Sweet Protection Strayer 2Vi Mips im Test: 350 € für den perfekten Enduro-Helm?
Sweet Protection Strayer im Test: Der Sweet Protection Strayer-Helm verspricht optimalen Schutz, gepaart mit hohem Tragekomfort und einer herausragenden Belüftung. Wir haben getestet, ob der schicke Enduro Fullface-Helm diese Versprechen in der Praxis halten kann.
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Sweet Protection Strayer: Infos & Preise
Mit dem Strayer richtet sich vorrangig an Enduro-Biker, die auf der Suche nach einem umfangreichen, aber gleichzeitig leichten und gut belüfteten Kopfschutz sind. Der Fullface-Helm setzt auf einen fünfschaligen Aufbau, der natürlich mit einem MIPS-System kombiniert wird. Dadurch erfüllt der Helm zahlreiche Sicherheits-Standards und soll im Sturzfall für effektiven Schutz sorgen. Weiterhin sind Sicherheitsfeatures wie die schnell herausnehmbaren Wangenpolster und ein Breakaway-Visier mit von der Partie. Letzteres lässt sich zudem in zwei fixen Positionen einstellen.
- leichter Fullface-Helm für den Enduro-Einsatz
- Belüftungsöffnungen 17
- Zertifizierungen EN1078:2012 + A1:2012, CPSC 1203, ASTM F1952-15, NTA 8776 (E-Bike)
- Gewicht 783 g (gewogen, Größe M/L)
- Farben Bronco White, Matte Black, Chilli Red, Hyper Violet
- Größen S/M (53-56), M/L (56-59), L/XL (59-62)
- Preis 349 € (UVP)
- www.sweetprotection.com
Für die optimale Passform ist ein sowohl in der Weite als auch in der Höhe einstellbarer Occigrip-Drehrad-Verschluss zuständig. Zudem sind im Lieferumfang unterschiedlich dicke Wangenpolster enthalten.
Damit man auch bei schweißtreibenden Enduro-Ausfahrten einen kühlen Kopf bewahrt, ist der Helm mit insgesamt 17 Belüftungsöffnungen ausgestattet. Weiterhin lassen sich zahlreiche durchdachte Details entdecken. So finden sich an der Unterseite kleine Gummipads, die verhindern, dass der Helm zerkratzt wird, wenn man ihn auf einem rauen Untergrund ablegt. Zudem gibt es eine kleine Lasche, die verhindert, dass das harte Plastik des magnetischen Fidlock-Verschlusses direkt auf der Haut anliegt.
Dies alles hat aber auch seinen Preis. Der Sweet Protection Strayer ist in drei Größen und vier Farben erhältlich und kostet rund 350 €.
Auf dem Trail
Wie schlägt sich der Sweet Protection Strayer auf dem Trail? Auffällig ist zunächst die durchweg sehr hohe Verarbeitungsqualität. So etwas sieht man selbst bei Helmen dieser Preisklasse leider selten. Die Helmschale ist perfekt verklebt und der Schaum weist keine Makel auf. Zudem sorgt die teils matte, teils glänzende Lackierung für einen edlen Look. Unterstützt wird dieser Ersteindruck von den zahlreichen smarten Detaillösungen. Gummi-Applikationen an der Helmunterseite, die verhindern, dass der Helm zerkratzt wird, wenn er auf einen rauen Untergrund gelegt wird, sind wirklich die Endstufe.
Auch die zusätzliche Lasche, die verhindert, dass der Fidlock-Verschluss direkt auf der Haut aufliegt, ist smart und steigert den Komfort spürbar. Allerdings hatte ich öfter das Problem, dass sich die Lasche beim Schließen zwischen die zwei Magnete geschoben hat und hier ein extra Handgriff nötig wurde. Das Visier lässt zwar nur minimale Einstellmöglichkeiten zu, allerdings war ich mit der voreingestellten Position durchweg sehr zufrieden und habe dementsprechend auch keinen weiteren Verstellweg vermisst.
Mit einem Kopfumfang von 57 cm habe ich den Strayer in Größe M/L getestet. Die Passform des Fullface-Helms ist gelungen und fällt größengetreu aus. Für mich hat sich das dickere Set Wangenpolster als passend herausgestellt. Damit sitzt der Helm gut, ohne mir die Bäckchen in Richtung Nase zu drücken. Mit anfangs noch offenem Drehrad kommt aber zunächst dennoch kein Fullface-Helm Feeling auf. Der Helm schlackert auf meinem Kopf hin und her. Wenige Umdrehungen am kleinen Verstellrad später sieht dies allerdings anders aus. Jetzt sitzt der Helm sicher und wackelfrei. Durch den praktischen Drehverschluss lässt sich der Strayer schnell und einfach auf verschiedene Kopfgrößen anpassen. Allerdings liegt der Tragekomfort nicht ganz auf dem Niveau, das ich mir gewünscht hätte. Bei passender Einstellung drückt der Nackenpart des Helms bei mir nämlich etwas unangenehm. Nicht extrem, aber bei langen Ausfahrten durchaus störend. Eventuell könnte hier ein etwas dickeres, weicheres Polster Abhilfe schaffen. Das Verbaute ist leider recht dünn und vor allem sehr hart. Zudem empfand ich das An- und Ausziehen des Helms mit optimal eingestelltem Kopfumfang etwas unangenehm, weswegen ich das Occigrip-Drehrad dafür immer geöffnet habe. Ein herkömmliches Fullface-Helm-Design mit unterschiedlich dicken Polstern zum Anpassen würde dem Sweet Protection Strayer meiner Meinung nach gut zu Gesicht stehen.
Abgesehen davon gibt es allerdings keine Beanstandungen an den Komfort. Der Helm trägt sich leicht, hat ein sehr großes, mehr als ausreichendes Sichtfeld und ist ziemlich gut belüftet. Ähnlich wie beim Troy Lee Stage fühlt man sich hier keineswegs eingeengt und kann auch bei längeren Uphills komplett frei atmen. Hier gibt es nichts zu meckern. Die Belüftung würde ich insgesamt oberhalb des Smith Mainframes, aber nicht ganz auf dem Niveau des Troy Lee Stages einordnen. Allerdings vermittelt der Sweet Protection-Helm auch deutlich mehr Sicherheit als der Troy Lee Stage. Der Kinnbügel macht einen äußerst robusten Eindruck und auch sonst punktet der Helm im hochprofessionellen Haptik-Test mit einem stabilen Eindruck. Ich hätte auch im Bikepark keine Bedenken, dem Helm die Sicherheit meines Kopfes anzuvertrauen.
Natürlich harmoniert der Sweet Protection Strayer perfekt mit Sweet Protections eigener Goggle, aber auch die Oakley Airbrake passt hervorragend. Für besonders kleine Goggles könnte der Gesichtsausschnitt aber eventuell etwas zu groß ausfallen. Erwähnenswert ist zudem, dass das MIPS-System beim Fahren leicht raschelt.
Fazit: Sweet Protection Strayer
Fazit – Sweet Protectoion Strayer
Mit dem Sweet Protection Strayer haben die Norweger einen richtig starken Enduro-Fullface im Petto. Der Helm punktet mit einer wirklich herausragenden Verarbeitungsqualität und durchdachten Details. Zudem liegt die Belüftung genau wie das Sicherheitsempfinden auf einem sehr hohen Niveau. Einzig das im Nacken etwas drückende Verstellrad und der dadurch etwas geminderte Tragekomfort schmälern den sehr guten Gesamteindruck.
Sweet Protectoion Strayer – Pro / Contra
Stärken
- herausragende Verarbeitungsqualität
- starke, einzigartige Details
- ausgezeichnete Belüftung
- hohes Sicherheitsempfinden
- schnell und großzügig anpassbar
Schwächen
- MIPS-System raschelt beim Fahren
- Verstellsystem drückt im Nacken
- hoher Kaufpreis

