zur Spielmitte drehte Deutschland die Partie endgültig. Philip Richter netzte nach Assist von Weyrauch per Distanzschuss zum 3:2 ein – die erste deutsche Führung des Spiels. Die Zweikämpfe wurden intensiver, doch Deutschland verteidigte den Vorsprung souverän in die zweite Pause.
Mit Schwung kam das deutsche Team ins Schlussdrittel und erhöhte durch den starken Anton Weyrauch auf 4:2. Die bereits aus dem ersten Spiel gegen Kanada bekannte Kombination aus Konstantin Ammann (Vorlage) und Philip Richter (Tor) stellte auf 5:2 – ein Wirkungstreffer, der die Niederländer zu einem frühen Timeout (Minute 45) zwang.
Deutschland bestimmte nun das Tempo, während die Niederländer zunehmend mit dem Kräfteverschleiß zu kämpfen hatten. Die deutsche Überlegenheit spiegelte sich auch im Spielstand wider: Anton Weyrauch verwertete einen Abpraller zum 6:2, ehe Sebastian Unterberger das 7:2 nachlegte. Bemerkenswert: Alle sieben Tore bis dahin gingen auf das Konto derselben Formation – Richter, Ammann, Winter, Weyrauch und Unterberger.
Auch defensiv lieferten die übrigen Reihen eine starke Leistung ab. Die Niederlande setzten ab Minute 50 alles auf eine Karte und nahmen den Torhüter früh vom Feld – jedoch ohne Erfolg. Nach einer weiteren Strafe gegen die Niederlande spielte Deutschland einen Überzahlangriff mustergültig aus und erhöhte weiter. Am Ende stand ein beeindruckender 10:2-Erfolg auf der Anzeigetafel.
Mit diesem klaren Sieg zieht Deutschland als Gruppenerster in die Playoffs ein und trifft am Freitagabend auf Norwegen. Die Mission „A-Division“ lebt – und wie!
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Foto: Michael Peter/IFF