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Graz99ers bzw. Ligapräsident Jochen Pildner-Steinburg im Interview

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Am letzten Spieltag vor Weihnachten findet am Dienstag eine volle Runde in der bet-at-home ICE Hockey League mit fünf Partien statt. Im Interview spricht Liga-Präsident Kommerzialrat Mag. Jochen Pildner-Steinburg unter anderem über die Covid-19-bedingten Herausforderungen dieser Saison, das hohe sportliche Niveau und das neugeschaffene Streaming-Projekt.

Die erste Saison in der bet-at-home ICE Hockey League wurde vor knapp drei Monaten gestartet. Wie sind Sie rückblickend mit der Entscheidung des Saisonstarts zufrieden?
Jochen Pildner-Steinburg: „Wir haben innerhalb der Liga viele Diskussionen geführt. Mit dem Saisonstart am 25. September haben wir die richtige Entscheidung getroffen und waren damit auch Vorreiter. Wir wussten, dass sehr viele Hürden auf uns zukommen werden. Dementsprechend war allen bewusst, dass wir nur durch gemeinsame Anstrengungen in die neue Saison starten können. Dieser Zusammenhalt war und ist immens wichtig. Die elf an der bet-at-home ICE Hockey League teilnehmenden Vereine waren bereit ein wirtschaftliches Risiko auf sich zu nehmen, dafür gebührt jedem Einzelnen eine besondere Anerkennung.“

Wie wichtig war das Zusammenspiel mit der Politik, um überhaupt in die Saison 2020/21 starten zu können?
Jochen Pildner-Steinburg: „Es konnte natürlich niemand wirklich vorhersagen, wie sich die Pandemie tatsächlich auf den Spielbetrieb auswirken wird. Wir waren immer im konstruktiven Austausch mit den öffentlichen Stellen und konnten früh die richtigen Weichen stellen. Uns wurde von Anfang an von Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler sowie in Meetings mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober Unterstützung zugesichert. Das Liga-Management hat in weiterer Folge mit den Vereinen Zuschauer- und Sicherheitskonzepte erarbeitet, die von den zuständigen Ministerien als hervorragend erachtet wurden. Es wurden dabei medizinische und organisatorische Präventionsmaßnahmen getroffen, um die planmäßige Durchführung der Meisterschaft – stets unter dem Gesichtspunkt, dass die Gesundheit aller Beteiligten bestmöglich gewährleistet sein muss – sicherzustellen. Dieser lange Prozess war notwendig, um eine Saison 2020/21 überhaupt möglich zu machen.“

Nachdem die Teams mit eingeschränkten Zuschauer-Kapazitäten in die Saison gestartet waren, fand am 23. Oktober in Salzburg das bislang letzte Spiel vor Fans statt. Wie sehen hier die wirtschaftlichen Auswirkungen aus?
Jochen Pildner-Steinburg: „Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Frage der Zuschauer-Kapazitäten eine der größten Unsicherheiten gewesen. Zu Saisonbeginn konnten einige Vereine noch mit bis zu 1.500 Zuschauern planen, doch sehr bald ist diese wichtige Einnahmequelle ganz weggebrochen. Auch hier hatten wir gute Gespräche mit der Politik, die uns sowohl für die abgebrochenen Playoffs 2020 als auch die laufende Meisterschaft schnell Unterstützung aus dem Sportfond zugesichert hat. Das hat reibungslos funktioniert.“

Am Dienstag – dem letzten Spieltag vor Weihnachten – können nach langer Zeit wieder fünf Begegnungen wie geplant stattfinden. Wie schätzen Sie das sportliche Niveau der Liga ein?
Jochen Pildner-Steinburg: „Wir waren von der ersten Runde an aufgrund von positiven Covid-19-Fällen innerhalb der Vereinsorganisationen mit Spielverschiebungen konfrontiert, haben aber auch die längere Pause gut gemeistert. Nachdem dadurch nicht alle Teams die gleiche Anzahl an Spielen austragen konnten, ist die Belastung für einige Mannschaften aktuell sehr hoch. Sportlich haben sich die Favoriten vorne festgesetzt. Es zeigt sich aber auch in dieser Saison, dass jeder jeden schlagen kann. Und das macht die bet-at-home ICE Hockey League aus, der Kampf um die Playoff-Plätze sorgt – wie in jedem Jahr – schon früh in der Meisterschaft für besondere Spannung. Es wird tolles Eishockey geboten, wir haben das hohe Niveau der Liga auf jeden Fall halten können.“

Viele Teams setzen auch in dieser Spielzeit auf einheimische Talente. Wie sehen Sie die Entwicklung im Nachwuchsbereich?
Jochen Pildner-Steinburg: „Bei sehr vielen Mannschaften erhalten junge Spieler eine Chance, dafür gebührt den Vereinen ein großes Lob. Obwohl es von einzelnen Personen manchmal anders dargestellt wird, machen die Vereine eine sehr gute Jugendarbeit. Immer wieder gehen talentierte Spieler schnell ins Ausland und kommen der Liga abhanden. Die jüngsten Erfolge der österreichischen U20, bei der viele Spieler einen Liga-Bezug haben, zeigen unter anderem wie gut gearbeitet wird. Die Spieler haben es sich verdient gegen die Besten ihrer Altersklasse anzutreten und ich wünsche ihnen alles Gute für die bevorstehenden World Juniors. Von ihren Erfolgen werden alle weiteren Jahrgänge profitieren.“

In den vergangenen Monaten wurde mit Hochdruck an einer Streaming-Lösung gearbeitet. Wie bewerten Sie dieses Projekt?
Jochen Pildner-Steinburg: „Es wurde schon in der Vergangenheit an möglichen Streaming-Varianten gearbeitet, um unser Angebot noch einmal auszubauen. Es ist vor allem in diesen Zeiten eine sehr gute Lösung, um weiter sichtbar zu sein und nahe an den Fans zu bleiben. Den Vereinen gelingt es durch einen regulären Spieltagsablauf auch in der leeren Halle eine Stadionatmosphäre zu erzeugen. Dadurch sind die Fans gefühlt näher am Geschehen und es stellt auch die Partner zufrieden. Wir werden dieses Projekt in Zukunft weiterführen, die finanzielle Unterstützung durch das Sportministerium gibt uns die nötige wirtschaftliche Sicherheit. Zusammen mit den Übertragungen unserer TV-Partner Sky und PULS 24 dürfen sich die Fans weiterhin auf TV-gerechte Spielerlebnisse freuen.“

Die Eishockey-Fans konnten in den vergangenen Wochen aufgrund der Verschiebungen fast jeden Tag ein Spiel der bet-at-home ICE Hockey League live sehen. Sind mehrere Spieltage ein Zukunftsmodell für die Liga?
Jochen Pildner-Steinburg: „Das Streaming hat einmal mehr gezeigt, dass das Interesse der Fans groß ist und Eishockey an jedem Wochentag gespielt werden kann. Wir werden mögliche Varianten für die Zukunft gemeinsam analysieren und neue Entwicklungen überdenken.“

Was wünschen Sie sich als Präsident der bet-at-home ICE Hockey League für das Jahr 2021?
Jochen Pildner-Steinburg: „Der fromme Wunsch an das Christkind wäre, dass wir bald wieder die Begeisterung der Fans in den Hallen erleben. Wir sind uns aber der besonderen Herausforderungen und Entbehrungen in diesen Zeiten bewusst. Wir hoffen, dass uns die Fans auch durch unser neugeschaffenes Streaming-Angebot treu bleiben. Uns ist wichtig zu zeigen, dass die Liga in ihrer Führung auch in instabilen Zeiten stabil ist. Wir wollen die Meisterschaft erfolgreich zu Ende bringen und wieder einen Meister küren. Zudem sind wir gut gerüstet für die nächste Saison und werden unsere Ziele weiterhin gemeinsam angehen. In einer großen Liga gibt es immer Meinungsverschiedenheiten und wir werden Themen intensiv diskutieren. Es ist aber allen bewusst, dass das Miteinander im Vordergrund steht.

Ich darf allen Vereinsvertretern, Spielern, Schiedsrichtern, Fans und der gesamten Eishockey-Familie ein frohes Weihnachtsfest wünschen.“

bet-at-home ICE Hockey League
Bild: GEPA-Pictures

Am letzten Spieltag vor Weihnachten findet am Dienstag eine volle Runde in der bet-at-home ICE Hockey League mit fünf Partien statt. Im Interview spricht Liga-Präsident Kommerzialrat Mag. Jochen Pildner-Steinburg unter anderem über die Covid-19-bedingten Herausforderungen dieser Saison, das hohe sportliche Niveau und das neugeschaffene Streaming-Projekt.

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Die erste Saison in der bet-at-home ICE Hockey League wurde vor knapp drei Monaten gestartet. Wie sind Sie rückblickend mit der Entscheidung des Saisonstarts zufrieden?
Jochen Pildner-Steinburg: „Wir haben innerhalb der Liga viele Diskussionen geführt. Mit dem Saisonstart am 25. September haben wir die richtige Entscheidung getroffen und waren damit auch Vorreiter. Wir wussten, dass sehr viele Hürden auf uns zukommen werden. Dementsprechend war allen bewusst, dass wir nur durch gemeinsame Anstrengungen in die neue Saison starten können. Dieser Zusammenhalt war und ist immens wichtig. Die elf an der bet-at-home ICE Hockey League teilnehmenden Vereine waren bereit ein wirtschaftliches Risiko auf sich zu nehmen, dafür gebührt jedem Einzelnen eine besondere Anerkennung.“

Wie wichtig war das Zusammenspiel mit der Politik, um überhaupt in die Saison 2020/21 starten zu können?
Jochen Pildner-Steinburg: „Es konnte natürlich niemand wirklich vorhersagen, wie sich die Pandemie tatsächlich auf den Spielbetrieb auswirken wird. Wir waren immer im konstruktiven Austausch mit den öffentlichen Stellen und konnten früh die richtigen Weichen stellen. Uns wurde von Anfang an von Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler sowie in Meetings mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober Unterstützung zugesichert. Das Liga-Management hat in weiterer Folge mit den Vereinen Zuschauer- und Sicherheitskonzepte erarbeitet, die von den zuständigen Ministerien als hervorragend erachtet wurden. Es wurden dabei medizinische und organisatorische Präventionsmaßnahmen getroffen, um die planmäßige Durchführung der Meisterschaft – stets unter dem Gesichtspunkt, dass die Gesundheit aller Beteiligten bestmöglich gewährleistet sein muss – sicherzustellen. Dieser lange Prozess war notwendig, um eine Saison 2020/21 überhaupt möglich zu machen.“

Nachdem die Teams mit eingeschränkten Zuschauer-Kapazitäten in die Saison gestartet waren, fand am 23. Oktober in Salzburg das bislang letzte Spiel vor Fans statt. Wie sehen hier die wirtschaftlichen Auswirkungen aus?
Jochen Pildner-Steinburg: „Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Frage der Zuschauer-Kapazitäten eine der größten Unsicherheiten gewesen. Zu Saisonbeginn konnten einige Vereine noch mit bis zu 1.500 Zuschauern planen, doch sehr bald ist diese wichtige Einnahmequelle ganz weggebrochen. Auch hier hatten wir gute Gespräche mit der Politik, die uns sowohl für die abgebrochenen Playoffs 2020 als auch die laufende Meisterschaft schnell Unterstützung aus dem Sportfond zugesichert hat. Das hat reibungslos funktioniert.“

Am Dienstag – dem letzten Spieltag vor Weihnachten – können nach langer Zeit wieder fünf Begegnungen wie geplant stattfinden. Wie schätzen Sie das sportliche Niveau der Liga ein?
Jochen Pildner-Steinburg: „Wir waren von der ersten Runde an aufgrund von positiven Covid-19-Fällen innerhalb der Vereinsorganisationen mit Spielverschiebungen konfrontiert, haben aber auch die längere Pause gut gemeistert. Nachdem dadurch nicht alle Teams die gleiche Anzahl an Spielen austragen konnten, ist die Belastung für einige Mannschaften aktuell sehr hoch. Sportlich haben sich die Favoriten vorne festgesetzt. Es zeigt sich aber auch in dieser Saison, dass jeder jeden schlagen kann. Und das macht die bet-at-home ICE Hockey League aus, der Kampf um die Playoff-Plätze sorgt – wie in jedem Jahr – schon früh in der Meisterschaft für besondere Spannung. Es wird tolles Eishockey geboten, wir haben das hohe Niveau der Liga auf jeden Fall halten können.“

Viele Teams setzen auch in dieser Spielzeit auf einheimische Talente. Wie sehen Sie die Entwicklung im Nachwuchsbereich?
Jochen Pildner-Steinburg: „Bei sehr vielen Mannschaften erhalten junge Spieler eine Chance, dafür gebührt den Vereinen ein großes Lob. Obwohl es von einzelnen Personen manchmal anders dargestellt wird, machen die Vereine eine sehr gute Jugendarbeit. Immer wieder gehen talentierte Spieler schnell ins Ausland und kommen der Liga abhanden. Die jüngsten Erfolge der österreichischen U20, bei der viele Spieler einen Liga-Bezug haben, zeigen unter anderem wie gut gearbeitet wird. Die Spieler haben es sich verdient gegen die Besten ihrer Altersklasse anzutreten und ich wünsche ihnen alles Gute für die bevorstehenden World Juniors. Von ihren Erfolgen werden alle weiteren Jahrgänge profitieren.“

In den vergangenen Monaten wurde mit Hochdruck an einer Streaming-Lösung gearbeitet. Wie bewerten Sie dieses Projekt?
Jochen Pildner-Steinburg: „Es wurde schon in der Vergangenheit an möglichen Streaming-Varianten gearbeitet, um unser Angebot noch einmal auszubauen. Es ist vor allem in diesen Zeiten eine sehr gute Lösung, um weiter sichtbar zu sein und nahe an den Fans zu bleiben. Den Vereinen gelingt es durch einen regulären Spieltagsablauf auch in der leeren Halle eine Stadionatmosphäre zu erzeugen. Dadurch sind die Fans gefühlt näher am Geschehen und es stellt auch die Partner zufrieden. Wir werden dieses Projekt in Zukunft weiterführen, die finanzielle Unterstützung durch das Sportministerium gibt uns die nötige wirtschaftliche Sicherheit. Zusammen mit den Übertragungen unserer TV-Partner Sky und PULS 24 dürfen sich die Fans weiterhin auf TV-gerechte Spielerlebnisse freuen.“

Die Eishockey-Fans konnten in den vergangenen Wochen aufgrund der Verschiebungen fast jeden Tag ein Spiel der bet-at-home ICE Hockey League live sehen. Sind mehrere Spieltage ein Zukunftsmodell für die Liga?
Jochen Pildner-Steinburg: „Das Streaming hat einmal mehr gezeigt, dass das Interesse der Fans groß ist und Eishockey an jedem Wochentag gespielt werden kann. Wir werden mögliche Varianten für die Zukunft gemeinsam analysieren und neue Entwicklungen überdenken.“

Was wünschen Sie sich als Präsident der bet-at-home ICE Hockey League für das Jahr 2021?
Jochen Pildner-Steinburg: „Der fromme Wunsch an das Christkind wäre, dass wir bald wieder die Begeisterung der Fans in den Hallen erleben. Wir sind uns aber der besonderen Herausforderungen und Entbehrungen in diesen Zeiten bewusst. Wir hoffen, dass uns die Fans auch durch unser neugeschaffenes Streaming-Angebot treu bleiben. Uns ist wichtig zu zeigen, dass die Liga in ihrer Führung auch in instabilen Zeiten stabil ist. Wir wollen die Meisterschaft erfolgreich zu Ende bringen und wieder einen Meister küren. Zudem sind wir gut gerüstet für die nächste Saison und werden unsere Ziele weiterhin gemeinsam angehen. In einer großen Liga gibt es immer Meinungsverschiedenheiten und wir werden Themen intensiv diskutieren. Es ist aber allen bewusst, dass das Miteinander im Vordergrund steht.

Ich darf allen Vereinsvertretern, Spielern, Schiedsrichtern, Fans und der gesamten Eishockey-Familie ein frohes Weihnachtsfest wünschen.“

bet-at-home ICE Hockey League
Bild: GEPA-Pictures

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