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Specialized Phenom Pro Mirror-Sattel im Test: Komfort kostet

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Specialized Phenom Pro Mirror im Test: Mit dem Phenom Pro mit Mirror-Technologie hat Specialized einen 3D-Druck-Sattel im Angebot, der mit seinem besonders flachen Profil für viel Bewegungsfreiheit auf dem Mountainbike sorgen soll. Gleichzeitig soll die auffällige Oberfläche eine ideale Druckverteilung und weniger Sitzschmerzen garantieren – wir haben den universell einsetzbaren Sattel im Enduro-Einsatz getestet.

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Specialized Phenom Pro Mirror – Infos und Preise

Unter der Mirror-Technologie versteht man bei Specialized ein 3D-gedrucktes TPU-Polster, das sich perfekt an das jeweilige Gesäß anpassen soll. Neben dem Specialized Power Expert Mirror (Test) gibt’s nun auch den Phenom Pro mit der auffällig löchrigen Oberfläche. Dieser fällt mit 270 mm lang aus, hat aber auch ein sehr flaches Profil, was für eine verbesserte Bewegungsfreiheit sorgen soll. Der schlanke Sattel ist in 143 mm und 155 mm Breite erhältlich, verfügt über hohle Titanstreben und kostet sportliche 320 €. In der getesteten 143 mm Breite bringt er nicht ganz leichte 257 g auf die Waage.

  • Einsatzbereich Gravel & MTB
  • Material recycelte Carbonfasern, nylonverstärkte Schale und Titanrohrstreben
  • Besonderheit Mirror-Technologie, flache Bauweise für größere Bewegungsfreiheit, 3D-Druck-Polster
  • Länge 270 mm
  • Breite 143 / 155 mm
  • Gewicht 257 g (143 mm Breite, gewogen)
  • Verfügbarkeit ab sofort
  • www.specialized.com

Preis: 320 € (UVP) | Bikemarkt: Specialized Phenom Pro kaufen

# Der Specialized Phenom Pro Mirror ist ein schlanker 3D-Druck-Sattel – er wechselt für 320 € den Besitzer.
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Im Detail

Der Specialized Phenom Pro Mirror soll ein wahrer Allrounder sein – vom World Tour-Profi auf der Straße bis hin zum Downhill-Champion Loïc Bruni soll jeder mit dem Sattel bestens bedient sein. Im Vergleich zu den meisten anderen MTB-Sätteln fällt der Phenom Pro recht lang und flach aus und hat eine auffällig ebene Oberfläche. In der Mirror-Version ist natürlich die dem 3D-Druck-Verfahren zu verdankende Gitterstruktur extrem auffällig. Diese soll in Kombination mit dem Body Geometry-Verfahren von Specialized 28 % weniger Druck auf die Sitzknochen ausüben – wobei nicht ganz klar ist, was hier als Referenz gemeint ist.

# Die Besonderheit des Sattels ist die Mirror-Technologie – die Oberfläche besteht aus einer 3D-gedruckten Gitterstruktur. Dadurch können Nachgiebigkeit und Support so justiert werden, dass Druckstellen verhindert werden sollen.
# Der Phenom Pro fällt für einen Mountainbike-Sattel ziemlich lang aus.
# Die schlanke Form sieht gut aus – der Sattel hat insgesamt eine sehr flache, gerade Oberfläche.

Mit 257 g ist der Sattel für seinen sehr saftigen Preis von 320 € (beispielsweise im Vergleich mit dem Specialized Power Expert Mirror mit 228 g) nicht gerade ein Leichtgewicht. Die Schale besteht aus recycelten Carbonfasern und Nylon, die hohlen 7 mm-Streben aus Titan. Das 3D-Druck-Polster selbst setzt sich übrigens aus 20.055 Verstrebungen und 8.735 Knoten zusammen.

# Es gibt zwei verschiedene Breiten – mit 120 mm Sitzknochenabstand hab ich zur schlankeren Version gegriffen.

Auf dem Trail

Mit einem Sitzknochenabstand von 120 mm habe ich zum Specialized Phenom Pro Mirror in der schmaleren Version mit 143 mm Breite gegriffen. Ich bin den Sattel an einem Specialized Stumpjumper Evo in Trail- und Enduro-Einsatz gefahren – neben einigen langen Tagestouren waren auch vereinzelte Bikepark-Einsätze auf dem Programm. Am Stumpjumper hat der Phenom Pro einen SQLab 611 in 120 mm Breite ersetzt.

Rein optisch macht der Phenom Pro Mirror einiges her – nicht nur aufgrund der Gitterstruktur, sondern auch, weil das flache Profil einfach jedes Rad schnell aussehen lässt. Obwohl die Nennbreite des Sattels (in Bezug auf den Sitzknochenabstand) 23 mm breiter ist, sind Phenom Pro und SQlab 611 ziemlich exakt gleich breit und lang. Ich neige meine Sättel generell etwas nach unten, am Phenom Pro musste ich das sogar etwas stärker als normal machen, da dieser durch die flache Form wenig Support in steilen Anstiegen bietet. Direkt beim ersten Platznehmen fällt allerdings auf, wie bequem die Oberfläche ist.

# Ich habe etwas Zeit benötigt, um die korrekte Sattelneigung für den Uphill einzustellen – Grund ist der sehr flache Shape des Sattels.

Man sinkt im ersten Moment recht weich ein, danach wird die Struktur aber schnell härter, was Druckstellen gekonnt vermeidet. Ich bin mehrere lange (4–5 Stunden) Touren bei Sommerhitze gefahren und nachdem ich die korrekte Neigung gefunden hatte, waren keine Sitzprobleme zu bemerken. Ich hatte sogar das Gefühl, dass die offene Struktur bei Hitze und Schweißfluss etwas mehr Kühlung am Gesäß erlaubt als eine geschlossene Oberfläche. Zudem ist sie sehr griffig, was im Uphill überaus angenehm ist, nur bergab manchmal etwas stört. Vor allem auf großen Sprüngen im Bikepark habe ich mich etwas davon eingeschränkt gefühlt, wenn die Hose zu sehr an den Sattelflanken haftet.

# Bergab kann die gut haftende Oberfläche des Specialized Phenom Pro Mirror etwas an der Hose ziehen.

Generell empfinde ich die flache Form jedoch nicht als optimal für einen Trail-/Enduro-Sattel. Ich bin mir sicher, ohne die 3D-Druck-Struktur hätten sich Druckstellen ergeben, da man entweder zu sehr vorn oder hinten drauf sitzt, je nach Terrain. Ohne ihn gefahren zu sein, wirkt der von meinen Kollegen getestete Power Expert Mirror etwas besser geeignet.

Das ist uns aufgefallen

  • flache Form Durch die sehr flache Form ist es schwierig, den Sattel perfekt für die Ebene sowie steile Anstiege gleichzeitig einzustellen. Ich habe die Nase für Anstiege recht stark abgesenkt, bin dadurch in der Ebene jedoch immer leicht vorgerutscht. Ein etwas stärker ausgeformter Sattel wie der Specialized Power dürfte im Trail-Einsatz etwas heimischer sein. Alternativ könnte man sich zusätzlich zum recht teuren Sattel noch das Aenomaly Switchgrade (Test) zulegen.
  • klebrige Oberfläche Die offene 3D-Druck-Oberfläche hat viel Halt. Das ist einerseits im Sitzen gut und auch bergab manchmal angenehm. Etwas gestört hat es mich im Bikepark, da der Sattel an Sprüngen leicht an der Hose hängt und ich mich nicht so frei gefühlt habe.
  • Matschanfälligkeit Klar, die offene Oberfläche bietet viel Platz für Schlamm. Ich habe den Sattel erst gegen Ende des Frühjahrs bekommen, hatte jedoch auch ein paar verregnete Ausfahrten. Die Oberfläche lässt sich allerdings gut reinigen, und ich habe es nie als wirkliches Problem empfunden.
# Natürlich kann sich Matsch in der Oberfläche verfangen, schwer zu reinigen ist sie aber nicht – zudem habe ich den Sattel an heißen Tagen als sehr gut belüftet empfunden.
# Die Flanken des Sattels haften sehr stark an der Hose – im Bikepark hat mich das manchmal etwas gestört, im Uphill ist es wiederum sehr angenehm.

Fazit – Specialized Phenom Pro Mirror

Spaß kostet und Komfort scheinbar auch – jedenfalls, wenn man zum Specialized Phenom Pro Mirror greift. Durch die flache Form muss man im reinen MTB Trail-Einsatz etwas Extra-Aufwand in die korrekte Neigung investieren – ein etwas stärker vorgeformter Sattel wie der Power Expert Mirror dürfte für diesen Einsatzbereich etwas passender sein. Trotzdem sorgt die 3D-Druck-Oberfläche für eine beeindruckend gute Druckverteilung und schmerzfreie Touren – auch bei Hitze und vielen Höhenmetern.

Specialized Phenom Pro Mirror – Pro / Contra

Stärken

  • sehr angenehme Druckverteilung
  • gute Belüftung
  • schlanke Form

Schwächen

  • für MTB-Einsatz relativ flache Oberfläche
# Keine Sitzschmerzen dank 3D-Druck-Technologie – die Form ist meines Erachtens nicht ganz optimal für den MTB-Einsatz, trotzdem ist der Sattel erstaunlich bequem!

Testablauf

Ich bin den Specialized Phenom Pro Mirror mehrere Monate lang im Trail- und Enduro-Einsatz gefahren. Es wurden damit sowohl größere Trailtouren mit 45 km / 1600 hm zurückgelegt als auch ganze Bikepark-Tage. Der Sattel wurde uns von Specialized kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Tester-Profil: Gregor Sinn
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 85,5 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 80 kg
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie – sitzt meistens aber auf dem Mountainbike. Downhill- und Enduro-Bikes bewegt er gerne im Renneinsatz, dreht aber auch große Runden auf Touren- und Trail-Bikes.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Trail Bikes
Vorlieben beim Fahrwerk
ausbalanciert, Gegenhalt über die Feder, Druckstufe eher offen, mittelschneller Rebound
Vorlieben bei der Geometrie
eher kurz, hoher Stack, ausgewogener Sitz- und Lenkwinkel

Preisvergleich

Specialized Phenom Pro Mirror
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