XC World Cup 2025 – Mont-Sainte-Anne: Fallen Leaves – die XC-Fotostory powered by Scott
Das letzte Kapitel der MTB-Saison 2025 ist geschlossen: Zum 30-jährigen Jubiläum des Weltcupklassikers in Mont-Sainte-Anne gab’s ein letztes Aufbäumen der Weltcupsaison – das zehnte und somit letzte Rennen der Saison sorgte für einige spannende Geschichten, die sich über die Winterpause in den Köpfen einbrennen werden. Zum letzten Mal in diesem Jahr blicken wir zurück auf die Geschehnisse des Wochenendes – zum letzten Mal in dieser Saison gibt’s die besten Bilder der Cross-Country- und Short Track-Wettbewerbe von unserem Fotograf Andy!
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Ziemlich genau sieben Monate ist es her, als sich die weltbesten Cross-Country-Athletinnen und -Athleten voller Motivation auf die lange Reise in die Weltcupsaison 2025 machten. Von packenden Sprint-Entscheidungen bei den beiden Auftaktrennen in Araxá, über beeindruckende Siege der Top-Stars der Radsport-Szene wie Tom Pidcock, oder dem Aufkommen neuer Stars am MTB-Himmel à la Samara Maxwell – die Weltcup-Saison in diesem Jahr war mit ihren zehn Rennen so lang wie noch nie, aber auch selten zuvor so facettenreich.
Im wunderschön herbstlich eingekleideten Mont-Sainte-Anne reichte sich also die MTB-Elite zum letzten Mal die Hand und teilte sich angesichts bereits vorzeitiger Entscheidungen in der Gesamtwertung und einer gewissen Endjahresmüdigkeit auf der einen Seite und hoch motivierter Fahrerinnen und Fahrer, die ihre Spätform noch maximal auskosten wollten, in zwei unterschiedliche Lager: Die einen, die noch richtig Lust auf das letzte Rennen hatten und die anderen die sich nur noch nach dem Beginn der Off-Season sehnten. Fest steht: Selten zuvor hatten sich die Weltcup-Stars die Saisonpause so sehr verdient wie in diesem Jahr!
Zur Kategorie derjenigen Fahrerinnen und Fahrer, die ihr Momentum so lange wie möglich nutzen möchten und vermutlich das Ende der Saison noch gar nicht allzu sehr herbeisehnen, gehört mit Sicherheit Jenny Rissveds. Ihre Fahrt in die Geschichtsbücher in Mont-Sainte-Anne mit dem größten Vorsprung einer Fahrerin in einem Weltcuprennen in der Eliteklasse jemals reiht sich ein in eine Vielzahl an überaus dominanter Vorstellungen der letzten Wochen und Monate. Wenn die Schwedin im kommenden Jahr so weiter machen sollte wie zuletzt, dann dürfte der Spannungsbogen der Saison 2026 sehr klein ausfallen. Als Fans von Spannung und Spektakel hoffen wir das nicht!
An Spannung kaum zu überbieten war hingegen der Ausgang des Herrenrennens, das wie so häufig in diesem Jahr zu einem Duell der Teams der Branchenriesen Specialized und Cannondale mutierte. Es lässt sich definitiv nicht leugnen, dass in diesem Jahr diese beiden Hersteller mit ihren Werksteams dem Rest der Konkurrenz – ausgenommen Superstar Tom Pidcock stand an der Startlinie – überlegen waren. Beide Teams setzen seit geraumer Zeit hauptsächlich auf junge, talentierte Fahrerinnen und Fahrer und ernten nun die ersten Früchte ihrer Arbeit. Ob nun Martin Vidaurre, Adrien Boichis oder der ebenfalls erst 27 Jahre alte Christopher Blevins auf Seiten Specializeds, oder Charlie Aldridge, Luca Martin und Cole Punchard auf der Seite von Cannondale – der Konkurrenzkampf der beiden Top-Teams der Saison mit ihren Top-Talenten verspricht ganz viel Spektakel in der kommenden Saison.
Mit großer Sicherheit wird in der kommenden Saison auch der Dauersieger der U23-Klasse Finn Treudler im Geschäft der Großen mitmischen: Seine Zeit in der Nachwuchskategorie endet in diesem Jahr – angesichts stolzer acht Siege bei zehn Rennen in der Cross-Country-Disziplin und sieben Stück im Short Track ist das aber auch keineswegs unangemessen.
In der U23-Klasse der Damen scheint es hingegen zum aktuellen Zeitpunkt keine Überfliegerin geben, die im kommenden Jahr in der Eliteklasse Jenny Rissveds und Co. um die Ohren fahren dürfte. Die Kanadierin Isabella Holmgren, die bereits jetzt als riesiges Radsportmulti-Talent zwischen den Disziplinen Mountainbike, Straße und Cyclocross hin- und herwechselt, hat zumindest auf dem Papier noch mindestens zwei Jahre in der Nachwuchsklasse. Ein frühzeitiger Aufstieg in die Eliteklasse wäre sicherlich denkbar, doch ob Holmgren diesen Schritt auch wirklich vollziehen wird, dürfte in ihrem Lidl-Trek-Team und ihrer noch bevorstehenden Weiterentwicklung sicherlich zur Diskussion stehen.
Hier geht’s zu den Rennberichten und Ergebnissen der Short Track-Rennen der Elite- und U23-Klassen.
Hier geht’s zu den Rennberichten und Ergebnissen der Cross-Country-Rennen der Elite- und U23-Klassen.
Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die Weltcupsaison aus deutscher und österreichischer Sicht, die in beiden Fällen von Höhen und Tiefen geprägt war. Im Damenfeld sticht aus österreichischer Sicht der Sieg von Mona Mitterwallner in Nové Město na Moravě hervor, gleichzeitig lief vieles bei ihr und Landsfrau Laura Stigger in diesem Jahr nicht ganz so rund wie noch in den vergangenen Jahren. Gleiches lässt sich auch für die deutschen Fahrerinnen schlussfolgern, die mit einer einzigen Ausnahme nicht ganz an Erwartungen aus dem Vorjahr anknüpfen konnten. Angesprochene Ausnahme ist die deutsche Meisterin Nina Graf, die mit mehreren Top Ten-Ergebnissen in diesem Jahr eine bemerkenswerte Konstanz aufzeigen konnte. Erst im letzten Rennblock lief es für Graf nicht mehr ganz so rund – mit Rang 13 beendete sie die Saison auf der besten Gesamtposition ihrer bisherigen Karriere.
Bei den Herren lässt sich die Saison von MTB-News-Blogger Luca Schwarzbauer ähnlich einordnen wie jene von Nina Graf: Schwarzbauer glänzte in diesem Jahr nicht zwangsläufig mit einzelnen Top-Resultaten, sondern vielmehr mit einer enormen Konstanz, die ihm bei gerade einmal einem achten Rang als bestes Ergebnis in einem Cross-Country-Rennen in der Saison auch den achten Rang in der Gesamtwertung sicherte. Für die weiteren deutschen Fahrer lief es hingegen in diesem Jahr weniger rund: Max Brandl fiel mehrfach verletzungsbedingt aus, genauso wie David List während des Großteils der Sommersaison – und auch Julian Schelb erwischte weniger besonders starke Renntage wie noch im Vorjahr. Ein Lichtblick aus österreichischer Sicht: Max Foidl kletterte in Mont-Sainte-Anne auf den zehnten Rang und scheint sich mehr und mehr in die Weltspitze vorzuarbeiten.
Abschließend gilt es noch die Saison zweier deutscher Nachwuchstalente zu würdigen, die in der U23-Klasse abseits der Dauerdominanz von Finn Treudler für mächtig Wirbel sorgten. Paul Schehl und Benjamin Krüger sorgten für wiederkehrende Highlights aus deutscher Sicht in der Nachwuchsklasse und beendeten die Saison auch auf den bemerkenswerten Positionen vier und fünf in der Gesamtwertung. Beide werden in der kommenden Saison nochmals ein Jahr lang in der U23-Klasse unterwegs sein – vielleicht gibt es dann sogar mehr als nur einen Weltcuperfolg von Paul Schehl in Nové Město na Moravě zu bejubeln?
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