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Trail statt Asphalt: Enduro Bikepacking-Trip durch die Vogesen

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Anton und Fred starten ihr Bikepacking-Abenteuer im Elsass: Mit Enduro-Bikes, Zelt und Gepäck erkunden sie auf rund 450 Kilometern und 12.000 Höhenmetern die Trails der Vogesen. Den Reisebericht gibt’s hier.

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Natur, Freunde, Fahrräder und Trails. Was kann da noch Besseres hinzukommen? Was, wenn all das in einer Reise kombiniert wäre? Genau diese Frage hat mich seit einigen Jahren beschäftigt. Die Vorstellung, all diese doch sehr positiv belegten Aspekte unseres Sports in einer Aktivität zu vereinen, hat mich nicht losgelassen. Jetzt sitze ich hier und schreibe darüber.

Ich, das bin ich – Anton Wünscher, 31 Jahre alt, und Frederik (Fred) Leth, Däne, 30 Jahre alt. Seit vielen Jahren sind wir auf allen erdenklichen Rädern unterwegs und mehr oder minder bekannt vom oberen Ende der Ergebnislisten. Wie zu erahnen, kennen wir uns durch die vielen gemeinsam bestrittenen Enduro- und Downhill-Rennen. Jedoch haben wir ebenso beide im Laufe der Zeit unterschiedliche Erfahrungen mit klassischen Bikepacking-Projekten gesammelt. Mit unserem Hintergrund in den Gravity-Disziplinen konnten wir uns sehr mit dem Gedanken dieses Projekts anfreunden.

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# Unterwegs sind Anton ...
# 3 – ... und Fred.

Die Idee

Wir versuchen also, das Beste aus allen Welten miteinander zu kombinieren: das Reisen, Zeit in der Natur, Zeit mit Freunden und den Trail-Spaß. Genauer bedeutet das, dass wir die Enduro-Bikes mit unserem Gepäck bestücken müssen, eine Route planen (mit einem möglichst hohen Trail-Anteil), Ausrüstung beschaffen (um mit allen Widrigkeiten der Natur klarzukommen) und ich logischerweise einen Reisepartner finden muss. Im Laufe der Planung ist dann eins zum anderen gekommen, und wir haben hinter alle Punkte der Anforderungsliste einen Haken setzen können.

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Die Route

Weil wir keine vergleichbaren Erfahrungen im näheren Freundeskreis oder gar im World Wide Web auffinden und zu Beginn nicht einschätzen konnten, wie weit wir mit unserem Set-up am Tag kommen, planen wir die Route in den nahegelegenen Vogesen/Elsass. Zudem sind uns durch den ein oder anderen Trip, durch Rennen und durch Erzählungen einige Gegenden bereits bekannt. So fügt sich im Laufe der Planung eine Route zusammen, die in Mulhouse startet und bis an die französisch-deutsche Grenze in Wissembourg führt. Am Ende sind wir ca. 450 km und 12.000 Höhenmeter unterwegs gewesen, die Zahl der Trails auf dem Weg ist so hoch, dass wir das Zählen im Laufe des Trips eingestellt haben. Alle Trails, die wir auf dem Weg spontan entdecken, werden natürlich mitgenommen – ganz nach dem Motto: „Der Weg ist das Ziel“.

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Das Bikepacking Set-UP

Anton Wünscher

  • Rahmen Deviate Highlander II
  • Bremsen Trickstuff Piccola HD Titan 203/180
  • Gabel Intend Ebonite
  • Dämpfer Rock Shox Super Deluxe
  • Antrieb Shimano SLX/XT/XTR-Mix
  • Laufräder Aertime Dekade
  • Cockpit Aertime Dekade
  • Pedale Aertime Dekade S
  • Reifen Maxxis Dissector
  • Taschen Tailfin AeroPack, Mini Panniers, Top Tube Bag, Bar Bag
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Fred Leth

  • Rahmen Scott Ransom
  • Bremsen Magura MT7 203/203
  • Gabel Fox 38
  • Dämpfer Fox DPX
  • Antrieb Sram Transmission XO
  • Laufräder Crankbrothers Synthesis
  • Cockpit Renthal
  • Reifen Continental Kryptotal/Xynotal DH
  • Taschen Tailfin AeroPack, Mini Panniers, Top Tube Bag, Bar Bag
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# Vollbepackt sicherlich nicht das leichtfüßigste Bike.

Tag 1 – Testfahrt, Eis & DB (Verspätung): Der perfekte Prolog

Mit Freds Ankunft bei mir in Frankfurt verbringen wir den ersten halben Tag mit dem finalen Packen und Einstellen der Bikes. Der Plan, mit der Bahn gegen Mittag in Richtung Mulhouse zu fahren, wird dadurch durchkreuzt, dass der Fahrradwagen der ursprünglich geplanten Bahn nicht über den Bahnsteig erreichbar ist (Gratulation @DB). Spontan planen wir um und bekommen die Möglichkeit, eine Nacht bei meinem guten Freund Berti in Freiburg unterzukommen. Wir haben jetzt also noch einen halbe Nachmittag Zeit, unser Setup zu testen, und drehen eine kleine Runde auf den lokalen Trails hier im Taunus. Es scheint tatsächlich alles zu halten, wenn auch der erste Eindruck der Räder – den Erwartungen entsprechend – behäbig ist. Noch ein Eis und ein frühzeitiges Abendessen, und ab geht’s in eine spätere Bahn. Wir kommen gegen Mitternacht in Freiburg an, mit nur anderthalb Stunden Verspätung!

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Tag 2 – 32 Kilo Abenteuer: Schaltverbot, Nadel & Faden

Der zweite Versuch gelingt. Von Freiburg aus fahren wir an die französisch–deutsche Grenze nach Müllheim im Markgräflerland. Dort frühstücken wir und kurven durch die Ebene in Richtung Berge. Zunächst führt uns die Route durch die Weinberge, und wir fangen an, an unserem Plan zu zweifeln. Der erste Uphill ist zäh, und wir machen nach ca. 50 Hm vor Erschöpfung die erste Pause. Mit ca. 32 kg Systemgewicht müssen wir unser Tempo entsprechend anpassen. Von nun an herrscht absolutes Schaltverbot, und bei jeder Steigung wird aus Prinzip in den ersten Gang geschaltet.

Fred und ich kommen wieder zu dem Thema, weshalb wir uns das antun und was unsere beider Intention hinter diesem Versuch, zu reisen, ist: Spaß zu haben und die Zeit zu genießen – völlig unabhängig davon, wie weit wir kommen oder was wir für Zahlen generieren, mit denen wir uns später einmal brüsten könnten.
Auf dem ersten Gipfel angekommen, steht uns der erste Trail mit vollständigem Gepäck bevor. Der steinige Wanderweg führt am Hang entlang und fordert uns sichtlich heraus. Wir bleiben regelmäßig stehen und müssen die ersten Eindrücke erst einmal verarbeiten. Wir sind gespalten zwischen Freude (dass es geht) und Respekt davor, was uns noch erwartet – aktuell überwiegt die Freude allerdings noch. Das ändert sich abrupt, einen Moment später macht es „Zisch“. Noch bevor ich zum Stehen komme, fange ich an, meine Entscheidung zu bereuen, einen leichten Reifen mit EXO+ Karkasse zu montieren. Dieser hat also nach 35 km den ersten 5 cm langen Cut – und mein Vertrauen in den Reifen einen noch viel größeren.

Ich mache mir dabei tatsächlich mehr Sorgen darüber, ob ich den Rest der Reise wieder genießen kann, wenn der Reifen schon nur zwei Trails lang gehalten hat. Hilft aber alles nichts, denn Sorgen haben noch nie Probleme gelöst – Nadel, Faden und das gute alte TipTop-Flickenset schon. Im Handumdrehen ist die Flanke genäht und mit einem Flicken auf beiden Seiten versehen. Luft rein und hoffen, dass die Dichtmilch ihrem Teil der Arbeit nachkommt. Mit dem Ende des Tages in Sicht suchen wir auf dem Col d’Oberlauchen nach einem geeigneten Spot für unsere erste Nacht. Die Zelte aufgeschlagen, halten wir die Augen nicht lange offen und fallen – erschöpft und gespannt auf die kommenden Tage – in unsere Schlafsäcke.

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Tag 3 – Erholt auf die ersten Trails

9 Stunden Schlaf, und wir verpassen den ersten Sonnenaufgang. Die Körper müssen sich wohl doch erst an das neue Normal gewöhnen. Die Stimmung ist gut, und der Start auf dem Gipfel bedeutet, dass wir den ersten Abschnitt zum Frühstück auf 500 Tiefenmetern Trail zurücklegen dürfen – so haben wir uns das vorgestellt! Die Abfahrt treibt uns ein riesiges Grinsen ins Gesicht, und mit jedem Tiefenmeter werden wir mutiger mit dem noch ungewohnten Setup. Dennoch gibt es die ein oder andere Stelle mit steilen Absätzen und wenig Raum für Fehler, die uns noch zum Absteigen zwingt.

In einer kleinen Boulangerie decken wir uns nach dem mittlerweile üblichen Pain au Chocolat am Morgen noch mit Wurst, Käse und Baguette für das Déjeuner ein. Wir machen uns also auf in Richtung des nächsten Gipfels. Der Weg zum Hoheneck führt uns auch zum ersten Mal kurzzeitig vom Elsass in die Vogesen. Der Weg dorthin beginnt angenehm: Auf der Straße geht es in Richtung Lac de Schiessrothried, an dem wir unseren ersten Stopp einlegen und ein kühles Bad genießen. Die Straße bis nach Gaschney geht weiter leicht von der Hand, wir scheinen uns doch an das Gewicht zu gewöhnen.

Das Gefühl hält auch noch an, bis wir auf den letzten Abschnitt gelangen, der aus einem Wanderweg besteht. Steinig, lang und steil kommen wir nur sehr langsam voran. Oben angekommen, fallen auch die Temperaturen, und wir müssen überraschenderweise ein Schneefeld queren. Es geht also in die zweite lange Abfahrt des Tages. Ein Wanderweg führt uns an alten Höhlen vorbei und schließlich auf einen ultra-verblockten Abschnitt. Hier stellen wir zum ersten Mal fest, dass es doch Abschnitte gibt, die zum Enduro-Packen absolut ungeeignet sind. Die nächste halbe Stunde besteht also aus Puzzeln und Schieben – immerhin ist die Umgebung mit dem nebenan verlaufenden Wasserfall schön anzusehen.

Nach zwei langen Abfahrten und einem langen Uphill geht es wieder hoch. Das Ziel: Col de la Schlucht. Am Ende des zweiten Tages haben wir bereits ca. 110 km und 3.200 Hm in der Tasche. So überrascht, wie wir über die Zahlen sind, macht uns das Wetter keine Hoffnung, dass es so weitergehen wird.

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Tag 4 – Mit nassen Zelten und breitem Grinsen

Die nassen Zelte eingepackt und ohne Ortschaft auf der Route, starten wir mit einem dürftigen Frühstück, bestehend aus aufgeweichtem Baguette und Käse vom Vortag. Der Regen ist anfangs noch recht sporadisch, nimmt bis zum Mittag allerdings immer stärker zu. Auf dem Weg entlang der Grenze zu den Vogesen, einem verblockten, steinigen Wanderweg, begegnen wir einer Gruppe von Jugendlichen auf ihren XC-Bikes. Dem Wetter trotzend, stechen sie mit uns in den folgenden Trail ein, unbeeindruckt von Matsch und nassen Steinen.

Wir fahren nun also im Regen, mit ca. 35 kg schweren Bikes, über frische Loamer und können unser Glück kaum glauben. Wir haben es zwar gehofft, aber nie hätten wir damit gerechnet, dass sich mit dem ganzen Gepäck so viel Spaß einstellt. Wir wissen die Bikes inzwischen zu handhaben und können es richtig laufen lassen, nehmen Sprünge mit und probieren Lines, die man sonst nur probieren würde, wenn die Zeit läuft – einfach, weil es Spaß macht!

Kalt wird uns trotzdem, und mit dem Wissen, dass Verpflegung heute zum Problem werden könnte, kehren wir auf einer Hütte ein und genießen ein paar lokale Spezialitäten, während wir versuchen, zu trocknen und wieder etwas Temperatur in unsere Gliedmaßen zu bekommen.

Aufgewärmt geht es weiter. Mit weiteren Trails in Aussicht und stetig besser werdendem Wetter arbeiten wir uns weiter in Richtung Sainte-Marie-aux-Mines, einer alten Bergbaustadt. Auf dem Weg liegt unter anderem der allseits bekannte Bikepark Lac Blanc, den wir verbotenerweise außerhalb der Öffnungszeiten, natürlich völlig unwissend, queren. Dennoch können wir behaupten, dass das Tailfin-Setup auch im Bikepark taugt. Bis auf die sehr eigenartige Gewichtsverteilung hat uns nichts daran gehindert, sämtliche Sprünge auf dem Weg ins Tal mitzunehmen.

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Tag 5 – Mehr Trails, mehr Regen, mehr Quiche?

Ein weiterer Gipfel und eine weitere Nacht mit Regen. Zwar ist es am Morgen trocken, die Trails in Sainte-Marie-aux-Mines sind aber noch entsprechend nass, was den morgendlichen Weg zur Boulangerie aber nicht minder spaßig macht. Voller Freude auf den Tag genießen wir unser Frühstück und decken uns noch einmal reichlich ein. Bei einem Tag voller Regen suchen wir uns über Warmshowers.org eine Unterkunft, um zumindest die Aussicht auf eine warme Dusche zu wahren. Die Route führt uns durch menschenleere Wälder und durch winzige Ortschaften. Der pausenlose Regen hat erst Einfluss auf unsere Stimmung, als wir die ersten Anzeichen von Kälte wahrnehmen.

Eigentlich bestand der Plan, in Saint-Dié noch ein paar Abfahrten in die Route zu integrieren. Nach der ersten planen wir um und entscheiden uns dazu, direkt zu unserem Host, dem Mitte-Siebzigjährigen Philippe, zu fahren. Die 5 km Abfahrt auf Asphalt sind die kältesten des Tages. Die Dusche, das warme Essen, das warme Bett und die Möglichkeit, all unsere matschigen Klamotten und Räder zu waschen, jagen unsere Motivation wieder in die Höhe. Philippe, ein außerordentlicher Host, verwehrt uns jegliches Zutun, und so bleibt uns nichts anderes übrig, als frisch zubereitete Quiche Lorraine, Tarte aux Myrtilles und ein Glas Wein zu genießen. Wir tauschen Geschichten von vergangenen Reisen aus und erzählen uns von Plänen für zukünftige Reisen.

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Tag 6 – Camping unterm Carport

Der nächste Morgen verspricht erneut Regen. Um den Tag genießen zu können, setzen wir uns erneut ein Tagesziel und suchen uns einen Campingplatz. So können wir zumindest auf eine warme Dusche zurückgreifen. Die Trails in Saint-Dié bescheren uns wieder einmal ein breites Grinsen. Der Regen lässt sich so sehr gut verkraften, und mit der Aussicht auf weitere Trails in Raon-l’Étape ist auch der Transfer im Nu vergangen. Hier fahren wir Trails, bis die dichten Regenwolken den Wald zu dunkel werden lassen und unsere Körper langsam zu frieren beginnen. Den gebuchten Campingplatz erreichen wir gerade noch kurz vor „Ladenschluss“, und die sehr nette Besitzerin fährt für uns ihr Auto aus dem Carport, unter dem wir unsere Zelte aufschlagen dürfen. Es fühlt sich fast an wie im Wohnzimmer zu campen, der Regen kann uns jetzt nichts mehr anhaben, und die Klamotten trocknen über Nacht im beheizten Bad. Lediglich die nahegelegene Autobahn wird die Nacht zu einer der ungemütlichsten machen.

Beim abendlichen Bike-Check stellt Fred fest, dass seine Bremsbeläge am Vorderrad durch sind. Die Beläge am Hinterrad wurden schon am Tag zuvor gewechselt. Das Problem: Er hat nur ein Paar eingepackt. Die Lösung: Ein Bike-Shop in Saint-Dié, der die passenden Beläge auf Lager hat. Der Plan: Fred fährt am nächsten Morgen um 7 Uhr die 15 km, ohne Gepäck, nach Saint-Dié, wechselt dort seine Beläge und kehrt die 15 km wieder nach Raon-l’Étape zurück, sodass wir gegen 9:30 Uhr wieder gemeinsam „en route“ sind.

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Tag 7 – Bremsbeläge, nasse Füße und endlich Sonne!

Um 10 Uhr sind wir also wieder unterwegs, das Wetter spielt auch wieder mit, zumindest ist es von oben trocken. Die Illusion verleitet mich dazu, meine Regenüberschuhe in der Tasche zu lassen und auf dem ersten Trail sämtliches Wasser aus den Blaubeeren zu streifen und mit meinen Schuhen aufzusaugen – der Move beschert mir nasse Füße für den Rest des Tages. Dafür steht heute Geschichte auf dem Programm. Wir passieren mehrere Bunker, die in die Felsen gebaut sind und uns nachdenklich stimmen. Gleichzeitig beeindrucken sie durch die Unscheinbarkeit und den Aufwand, der betrieben wurde, um diese Bauwerke in den Felsen bzw. auf den Berg zu bringen. Der Tag endet mit einem der schönsten Schlafspots des ganzen Trips. Mit Blick Richtung Osten, direkt an einer Felskante gelegen, genießen wir den Planeten, der uns endlich wieder wohlgesonnen ist.

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Tag 8 – Der Sonne entgegen mit 50% Gravel / 50% Straße

Die Morgensonne gilt es besonders heute nicht zu verpassen. Die Wärme der Sonne sowie die Aussicht auf trockene Trails in T-Shirt und kurzer Hose lassen uns voller Vorfreude auf die letzten zwei Tage blicken. Wie üblich liegt unser erster Stopp bei der nächstgelegenen Boulangerie. Dort verweilen wir einen Moment und beobachten die Einheimischen, die in dieselbe ein- und ausgehen. Die Taschen voll Proviant, starten wir also auf die längste aller Etappen. Bis zu unserem Zielort werden wir ca. 85 km und 1.700 Hm zurücklegen. Erst einmal geht es aber durch wunderschöne Wälder. Es lässt sich schon erahnen, dass die Berge kleiner werden, und entsprechend oft geht es hoch und runter. Die Wanderwege bleiben jedoch weiterhin spaßig. Die Route führt auf halber Strecke durch Saverne – das erste Mal Zivilisation in einer mittelgroßen Stadt. Das führt zu einer der ersten Unterhaltungen mit Passanten, was eine wunderbare Abwechslung ist! Mit all dem Zufall, den das Leben mit sich bringt, werde ich auf einmal mit meinem Namen angesprochen. Zufällig treffe ich also eine alte Freundin, die gerade mit ihrem Freund in Saverne ist, der dort ein Rennradrennen fährt.

Das Stück nach Saverne ist das langweiligste auf dem gesamten Trip: ca. 40 km wellige Asphaltstraßen liegen vor uns, bis wir wieder in den Wald einbiegen. Die Stimmung sinkt mit jedem Kilometer, und die Realisation, dass der Tag so lang wird, hilft nicht. Die letzten 5 km gehen bergauf, hoch zur Burg Wasenstein, auf deren Vorplatz wir unser Zelt aufschlagen. Der letzte Abend im Zelt wird gefeiert – mit einer Flasche Wein, einem guten Stück Käse und einer Tüte Gipfel-Chips freuen wir uns auf den letzten Tag mit dem Ziel: Wissembourg.

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Tag 9 – The Final Stretch

Sonnenaufgang auf der Burg, ein kurzer Trail, ein Pain au Chocolat und der Tag startet in Richtung deutsche Grenze. Mit einem fix gebuchten Zug Richtung Frankfurt ab Wissembourg steht unser Zeitplan. Heute stehen noch einmal ein Haufen Wanderwege und vor allem Burgen auf dem Programm. Die Nähe zur deutschen Grenze macht sich daran bemerkbar, dass wir seitens der Wanderer stetig weniger willkommen sind als an den vergangenen Tagen. In Wissembourg angekommen, nehmen wir noch einmal alle Trails im lokalen Trailpark mit, die wir in unseren müden Beinen unterbekommen. Die anderen Radfahrer jubeln uns zu, wie wir mit unserem Gepäck die Trails unsicher machen und wir uns gegenseitig auch. Der Spaß ist groß!

Dennoch ist irgendwann Schluss, und wir rollen in die Stadt. Bei einer Pizza und einem Aperol in der Sonne lassen wir die Reise vorerst Revue passieren, bevor wir uns in die Bahn nach Frankfurt setzen. Das Wahoo nun pausiert, genießen wir in einer Kneipe vor dem Frankfurter Hauptbahnhof noch zwei Bier und machen uns schließlich durch die Dunkelheit auf die letzten 15 km entlang der Nidda bis zu mir nach Hause.

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Fazit

Unsere Reise durch die Vogesen und das Elsass war ein unvergessliches Abenteuer, das uns sowohl körperlich als auch mental neue Aufgaben gestellt hat. Trotz der Widrigkeiten wie Regen und technischen Pannen, haben wir die Schönheit der Natur und die Freude am Radfahren in vollen Zügen genießen können. Diese Reise hat uns gezeigt, dass Freundschaft, Mut zu neuen Ideen und die Liebe zur Natur uns zu großartigen und neuen Erlebnissen führen können – und dass der Weg tatsächlich das Ziel ist. „Enduro-Packing is a thing!“ und möglich ist meist mehr, als man vorher zu denken vermag. Das war eine Reise, die definitiv Lust auf mehr gemacht hat und mit Sicherheit nicht die letzte gewesen sein wird!

Wie hat euch der Bikepacking-Trip von Anton und Fred gefallen?

Text: Anton Wünscher | Bilder: Fred Leth

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