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Trek, Scott und Cannondale im Vergleichstest: Welches XC Race-Fully ist die Nummer 1?

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Dass die Räder auf der Rennstrecke extrem gut funktionieren, haben sie bereits mit illustren Erfolgen bewiesen. Doch wie schlagen sich das Cannondale Scalpel, das Scott Spark und das Trek Supercaliber im direkten Vergleich? Das erfahrt ihr im Fazit unseres XC-Race-Vergleichstests 2025!

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Schnelle Cross-Country-Fullys sind die Tausendsassas unter den Mountainbikes: In keiner anderen Disziplin im MTB-Bereich sind die Anforderungen so breit wie im Cross-Country-Segment, in keiner anderen Disziplin geht es zudem alle vier Jahre auch um olympische Medaillen. Und wer selbst bereits auf einem Cross-Country-Rad unterwegs war, weiß zu schätzen wie vielseitig moderne Cross-Country-Fullys sein können: Irgendwo zwischen 100 und 120 Millimeter Federweg ermöglicht die neueste Generation von Cross-Country-Rädern regelrechte Trailbike-Vibes bei gleichzeitig verdammt schnellem Vorankommen von A nach B. Wir haben uns nach unserem letzten Vergleichstest im Cross-Country-Segment vor nunmehr fünf Jahren wieder aufgemacht und sind auf die Suche nach dem schnellsten Vertreter der Zunft gegangen: Welches Cross-Country-Fully ist das Beste im Jahr 2025?

Video: Das beste XC-Race-Bike 2025

Cannondale Scalpel vs. Trek Supercaliber vs. Scott Spark RC: XC-Race-Vergleich 2025
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3 Cross-Country-Race-Bikes im Test

  • Scott Spark RC World Cup Evo – 11.999 € | 120/120 mm | 10,9 kg
  • Cannondale Scalpel 1 Lefty – 9.499 € | 120/120 mm | 11,4 kg
  • Trek Supercaliber SLR 9.9 XX Flight Attendant Gen 2G – 11.999 € | 110/80 mm | 10,3 kg
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Wir haben uns drei der mitunter bekanntesten und in einigen Teilen auch sehr polarisierenden Rädern im Cross-Country-Zirkus geschnappt und ausgiebig miteinander verglichen. Alle drei Testräder eint ein großes Palmarès auf internationaler Ebene mit mehreren WM-Titeln und Weltcupsiegen – sowohl das Scott Spark RC und das Cannondale Scalpel, als auch das Trek Supercaliber räumten in der jetzigen Form in der Vergangenheit verschiedenste internationale Erfolge ab – und sind darüber hinaus im Amateur- und Hobbybereich weitverbreitet.

Diashow: 3 Cross Country-Bikes im Vergleichstest: Welches XC Race-Fully ist die Nummer 1?
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Alle drei Räder eint zudem die Entwicklung anhand klar erkennbarer Trends im Cross-Country-Segment: XC-Bikes werden zunehmend mit mehr Federweg versehen, gleichzeitig werden Geometrien der Räder zunehmend länger und flacher konzipiert. So rollen das Scott Spark RC und das Cannondale Scalpel auf einem Federweg von 120 Millimeter an der Front und am Heck, und das in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Trek Supercaliber auf 110 Millimeter an der Front und 80 Millimeter am Heck – auch ein dickes Plus im Vergleich zu Vorgängerversion des Rades.

Ein Wermutstropfen dieser Entwicklungen: Gewichte der Räder werden tendenziell schwerer. Das Trek Supercaliber führt das Testfeld mit einem Gesamtgewicht von 10,3 Kilogramm an, gefolgt von dem Scott Spark RC mit 10,6 Kilogramm und dem Cannondale Scalpel 11,4 Kilogramm. Im letzteren Fall gilt es jedoch einzugestehen, dass wir nicht die leichteste High-End-Version des Rades im Vergleichstest berücksichtigen konnten und daher gewisse Gewichtseinsparungen möglich sind. Vermutlich dürfte sich das Gewicht einer Version in Top-Ausstattung des Scalpel in ähnlichen Bereichen wie jenes des Scott Spark RC bewegen.

Nicht nur Dimensionen der Federwege, Geometrien und Gewichte wachsen im Cross-Country-Segment in die Höhe, auch die Preise der Räder erreichen in zunehmendem Maße schwindelerregende Höhen, die zuvor undenkbar waren. Wer das Scott Spark RC und das Trek Supercaliber in der getesteten High-End-Version sein Eigen nennen möchte, muss jeweils knappe 12.000 Euro auf den Tisch legen. Das Cannondale Scalpel mit etwas schwererer Ausstattung schafft es noch knapp unter die 10.000-Euro-Marke, in der High-End-Version des Rades wird je nach Wahl des Modells diese Marke ebenfalls mehr als deutlich überschritten.

Wo und wie haben wir getestet?

Die Testräder für den Cross-Country-Fully-Vergleichstest wurden uns im Zeitraum vom Herbst 2024 bis zum Sommer 2025 zur Verfügung gestellt und von uns auf Herz und Nieren geprüft. Mit allen drei Rädern führten wir lange Einzelausfahrten sowie Back-to-back-Tests durch, um die Unterschiede so genau wie möglich herauszuarbeiten. Die meiste Zeit waren wir auf unseren Home-Trails rund um Heidelberg unterwegs, zudem gab’s Testsessions in Bad Kreuznach und auf der Schwäbischen Alb.

Besonderen Wert legten wir auf das Fahrwerk-Set-up der Räder je nach Vorliebe des jeweiligen Testers. Dementsprechend wurden neben dem Standard-Prozedere der Sag-Anpassung auch Anpassungen an Dämpfung und Luftkammervolumen durchgeführt. Im jeweiligen Einzeltest sprechen wir Empfehlungen aus, die helfen sollen, ein eigenes, passendes Set-up zu erarbeiten. Sonstige Setupänderungen wie Anpassungen des Cockpits durch längere Vorbauten, Höhenverstellung des Cockpits oder Ähnliches sind aufgrund der Nutzung von Carbon-Cockpit-Einheiten bei allen getesteten Modellen nicht möglich gewesen.

# Über mehrere Monate konnten wir die drei Räder im Vergleichstest umfangreich testen.

Wieso habt ihr Modell XY nicht getestet?

Ein Testfeld für einen derartigen Vergleichstest zusammenzustellen ist eine Aufgabe, die nur auf den ersten Blick trivial erscheint. Folgende Faktoren spielten bei der Auswahl der drei Räder eine Rolle:

  • Limitierte Ressourcen Ein Vergleichstest verschiedener Räder erfordert immer ein erhebliches Maß an Zusatzaufwand im Vergleich zu einem Einzeltest. Das fängt bei der Koordinierung der Bestellung und Abgabe der Räder an, geht über das erhöhte Maß an Set-up-Justierungen weiter und hört bei der Planung und Durchführung unmittelbarer Back-to-back-Testessions auf. Wir haben uns frühzeitig auf ein Testfeld von drei Rädern festgelegt, da wir dies für uns als machbar in einem vernünftigen Rahmen erachteten.
  • Relevanz Wer die Frage nach dem schnellsten Cross-Country-Fully auf dem Markt beantworten will, muss sicherstellen, dass die Kandidaten in einem Testfeld für einen Vergleichstest auch diesen Titel erreichen können und nicht aufgrund ihrer geringeren Relevanz auf dem Markt dafür nicht infrage kommen. Klar ist: Eine Auswahl von drei Rädern in einem Cross-Country-Vergleichstest reicht bei weitem nicht aus, diese Frage vollumfänglich zu beantworten, es gibt viele weitere Anwärter auf diesen Titel, die wir nicht berücksichtigen konnten.
  • Vergangene Tests Wir berücksichtigen bei der Wahl der Modelle, inwiefern und insbesondere in welchem Ausmaß wir bereits gewisse Modelle in der Vergangenheit testen konnten. Beispielsweise konnten wir das Specialized Epic S-Works 8 in diesem Frühjahr bereits ausführlich testen und verzichteten bewusst darauf, das Rad in diesem Vergleich zu berücksichtigen. Wir berücksichtigen jedoch diese vergangenen Tests im Vergleich der Räder und der abschließenden Frage, welches Cross-Country-Rad das Schnellste ist.
  • Verfügbarkeit Wir sind logischerweise darauf angewiesen, dass Hersteller bereit sind mit uns zu kooperieren und angefragte Räder auch für einen Test verfügbar sind.
# Die Qual der Wahl – Die Auswahl eines Testfelds für einen Vergleichstest wie diesen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Das muss ein XC-Race-Bike beherrschen

Moderne Cross-Country-Räder decken einen Anforderungskatalog ab, der in dieser Form bei keiner anderen Gattung im Mountainbikebereich vorherrscht: In keiner anderen Mountainbike-Disziplin ist der Spagat, den es zwischen der Performance bergauf sowie bergab zu meistern gilt, so groß wie im Cross-Country-Bereich.

Einerseits gilt: Cross-Country-Rennen werden zumeist bergauf entschieden. Andererseits werden Cross-Country-Rennen auch gerne einmal bergab verloren. Die Konsequenz: Ein Cross-Country-Rad, das nicht beide Welten gekonnt vereint, wird auf dem höchsten Level nicht bestehen können.

# Der Spagat, den moderne Cross-Country-Räder meistern müssen, ist besonders groß. – Bergauf sollen die Räder mit Leichtigkeit und Traktion glänzen...
# ...und bergab idealerweise mit maximalem Support und Komfort. – Das macht die Cross-Country-Disziplin zu einem besonders spannenden Angelegenheit.

Fassen wir die konkreten Anforderungen an ein modernes Race-Fully zusammen: Schnelligkeit ist das oberste Gebot eines Cross-Country-Rades, schließlich entscheiden Sekunden über Sieg oder Niederlage. Dabei geht es unter anderem um Fragestellungen, wie sportlich oder aerodynamisch die Position auf dem Rad ausfällt? Oder wie sehr werden ergonomische Aspekte bei der Entwicklung eines Rades berücksichtigt? Wer zu schnell ermüdet, wird schließlich auf Dauer auch nicht erfolgreich sein.

Direkt anschließend folgen die Kletterfähigkeit und Beschleunigungsfähigkeit eines Rades als Kernaspekte: Ein leichtes Gewicht begünstigt schnelles Klettern und erlaubt womöglich den letzten notwendigen Antritt vor dem Zieleinlauf. Wesentliche Faktoren hierfür sind erwartungsgemäß eine leichte Rahmenkonstruktion, besonders aber auch die Wahl der rotierenden Masse spielt eine besondere Rolle. Ungeachtet des Gewichts hat das Fahrwerk – inzwischen häufig elektronisch unterstützt – erheblichen Einfluss auf die Vortriebsfähigkeit eines Rades im Gelände. Denn nicht nur das Gewicht alleine, sondern vielmehr die generierte Traktion bei Strecken mit vielen Wurzeln ist die maßgebliche Komponente des Erfolgs bergauf auf dem Trail.

# Der Einfluss der Traktion wird bergauf gerne unterschätzt. – Nicht zwangsläufig das leichteste Rad klettert am schnellsten.

Die notwendigen Fähigkeiten eines Race-Fullys beschränken sich aber nicht nur auf schnelles Vorankommen bergan, vielmehr müssen die Räder bergab ihren Beitrag dazu leisten, dass die zusätzliche Ermüdung möglichst gering ausfällt. Wer sich mit maximalem Puls in die Abfahrt stürzt, will sich ohne Zweifel wenig Gedanken darüber machen, wie sehr einen die Hindernisse auf dem Trail zusätzlich fordern. Das Gegenteil sollte eher der Fall sein: Gut konstruierte Race-Fullys sorgen durch ein ausgeklügeltes Design für ein hohes Maß an Fahrstabilität und Laufruhe für spürbare Entlastung und Erholung – Komfort wird an dieser Stelle sehr großgeschrieben. Zu guter Letzt müssen Cross-Country-Bikes ein hohes Maß an Wendigkeit besitzen. Engste Kurven und Spitzkehren fordern ein Bike, das präzise auf Fahrerinput reagiert.

Unsere Testergebnisse: Sehr hohes Niveau, kein klarer Sieger

Wer die Einzeltests zu den drei Rädern im Vergleich aufmerksam verfolgt hat, wird bereits festgestellt haben: Jedes Modell hat extrem gut performt und definitiv seine Daseinsberechtigung – nicht zuletzt die Erfolge im World Cup und bei Weltmeisterschaften geben Trek, Cannondale und Scott recht. Weil das Trek Supercaliber mit seinem speziellen Ansatz und dem reduzierten Federweg etwas aus der Reihe tanzt und das Scott Spark und das Cannondale Scalpel zwar durchaus unterschiedliche Charakterzüge aufweisen, aber beide sagenhaft gute XC Race-Fullies sind, haben wir uns dagegen entschieden, einen klaren Testsieger zu küren – zu gering sind die Unterschiede, zu hoch ist das Niveau. Stattdessen möchten wir Empfehlungen aussprechen, welches Rad für wen die richtige Wahl ist.

Scott Spark RC: Zu Recht eine XC-Legende

Mit Nino Schurter verlässt der wohl prominenteste Besitzer eines Scott Spark RCs die Weltcupbühne: Das Erbe, das der erfolgreichste Mountainbiker zurücklässt, bleibt aber eng verknüpft mit dem Spark RC. Vier Jahre nach seiner Veröffentlichung glänzt das Spark RC mit verstecktem Dämpfer immer noch mit beeindruckenden Tugenden: Das Rad besitzt den größten „Wohlfühlfaktor“ im Testfeld, zudem rollt das Spark RC aufgrund seines tiefen Schwerpunkts so mühelos wie kein anderes Rad über Hindernisse. Der Hinterbau des Spark arbeitet gekonnt zuverlässig und harmoniert besonders mit dem elektronischen Flight-Attendant-Fahrwerkssystem besonders gut. Im direkten Vergleich zur Konkurrenz muss sich das Spark RC leichte Kritik in Sachen Spritzigkeit gefallen lassen, zudem offenbarte das Fahrwerk leichte, aber spürbare Limitierungen im harten Gelände.

Zum vollständigen Artikel: Scott Spark Test

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Stärken

  • zentrale Position mit Wohlfühlgarantie

  • gute Überrolleigenschaften bergab & bergauf

  • hervorragende Symbiose mit Flight Attendant-System

Schwächen

  • etwas träge in der Beschleunigung

  • Fahrwerk bei hohen Geschwindigkeiten etwas limitiert

Das Scott Spark ist das richtige XC-Bike für dich, wenn …

  • … du dich irgendwo zwischen Cross-Country- / Marathon-Racer und gelegentlichem Abenteurer verortest. Das Spark RC hat sehr viel Renngene im Blut, kann aber auch abseits der Rennstrecke mehr, als man ihm vielleicht zutrauen würde.
  • … du Mühe hast auf einem Rad die richtige Position zu finden und dir die Frage stellst, ob dir ein Rad passen wird oder nicht. Kein Rad im Cross-Country-Bereich erfordert so wenig Eingewöhnungszeit wie das Spark RC.
  • … du einen tiefen Schwerpunkt eines Rades bevorzugst und gerne satt auf dem Trail liegst. Das Spark RC rollt dank tiefem Dämpfer mühelos über Hindernisse hinweg und besitzt zudem sehr viel Traktion. Besonders bergauf ist dies im Gelände von großem Vorteil!

Cannondale Scalpel: XC-Feile mit Down Country-Genen

Allein schon durch die Lefty-Gabel ist das Cannondale Scalpel seit vielen Jahren ein Rad, das polarisiert. Im Test offenbarte sich die Lefty Ocho in seiner jetzigen Form als die fähigste Version ihrerseits jemals und harmoniert beim Scalpel hervorragend mit dem ausgeklügelten Hinterbaukonzept des Rades. Generell gelingt es Cannondale beim Scalpel, das Maximum an Trail-Tauglichkeit eines Cross-Country-Rades herauszukitzeln, ohne dass die Renntauglichkeit dabei auf der Strecke bleibt. Der Blick in Richtung Trailspaß raubt dem Scalpel etwas an Spritzigkeit, was sich aber in weiten Teilen auch auf das erhöhte Gewicht der etwas schwächeren Austattung des getesten 1 Lefty-Modells zurückführen lässt. In seiner leichtesten High-End-Version dürfte es das Scalpel mühelos mit den schnellsten und spritzigsten Vertretern im XC-Bereich aufnehmen können.

Zum vollständigen Artikel: Cannondale Scalpel Test

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Stärken

  • hervorragend abgestimmtes Fahrwerk

  • komfortable & nicht zu unsportliche Positionierung

  • gute Überrolleigenschaften am Berg & im Downhill

Schwächen

  • hohes Gewicht

  • reduzierte Agilität & Spritzigkeit

Das Cannondale Scalpel ist das richtige XC-Bike für dich, wenn

  • … du hohen Wert auf ein vielseitiges Fahrwerk legst und nicht nur auf der Rennstrecke performen willst, sondern vermehrt auch in anspruchsvollem Gelände unterwegs bist.
  • … du gerne „in“ deinem Rad sitzt und weniger erhaben „über“ deinem Rad. Die Sitzposition des Scalpel ist durchaus besonders, was man bei einer potenziellen Wahl zugunsten des Scalpel berücksichtigen sollte.
  • … du Lust auf die Lefty hast! Die Lefty Ocho-Gabel ist sicherlich nicht jedermanns Sache, die Schwächen der Vergangenheit hat Cannondale inzwischen aber komplett eliminiert. Alternativ gibt es inzwischen auch viele Modelle im Scalpel-Spektrum ohne Lefty.

Trek Supercaliber: Hardtail-Killer mit unschlagbarer Effizienz

Das Trek Supercaliber tanzt im Vergleich zu seinen beiden Kontrahenten etwas aus der Reihe: Mit deutlich weniger Federweg und einem auf Effizienz getrimmten Hinterbaukonzept verfolgt das Supercaliber einen gänzlich anderen Ansatz als die Konkurrenz, um auf den Rennstrecken dieser Welt zu bestehen. Das verschafft dem Supercaliber in einiger Hinsicht Vor-, in anderen Aspekten aber auch Nachteile: Das Supercaliber glänzt besonders mit einer für Rennsportlerinnen und Rennsportler sehr aggressiven Positionierung und einem sehr agilen Auftreten. Zudem stellt der äußerst effiziente IsoStrut-Hinterbau alle anderen vollgefederten Räder auf dem Markt in den Schatten. Im Gegensatz dazu bleibt das Supercaliber bergab im Vergleich zur langhubigeren Konkurrenz im Rückstand, daran kann auch nichts die Integration des Flight Attendant-Systems ändern.

Zum vollständigen Artikel: Trek Supercaliber Flight Attendant Test

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Stärken

  • antriebsneutral & effizient

  • agil & spritzig im Antritt

  • spürbar potenter als ein Hardtail & Vorgängermodell

Schwächen

  • limitierte Bergab-Performance

  • schwer im Vergleich zu Hardtails

Das Trek Supercaliber ist das richtige XC-Bike für dich, wenn

  • … du eigentlich ein Race-Hardtail suchst und schnell von A nach B kommen willst! Für ein Cross-Country-Fully ist das Supercaliber bemerkenswert flink, und das, obwohl der Hinterbau inklusive Dämpfer für Mehrgewicht sorgt. Unserer Meinung macht das Supercaliber Race-Hardtails obsolet, da es ähnlichen Vortrieb mit höherer Effizienz bergab und bergauf vereint.
  • … du auf Strecken unterwegs bist, die nicht die allerhöchsten fahrtechnischen Anforderungen haben. Das Supercaliber besitzt dank seiner etwas progressiveren Ausrichtung deutlich mehr Fähigkeiten bergab als noch in der ersten Version, kann aber dennoch (noch) nicht mit vollwertigen Race-Fullys mithalten. Auf der ehemaligen Weltcup-Strecke in Albstadt wäre das Supercaliber unsere erste Wahl!

Unsere Erkenntnisse aus dem XC Race-Vergleichstest

Gewicht & Ausstattungen

In keiner Disziplin im MTB-Bereich wird seit jeher so stark auf das Gewicht der Räder geachtet wie in der Cross-Country-Disziplin. Logisch, denn zumeist ist der Einfluss der Bergaufsegmente im Wettkampf der entscheidende, wenn es um Sieg oder Niederlage geht. Nichtsdestotrotz lässt sich innerhalb der Branche eine Entwicklung erkennen, die gegen den eher erwartbaren Trend geringerer Gewichte und zunehmendem Leichtbau spricht. Brachen Cross-Country-Fullys noch vor einigen Jahren ohne große Mühe die Schallmauer von zehn Kilogramm, so lässt sich im Weltcupzirkus kaum mehr ein Profi-Bike finden, das dies schafft.

Die Gewichte verschiedener Race-Fullys im Vergleich

Federweg vorneFederweg hintenGewicht
Cannondale Scalpel 2025 (nicht Top-Austattung)120 mm120 mm11,4 kg
Scott Spark RC 2025120 mm120 mm10,6 kg
Trek Supercaliber 2025110 mm80 mm10,3 kg
Specialized Epic S-Works 8 2025120 mm120 mm10,6 kg
Cannondale Scalpel 2020100 mm100 mm10,2 kg
Canyon Lux 2020100 mm100 mm10,3 kg
Specialized Epic S-Works 2020100 mm100 mm9,8 kg
Trek Supercaliber 2020100 mm60 mm9,8 kg

Die beschriebene Thematik lässt sich mit Sicherheit als negative Entwicklung interpretieren – insbesondere für diejenigen Fahrerinnen und Fahrer, für die Leichtbau besonders wichtig ist und die andere Faktoren hintenanstellen. Für einen Großteil der Nutzerinnen und Nutzer stellt der Gewichtszuwachs jedoch nicht unbedingt einen Nachteil dar, oder lässt sich zumindest im Zusammenhang einer sinnvollen Weiterentwicklung durchaus erklären: Generell werden Cross-Country-Räder und die zugehörigen Komponenten deutlich robuster konstruiert als noch vor einigen Jahren, regelmäßige Rahmen- oder Laufradbrüche sind deutlich seltener an der Tagesordnung als früher. Ein Seiteneffekt dieser Entwicklung: Die Räder sind deutlich potenter im Bergabsegment und schlagen zunehmend die Brücke zu deutlich abfahrtsorientierteren Mountainbike-Disziplinen.

# Quo vadis Race-Fullys? – Cross-Country-Fullys werden immer schwerer, dafür aber auch robuster und bergab fähiger. Ist das der richtige Weg?

Ein konkretes Beispiel: Als wir vor fünf Jahren den letzten umfangreichen Vergleichstest von Race-Fullys hier bei MTB-News durchführten, rollten alle Räder im Test auf maximal 100 Millimeter Federweg und „dünnen“ Federgabeln mit 32 Millimeter Standrohren. Inzwischen setzt die Mehrzahl der Cross-Country-Fullys auf dem Markt auf 120 Millimeter Federweg und Federgabeln mit 34 Millimeter dicken Standrohren.

Auch die „Elektrifizierung“ der Komponenten an den Rädern in Bezug auf elektrische Schaltsysteme oder auch elektrische Fahrwerkssysteme à la Flight Attendant drücken auf die Waage und tragen ihren Teil zu dieser Entwicklung bei. Mechanische Schalt- und Lockout-Züge wiegen schließlich weniger als ihre elektronischen Pendants, insbesondere weil im letzteren Fall eine Vielzahl von Akkus und Batterien am Rad platziert werden muss.

Der Fortschritt der Technik bremst im Cross-Country-Bereich den Fortschritt des Leichtbaus also aus. Die Frage, die vermutlich unterschiedlichste Meinungen hervorrufen dürfte, ist also jene: Ist diese Entwicklung die Richtige für den Sport, für die potenziellen Kundinnen und Kunden – oder wäre eine Kehrtwende in dieser Hinsicht notwendig?

# Ein Grund für die Gewichtszunahme der Räder sind die vielen elektronischen Bauteile – Das AXS-Ökosystem von SRAM erfordert zumindest eine Vielzahl an Akkus und Batterien, die logischerweise schwerer sind als herkömmliche mechanische Optionen.

Geometrien

Nicht nur hinsichtlich Robustheit werden Cross-Country-Räder zunehmend auf ihre Abfahrtsqualitäten getrimmt: Die Hersteller im Cross-Country-Segment überbieten sich in jüngerer Vergangenheit regelrecht in der Frage, wer das längste und flachste Cross-Country-Rad herstellen kann. Räder, die tagtäglich auf Rennstrecken im Cross-Country-Zirkus eingesetzt werden besitzen inzwischen Geometriedaten, die man so vor einigen Jahren noch an Trail- und Endurobikes vorfinden durfte. Das Ziel dieser Entwicklung ist klar: Längere und flachere Geometrien sorgen für eine erhöhte Fahrstabilität auf dem Trail, erlauben somit höhere Geschwindigkeiten und gleichzeitig höheren Komfort.

# Länger und flacher lautet die Devise – Fast alle Hersteller setzen auf Geometrien mit längerem Reach, flacherem Lenkwinkel und steilerem Sitzwinkel. Das Ziel: Mehr Fahrstabilität auf dem Trail.

In die gleiche Kerbe schlägt auch eine weitere modellübergreifende Entwicklung der Räder ein: Die Tretlager werden zunehmend weiter abgesenkt, mit dem Ziel, den Schwerpunkt des Rades möglichst nah zum Untergrund zu bringen, um so ebenfalls die Fahrstabilität zu erhöhen.

Die Geometrien aktueller Race-Fullys Vergleich

Scott Spark RCCannondale ScalpelTrek SupercaliberSpecialized Epic
RahmengrößeL L L L
Reach471 mm 475 mm 465 mm 475 mm
Stack616 mm 604 mm 599 mm 610 mm
STR1,311,271,291,28
Lenkwinkel67,2 ° 66,6 ° 67,5 ° 66,4 °
Sitzwinkel, effektiv76,6 ° 75,5 ° 74,5 ° 75,5 °
Oberrohrlänge614 mm 625 mm 622,4 mm 633 mm
Steuerrohrlänge105 mm 100 mm 100 mm 110 mm
Kettenstrebenlänge437,5 mm 442 mm 435 mm 435 mm
Radstand1190 mm 1200 mm 1172 mm 1210 mm
FC2RC1,721,711,691,78
Tretlagerabsenkung45 mm 42 mm 46 mm 37 mm
Tretlagerhöhe330 mm 334 mm 326,5 mm 333 mm

Es lässt sich also festhalten, dass sich in Bezug auf die Geometrien im Cross-Country-Bereich vieles zunehmend auf den Bergabbereich konzentriert und immer mehr Kompromisse in Bezug auf das schnelle Vorankommen am Berg in Kauf genommen werden. Eine durchaus zu hinterfragende Entwicklung, der manch ein Hersteller mit weniger extremem Vorgehen in puncto Geometriedesign auch eher skeptisch entgegensteht – oder sogar gänzlich alternative Lösungsansätze präsentiert wie Trek mit dem Supercaliber-Modell oder Specialized mit dem Epic Worldcup-Modell.

Braucht es Flight Attendant?

Gänzlich neu in der Welt der Cross-Country-Räder machen sich elektronische Fahrwerksassistenten breit: Mit dem Flight Attendant-System präsentierte SRAM als erster Hersteller ein serienreifes Fahrwerkssystem, das die unterschiedlichste Sensorik, die ein Rad und dessen Komponenten zur Verfügung stellen, bündelt und das Fahrwerk dementsprechend anpasst. Wie schon zu Zeiten der Einführung der Scheibenbremse vor mehr als zwanzig Jahren ist der Kampf zwischen progressiven und konservativen Kräften in der Szene groß: Braucht es den elektronischen „Schnickschnack“ wirklich? Wie groß fällt der Mehrwert von Flight Attendant und Co. aus?

# LED-Alarm am MTB? – Elektronische Fahrwerkssysteme wie das Flight-Attendant-System von SRAM beziehungsweise RockShox erobern den Markt. Rechtfertigt der Mehrwert der Systeme auch den hohen Preis?

Die drei Räder in unserem Vergleichstest bieten zur Beantwortung dieser Fragen einen idealen Rahmen. Das Cannondale Scalpel fährt – hauptsächlich dank Lefty-Gabel – noch gänzlich mechanisch auf den Trails, das Scott Spark RC und das Trek Supercaliber setzen hingegen beide auf das Flight Attendant-System, aber mit unterschiedlichen Auswirkungen. Besonders das Scott Spark RC profitiert vom Flight Attendant-System, da es die gewissen Ineffizienzen des Spark RC-Hinterbaus gekonnt ausmerzt und zu (fast) jedem Zeitpunkt den Fahrwerksmodus passend wechselt. Ähnliches gilt übrigens auch für das Specialized Epic S-Works 8, das als Grundlage der Entwicklung des Flight Attendant-Systems diente.

Das Trek Supercaliber hingegen profitiert deutlich weniger vom Fahrwerksassistent, da es ein ohnehin äußerst effizientes Fahrwerk besitzt, welches ein vielfaches Wechseln zwischen den Fahrmodi nicht wirklich benötigt. Im Falle des Supercaliber hätte es unserer Meinung nach auch ein klassischer Remote-Lockout getan, der sich nämlich, wie im Falle des Cannondale Scalpel demonstriert, als eine weiterhin sehr praktikable Lösung anbietet. Unter der Prämisse jedoch, dass der Remote-Lockout via Gripshift-Hebel angesteuert wird und somit deutlich weniger Hebel-Wirrwarr am Lenker entsteht.

Unser Fazit zum Flight Attendant-System an Cross-Country-Fullys? Wer wenig über sein Fahrwerk nachdenken möchte und ohnehin bereit ist, die Mehrkosten in Kauf zu nehmen, macht damit nichts falsch. Wer jedoch etwas zielgerichteter unterwegs sein möchte, sollte seine Entscheidung vom zugrundeliegenden Rad abhängig machen und sich vielleicht überlegen, ob eine mechanische Lösung einen besseren Kompromiss darstellt.

Die Tops & Flops des Cross Country-Bike-Vergleichstest

# Top: Die Entwicklung der Cross-Country-Räder in den vergangenen Jahren ist beeindruckend. – Die Zuverlässigkeit der Räder ist auf einem gänzlich höheren Niveau, alle getesteten Modelle können ohne Zweifel auf der Rennstrecke bestehen. Die vielfachen Erfolge der Modelle sind Beweis genug dafür.
# Top: In unserem Testfeld gab's ausschließlich Modelle mit SRAM's elektronischer XX AXS-Schaltung, die aber ohne jegliches Murren an allen drei Rädern perfekt funktionierte. – Shimanos neue Di2-Schaltung war zum Testzeitpunkt noch nicht vorgestellt, daher fiel die Wahl der Hersteller im Testfeld ausschließlich auf SRAM-angetriebene Modelle.
# Top: Die Lefty Ocho performt so gut wie nie zuvor. – In der Vergangenheit galt die Lefty als verhältnismäßig unzuverlässig und wenig steif. Nun zeigte sich die extravagante Federgabel in der neuen Ocho-Version deutlich verbessert und schließt die Lücke zu den Top-Modellen der Konkurrenz.
# Flop: Das Wort Lenkeranschlagschutz taucht im Wortschaft der Cross-Country-Bike-Entwicklerinnen und -Entwickler nicht mehr auf. – Kein einziges der drei getesteten Räder besitzt einen Schutz vor ungewollten Einschlägen des Lenkers in den Rahmen. Die Folgen sind wortwörtlich markant!
# Top: Scott verbaut ein Tire-Plug-Tool in Form eines Lenkerstopfens am Spark RC. – Coole Lösung!
# Flop: Die SRAM Level-Bremse bereitete uns im Testalltag einmal mehr erhebliche Sorgen aufgrund ihrer mangelnden Bremspower. – Mit der neuen Motive-Bremse sollte sich aber einiges ändern. Das Problem: Die Motive ist um einiges schwerer als die Level
# Top: Aus rein optischer Sicht betrachtet präsentieren die Hersteller immer schickere Cockpit-Lösungen mit über den Steuersatz geführte Leitungen.
# Flop: Die modernen Lösungen machen das Leben zur Individualisierung sowie den Werkstatteinsatz der Räder schwerer als klassische Lenker-Vorbau-Lösungen.
# Flop: Ähnlicher Zwiespalt zwischen Optik und Funktionalität beim Scott Spark RC – Die Sag-Anzeige am Rahmen des Rades ist notwendig, da der Dämpfer im Rahmeninneren versteckt ist. Das Problem: Die Anzeige ist verhältnismäßig ungenau und erfordert stets eine zweite Person. Schnelle Anpassungen auf dem Trail sind daher nicht wirklich möglich.

Fazit: Das beste Cross Country-Bike 2025 ist …

… das, auf dem du dich persönlich am wohlsten fühlst. Unser Test hat gezeigt, dass man auf allen 3 Rädern extrem schnell und effizient, gleichzeitig aber auch mit mehr als genügend Vertrauen in der Abfahrt unterwegs sein kann. Das Trek Supercaliber ist dank äußerst effizientem Hinterbau, der ein elektronisches Fahrwerk eigentlich überflüssig macht, und geringem Gewicht eigentlich das perfekte Hardtail, das kein Hardtail ist. Das Cannondale Scalpel zeigt, wie gut moderne XC-Fullies geworden sind – gerade bergab. Und obwohl das Scott Spark nun schon einige Jahre alt ist, kann es nach wie vor sehr gut mit der Konkurrenz mithalten. Unterm Strich ist es also ganz klar Geschmackssache, denn alle Räder im Test sind wirklich hervorragend. Und dann wäre da noch das Specialized Epic, das wohl die Referenz unter den modernen XC-Fullies darstellt …

# Eine klare Antwort auf die Frage nach dem besten Cross-Country-Bike 2025 können wir leider nicht geben. – Zu sehr hängt die Entscheidung von persönlichen Vorlieben und Nuancen ab.

Auf welches der drei Räder würde deine persönliche Wahl fallen?


Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Cross Country Race-Vergleichstest 2025:

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