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„Wir haben es wieder gerockt!“

Die Voltigierer haben ihre feste Fangemeinde beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden. Egal, ob Sonne oder Regen – beim Preis der Nassauischen Sparkasse tobt das Publikum.

Bei den Damen hat sich die US-Amerikanerin Kimberly Palmer den Sieg gesichert. Mit einer 7,755 für die Technik-Vorstellung und der Wertnote 8,410 für die Kür erreichte sie insgesamt die Note 8,148 – das bedeutet den Sieg. Die dreimalige WM-Teilnehmerin hatte sich – wie schon einige Male zuvor – ein Pferd aus Italien geliehen, den 17-jährigen Rosenstolz. „Ich war das erste Mal hier in Wiesbaden und hatte viel von der Kulisse und dem Flutlicht vor dem Schloss gehört“, erzählte die US-Siegerin. „Aber wenn man vor Ort ist, ist es noch mal anders, noch unglaublicher.“ Sie habe sich die Dunkelheit rund ums Flutlicht nicht so extrem vorgestellt. „Aber ich bin sehr happy wie mein Pferd ging. Er war einfach ein Star und hat mir toll geholfen. Ich komme sehr gerne nächstes wieder – am liebsten mit Sonne.“

Bei den Herren sorgte der 32-jährige Thorben Hoppe im Technikprogramm mit einem sanften Sturz für einen kleinen Schreckmoment, nutzte aber die noch verbleibende Zeit, um sein Programm zu beenden und ging mit der Note 6,753 knapp in Führung. Mit der Kürnote von 7,936 baute der Junioren-Europameister von 2009 seinen Vorsprung aus und dominierte die Gesamtwertung mit 7,463. „Die zwei Tage waren super“, freute sich der Sieger. Stellenweise sei es zwar sehr nass gewesen, aber er habe es genossen. Seinen verunglückten Abgang in Runde eins trug er mit Humor: „Ich bin beim Abgang blöd gelandet und habe das Trikot so durch den Dreck gezogen, dass es von unten bis oben voll Matsch war – vor allem am Po“, grinste er. Er habe es im Hotel in der Dusche getrocknet und heute sei es wieder fast wie neu gewesen.

Bei beiden Pas de Deux legten Adele Schröder und Sophie Wegener am ersten Tag vor: 7,954. Am zweiten Tag bestätigten die amtierenden deutschen Vizemeister ihre Form, punkteten mit 8,134 und sicherten sich damit den Gesamtsieg mit 8,062. „Wir waren schon total glücklich darüber, dass wir hier starten durften“, erklärte Adele. „Das war unser Traum!“ Und der Sieg sei die Sahnehaube obendrauf. Einen Riesendank sprachen die Pas de Deux-Sieger ihrem Pferd aus: „Hendrixx ist ein kleiner Professor. Man kann sich echt auf ihn verlassen.“ Er habe die herausfordernden Anforderungen mit dem Wasser von unten und oben super gemeistert.

Die Voltigiergruppe des UVT Salzburg, vom ältesten Voltigierverein der Geburtsstadt Mozarts, wendete am zweiten Tag das Blättchen im Schlosspark. An Tag eins mussten sie sich noch dem Team Club 43 aus Wien geschlagen geben, aber alle drei Gruppen lagen nicht mehr als 0,28 Wertnotenpunkte auseinander. Bei der zweiten Präsentation ihrer Kür erhielten die Salzburger die Wertnote 7,698 und landete dadurch in der Gesamt-Endnote bei 7,565 – 0,055 Wertnotenpunkte höher als die am Ende zweitplatzierten Konkurrenten vom VRC Weicht aus Bayern. „Das waren mit Sicherheit drei echt gigantische Tage“, strahlte Marlene Drack vom Siegerteam. „Unser erklärtes Saisonziel war die Nominierung und Teilnahme hier in Wiesbaden. Wir sind eigentlich nicht mit vielen Erwartungen hergefahren. Wir wollten nur versuchen, unsere Leistungen vor dieser gigantischen Kulisse abzurufen.“ Mit dem Sieg – auch weil es so knapp war – habe das Team nicht gerechnet. „Wir haben extreme Gänsehautmomente mit all den Zuschauern erlebt, auch schon, bevor wir die Platzierung wussten. Es war wirklich gigantisch.“

1957 sind die Voltigierer das erste Mal im Schlosspark dabei gewesen, hatten dann einige Jahre Pause, gehören aber in diesem Jahrtausend fest zum Programm. Zum 16. Mal waren die internationalen Voltigierprüfungen Teil des PfingstTurniers. Wenige Voltigierer hatten sich wegen der nassen Bedingungen gegen einen Start entschieden, die meisten wollten auf einen Auftritt vor der Schlosskulisse nicht verzichten. „Wir haben es doch wieder gerockt“, freute sich Claudia Liebold, die für die Voltigierwettbewerbe in Wiesbaden verantwortlich ist, unbändig. „Ein bisschen Anspannung war wegen des Wetters im Vorfeld zu spüren. Ich bin froh, dass wir flexible Voltigierer haben, dass wir die Wettbewerbe so bodenschonend wie möglich durchziehen konnten.“ Bodenschonend bedeutete, dass nicht auf einem festen Zirkel longiert wurde, sondern mehr Platz zum Ausweichen zur Verfügung stand. Ihr Gesamtfazit für die Voltigierwettbewerbe beim 86. LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden: „Ich bin total happy“.

Ehrungen beim Schlossempfang
Der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Hans-Joachim Erbel, war persönlich nach Wiesbaden gereist, um am Samstagabend beim Schlossempfang des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs (WRFC) Präsidenten Kristina Dyckerhoff das Deutsche Reiterkreuz in Silber zu verleihen.

„Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet“, war die Geehrte verblüfft. „Ich habe mich riesig gefreut. Herr Erbel hatte sich auch gut vorbereitet, wusste, dass mein Vater 35 Jahre Präsident war und dass ich ihn in drei Jahren überholen würde. Ich fühle mich wirklich geehrt.“

Das LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden wurde zudem mit dem Graf-Rantzau-Preis ausgezeichnet. Mit dieser nach dem 2022 verstorbenen FN-Ehrenpräsidenten Breido Graf zu Rantzau benannten Auszeichnung würdigt die FN Turnierveranstalter für ihren Einsatz und ihre überregionale Vorbildwirkung.

Der Beitrag „Wir haben es wieder gerockt!“ erschien zuerst auf LONGINES Pfingstturnier Wiesbaden.

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