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Mission Moppel: Lesererfahrungen

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Es ist ganz schön anstrengend, wenn das eigene Pferd Pfunde verlieren muss – doch es geht. Wir haben Euch nach Euren Erfahrungen gefragt und hier sind einige der tollen Erfolgsgeschichten!

Wer mag, kann auch in unsere Facebook-Gruppe „Mission Moppel“  kommen – falls die Motivation nachlassen sollt


Ursula und ihre Haflingerstute Leni:

Leni habe ich Ende Oktober 2023 direkt von einem obersteirischen Züchter gekauft, sie war damals 4,5 Jahre alt und hatte ihre bisherigen Sommer mit ihrer Mutter und anderen Pferden auf der Alm verbracht. Im Winterhalbjahr daheim am Hof in Box mit Koppelgang. Sie ist ein Reinzucht Haflinger, ohne Fremdblutanteil und gerade etwas anlongiert.

Die ersten Wochen verbrachte sie neben meiner Herde auf einem Paddock mit etwas Weidezugang und einem Gesellschaftspferd. Dann kam ein sehr regenreicher Herbst und die Integration in die Herde war erst Anfang Dezember möglich. Wie auf den Fotos ersichtlich, kam sie schon übergewichtig zu mir. Wir haben zwar mit Ausbildungsarbeit an der Longe und Hand begonnen, aber das Wetter hat uns immer wieder zu Pausen gezwungen. Auch ist bei der Integration der Streit um die Ressource „Futter“ immer ein Risikofaktor, sodass ich neben meinen zeitgesteuerten Heuraufen auch noch viele Heuhäufchen verteilt habe, um unnötige Streitereien zu verhindern.
Mitte Dezember (ich denke, auch durch den Stress der Integration) hatte sie dann einen leichten Hufrehe-Schub und begann vorsichtig zu laufen und wurde etwas lahm. Tierarzt, Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Klebebeschlag auf allen 4 Hufen brachten sie innerhalb einer Woche aus diesem Schub.

Ich war etwas geschockt, denn ich halte seit 35 Jahren verschiedenste Pferde in Eigenregie und hatte noch nie ein Pferd mit Hufrehe!
Jetzt war das Dilemma groß, denn viel Bewegung in höheren Gangarten war nicht möglich. Also habe ich begonnen ihren Stoffwechsel mit natürlichen Futtermitteln (Kräutern, mineralischen Komponenten, Rinden und Kolloiden) ordentlich anzukurbeln. Da wir ohnehin schon Heu aus zeitgesteuerten Raufen füttern und die Raufuttermenge nicht mehr wirklich zu kürzen ging, ohne dass die Fresspausen zu lang wurden, hoffte ich, dass ich sie so auf einen stabilen Weg bringen könnte.

Sie blieb die ganze Zeit bei der Herde, denn eine erneute Trennung aus der Offenstallgruppe hätte wieder massiven Stress bedeutet – und Stress ist höchst kontraproduktiv bei Heilung. Anfangs mit Bauchweh, aber ich konnte zusehen, wie sie jeden Tag besser und freier lief.
Auch konnte man an ihrem Fell (ab Mitte Jänner) gut erkennen, wie sie aus ihrer Mangelernährung/Fehlernährung rausfand. Sie verlor die langen Grannen-Haare aus dem Winterfell, dafür kamen Leberstreifen (die ich in dieser Deutlichkeit noch nie bei einem Pferd im plüschigen Winterfell gesehen hatte)

Die Bewegungsintensität haben wir langsam gesteigert und Ende April habe ich mit dem Anreiten begonnen.

Doch nun stand auch die Weidesaison vor der Türe. Anfangs, nach dem Anweiden, gehen die Pferde tagsüber für maximal 2 Std aufs gut kniehohe Gras. Die Weidezeit ersetzt eine Heufütterung. Leni blieb stabil, nahm aber auch nicht weiter ab. Also haben wir eine Fressbremse besorgt, denn sobald die Insekten tagsüber zu intensiv werden, gehen die Pferde nachts für 10-12 Stunden auf die Weiden. (Das Gras erinnert dann schon mehr an Steppe.)

Und was soll ich sagen: mittlerweile hat Leni eine recht sportliche Figur, sie kommt jeden Abend freiwillig zu mir und lässt sich die Fressbremse anlegen (natürlich ist ein kleines Leckerchen drin) und morgens nehme ich sie wieder ab. Sie ist fröhlich und agil, die Hufe wachsen mittlerweile wieder stabil nach – aber bis die zerrissene weiße Linie/kaputte Anbindung ans Hufbein ganz herausgewachsen ist, ist weiter Vorsicht geboten und so wird sie den Klebebeschlag erst einmal behalten.

Ich hoffe, dass vielen Pferden durch eure Bemühung und durch die Geschichten, die ihr hier sammelt, Hufrehe, EMS, Herzprobleme, Kreislaufprobleme usw. erspart bleiben.

Pferde sind keine reinen Gras- und Heufresser und nur wenn wir es schaffen, sie ihrer Ursprünglichkeit und Bedürfnissen entsprechend zu halten und zu ernähren, können sie gesund bleiben. Hier sind wir Pferdebesitzer sehr gefordert, denn dies liegt in unserer Verantwortung.


 

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