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Elztal: Auerbacher Paar holte zahlreiche Titel im Tanzsport

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		Elztal:  Auerbacher Paar holte zahlreiche Titel im Tanzsport

Von Noemi Girgla

Auerbach. Gerne getanzt haben Friedhelm und Rose-Maria Bender schon immer. "Mit 16 habe ich einen Kurs gemacht und im Nachhinein erst von meinen Tanzpartnerinnen gehört, dass ich wohl recht gut war", meint Friedhelm Bender grinsend. "Früher war ja in jedem Dorf eine Tanzveranstaltung. Da bin ich zwischen 15 und 20 immer hingegangen. Heute gibt es das kaum noch", bedauert Rose-Maria Bender.

Gemeinsam angefangen zu tanzen haben die Benders aber erst rund 30 Jahre später. "1992 haben wir uns bei der Arbeit kennengelernt, zwei Jahre später sind wir dann zufällig zum Tanzen gekommen", erzählt das Auerbacher Ehepaar. 2001 machten sie das Tanzen dann für sich zum Turniersport, haben inzwischen zahlreiche Meisterschaften gewonnen. Sogar bei vier Weltmeisterschaften sind die Benders angetreten.

"Wir hatten durch Mannschaftswettbewerbe schon eine gute Vorbildung und haben uns sehr schnell durch die unteren Klassen nach oben getanzt", blickt Friedhelm Bender auf den Anfang der 2000er-Jahre zurück. Bereits 2003 erlangte das Paar mit der bis heute unveränderten Turnier-Kombination aus langsamem Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slowfox und Quickstepp bei der Landesmeisterschaft in Sinsheim die sogenannte "S-Klasse" – die höchste Klasse des Turniertanzes.

"Dabei wollten wir das damals noch gar nicht. Dieser wahnsinnige Sprung kam uns zu schnell", rekapituliert Rose-Maria Bender. Und eigentlich wären die Auerbacher damals auch "nur" auf dem vierten Platz gelandet. Da eines der anderen Paare aber aus der Wertung ausstieg, belegten die Benders den dritten Platz. "Dann haben wir uns erst mal zwei Jahre hinten anstellen müssen, bis wir in dieser Kategorie wieder den Anschluss gefunden hatten."

Konsequent nahmen die Benders Privatstunden beim damaligen Landestrainer des Tanzsportverbands Baden-Württemberg und gewannen 2006 ihr erstes Turnier in der S-Klasse. "Bis 2009 waren wir dann auch immer im Finale, dann mussten wir beide aus gesundheitlichen Gründen pausieren", erzählt das Ehepaar. 2012 war es dann Zeit für ein Comeback. Heraus kam ein enttäuschender 17. Platz. "Hätten wir gewusst, wie konditionell geschwächt wir noch waren, wären wir gar nicht gestartet", sagen die Benders heute über diese Meisterschaft. Eine Veränderung musste her.

Die kam dann durch Zufall: "Durch ein befreundetes Paar, dessen Tanzstil sich enorm verbessert hatte, erfuhren wir von einem neuen Trainer und fragten ihn, ob er noch weitere Paare annimmt", erzählt Friedhelm Bender, wie er und seine Frau zu Rolandas Trembo kamen. "Es war wie ein Schlüssel, der sein Schlüsselloch gefunden hatte. Rolandas hat uns eine neue Welt eröffnet. Unser altes Tanzen war wie abgeschaltet, das neue war an – und wir haben nie wieder den Trainer gewechselt", beschreibt Rose-Maria Bender. Seither sind neun Jahre vergangen und die Benders sind nach eigener Aussage "tänzerisch deutlich besser geworden". Ihre Ergebnisse seit dem Trainerwechsel sprechen für sich: Von 2014 bis 2018 gewannen sie jede Landesmeisterschaft.

Besonders ist ihnen jedoch die von 2017 in Erinnerung geblieben. "Ich hatte gerade erst ein halbes Jahr zuvor ein künstliches Hüftgelenk bekommen und zwei junge Paare waren in unsere Altersstufe nachgerückt, die den Titel klar erwartet haben", erinnert sich Friedhelm Bender. "Irgendwann raunte mir Rolandas dann zu: ,Wenn du jetzt keinen rhythmischen Fehler machst, gewinnst du’." – Ohne Fehler ertanzte das Paar sich erneut den Titel. "Die Halle war voll, alle haben mit uns mitgefiebert und geklatscht. Das Publikum war toll und wie ein weiterer Wertungsrichter. Es war ein richtiges Gänsehaut-Turnier", entsinnt sich Rose-Maria Bender lächelnd.

Als großen Erfolg wertet das Paar auch seine Teilnahme bei der Weltmeisterschaft 2014 – in Mallorca: "Von weit mehr als 100 Paaren haben wir Platz 22 gemacht. Das war ein tolles Gefühl." 2019 beschlossen die beiden dennoch, dass sie ihre letzte WM getanzt hatten. Das Verletzungsrisiko wurde einfach zu hoch. "Bei der Weltmeisterschaft ist es schon ein Hauen und Stechen. Man bekommt leicht einen Ellbogen oder einen Tritt ab. Da haben wir beschlossen, dass wir uns das nicht mehr antun müssen. Wir brauchen das nicht mehr", sind die Benders sich einig.

Viel wichtiger war es ihnen, 2020, zum 35-jährigen Bestehen des Tanzsportzentrums Mosbach, die Landesmeisterschaft in die Region zu holen. Und so richteten sie das Turnier in Dallau aus. Eine Punktlandung – eine Woche später ging Deutschland in den ersten Corona-Lockdown und die Veranstaltung hätte abgesagt werden müssen. Aktiv teilnehmen konnten die Benders an diesem Tag aus gesundheitlichen Gründen nicht. Erst im Juni vergangenen Jahres betraten sie wieder Turnierboden.

Ans Aufhören denkt das Paar auch mit 70 bzw. 74 Jahren noch lange nicht. Gerade am vergangenen Wochenende hat es bei einem Ballturnier in Thüringen den dritten Platz gemacht – es war knapp, fast wären sie sogar Zweiter geworden. "Solange Körper und Kopf mitmachen und wir uns noch irgendwo verbessern können, tanzen wir weiter", sind sie sich einig. Daran ändern auch Operationen am Herz, Knie oder an der Hüfte nichts.

Zwei- bis dreimal im Schnitt trainieren sie selbst in der Woche, an anderen Abenden geben sie das Training. Dabei hat Rose-Maria Bender das Tanzen nie als "Sport" gesehen. "Friedhelm ist der Sportler und möchte am liebsten jeden Tag trainieren. Ich habe das Tanzen einfach immer nur geliebt. Wir sind da sehr unterschiedlich. Vielleicht ist das der Grund, warum es bei uns so gut funktioniert", spekuliert sie.

Morgen Abend steht für die Benders wieder etwas Besonderes an. "Mit dem Frühlingsball in der Alten Mälzerei in Mosbach möchte sich das Tanzzentrum bei seinen Mitgliedern bedanken, die ihm auch während der Pandemie, als kaum Training stattfinden konnte, die Treue gehalten haben", erklären sie. Auch das so oft ausgezeichnete Paar wird an diesem Abend über die Tanzfläche wirbeln. Ohne Jury, ohne Wertung – einfach, weil sie schon immer gerne getanzt haben ...

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