Fahrradfahren
News melden
Nachrichten

Bulls Wild Edge im Test: Cape Epic-Feeling für Jedermann

Bulls Wild Edge Team im Test: Beim Cape Epic 2024 bekam es die Welt erstmals zu Gesicht, auf der Eurobike wurde es dann offiziell vorgestellt und nun konnten wir es endlich für euch testen. Das Bulls Wild Edge Team ist sicherlich eines der Highlights im Produktportfolio der Rheinländer und eine feste Größe im Mountainbike-Marathon, wo es seit Jahren mit dem Team Bulls unterwegs ist. 2025 kommt das Cross-Country-Bike mit 120 mm Federweg und spannender Dämpferpositionierung. Der Test.

[toc]

Steckbrief: Bulls Wild Edge

EinsatzbereichCross-Country
Federweg120-120 mm (vorn)
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialCarbon
Gewicht (o. Pedale)11,0 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.bulls.de
Preisspanne3.599 Euro - 6.999 Euro
Im Test: Wild Edge Team
Preis: 6.999 Euro

Im Mountainbike-Marathon ist Bulls seit Jahren mit dem Team Bulls rund um Karl Platt, Alban Lakata und Simon Schneller aktiv. Somit hat das Wild Edge ein besonderes Standing bei Bulls und ist von hoher Bedeutung für das Team, das maßgeblich an der Neuentwicklung teilgenommen hat. Mit dem Vorgängermodell konnten etliche Erfolge und Cape-Epic-Siege verzeichnet werden. Die Teammitglieder haben fleißig getestet und ihren Input gegeben, wobei 120 mm Federweg und ein tiefer Schwerpunkt weit oben auf der Prioritätenliste standen. Rausgekommen ist eine komplette Neuentwicklung. Alles wurde von Grund auf neu gedacht und umfangreich modernisiert, damit das Team wieder mit dem besten Material an der Startlinie stehen kann.
# Das Bulls Wild Edge 2025 wurde komplett überarbeitet und kommt mit tief eingebautem Dämpfer sowie 120 mm Federweg. – Mit dem Vorgänger hat es nur noch den Namen gemein, preislich liegt unser Testbike bei 6.999 €.
Diashow: Bulls Wild Edge im Test: Cape Epic-Feeling für Jedermann
Diashow starten »

Die wichtigsten Neuerungen

  • Mehr Federweg: Einer der größten Wünsche aus dem Team war mehr Federweg. Damit ist Bulls bei weitem nicht der erste Hersteller, der das umsetzt – 120 mm Federweg scheinen sich im Cross-Country mehr und mehr zum Standard zu entwickeln.
  • Tiefer Schwerpunkt: Das offensichtlichste Detail ist der neu positionierte, liegende Dämpfer über dem Tretlager. Dank dieser Konstruktion wird der Schwerpunkt so weit wie möglich nach unten geschoben, was das Handling erheblich verbessern soll.
  • Neues Cockpit: Erstmals ist auch das Team Bulls mit einer Lenker-Vorbau-Kombination unterwegs. Sie hört auf den Namen Rumble Altimate Pro, ist 780 mm breit und eine komplette Eigenentwicklung von Bulls.
  • Integrierte Leitungen: Ja, auch beim Vorgänger waren die Leitungen bereits im Rahmen integriert, doch nun werden sie zugunsten der Optik direkt durch den Steuersatz in den Rahmen geführt. Dafür muss die Wartungsfreundlichkeit etwas Abstriche machen.

Im Detail

Das Wild Edge Team kommt auf den ersten Blick sehr schick daher, wirkt hochwertig verarbeitet und auch die Teamlackierung mit Sichtcarbon macht in Kombination mit dem Blau, das perfekt zur RockShox SID passt, einiges her. Für den Endkunden ist das Bike tatsächlich exklusiv in der originalen Team-Lackierung erhältlich, einzig die verbauten Komponenten unterscheiden sich in Nuancen. So muss man auf das elektronische und kabellose RockShox Flight Attendant Fahrwerk verzichten, bekommt jedoch im Gegenzug die elektronische SRAM XX SL Transmission anstatt einer Shimano XTR, wie sie das Team fährt.

# Die Lackierung weiß zu gefallen. Gabel und Lack sind perfekt aufeinander abgestimmt. – Unser Testbike kommt mit RockShox Ultimate Fahrwerk, das Flight Attendant gibt's jedoch exklusiv fürs Team.
# Eine SRAM-Schaltung sieht man bei Bulls eher selten. – Hier wird sie mit Shimano XTR-Bremsen kombiniert.
# Nicht nur leicht, sondern auch edel – So kommt das Raw-Finish auf dem Oberrohr daher.

Das auffälligste Detail ist natürlich der Hinterbau, der im Vergleich zum Rahmendreieck zunächst ungewöhnlich klein wirkt. Der komplette Hinterbau besteht aus einem einzigen Carbonteil, das dann eine Wippe ansteuert, die beinahe unsichtbar im Rahmen integriert ist. Dank dieser speziellen Konstruktion möchten die Ingenieure einen tiefen Schwerpunkt realisiert und gleichzeitig für viel Platz im Rahmendreieck gesorgt haben, sodass mühelos zwei Trinkflaschen untergebracht werden können. Mit dem tiefen Schwerpunkt möchte man ein verbessertes Handling auf dem Trail geschaffen und das Fahrverhalten gegenüber dem Vorgänger auf ein neues Level gehoben haben.

# Der Hinterbau ist selbst entwickelt und komplett neu gedacht, auch wenn er dem des E-Bikes Vuca ähnelt. – Damit wird ein tiefer Schwerpunkt umgesetzt, der sich im Handling bemerkbar machen soll.

Man könnte meinen, durch den Dämpfer und die ganze Umlenkkonstruktion des Hinterbaus wird die Zugverlegung im Tretlagerbereich ziemlich kompliziert, doch um das Ganze zu erleichtern, hat man eine Art Montageöffnung unter dem Tretlager, über die entspannt die Leitungen von Hinterradbremse und Dropperpost erreicht werden können.

# Clever! – Eine Montageöffnung vor dem Tretlager ermöglicht die leichte Verlegung von Bowdenzügen und Bremsleitung.

Die Leitungen für Bremsen sowie der Zug für die Sattelstütze werden unauffällig und sauber durch den Steuersatz geführt. Das sorgt für eine aufgeräumte Optik, verschlechtert aber natürlich die Wartungsfreundlichkeit des Bulls Wild Edge. Trotz der kabellosen Schaltung gibt es mit einer Lockout-Remote mehr als genug Leitungen und Bowdenzüge am Lenker. Der Lockout wird über einen RockShox-TwistLoc-Hebel angesteuert, der die Lockoutfunktion unauffällig ins Cockpit integriert und dabei drei Einstellungen des Fahrwerks ermöglicht. Neben geschlossen und offen gibt es auch einen Pedal-Modus, der etwas mehr Traktion bietet und sich damit etwa im technischen Uphill anbietet.

# Am neuen Wild Edge finden sich allerlei Komponenten der jungen Eigenmarke Rumble. – Das Cockpit gibt's in mehreren Größen und setzt ein optisches Highlight.
# Auch die Escalator-Sattelstütze kommt aus dem Hause Rumble. – Sie kommt bei unserem Testbike mit 150 mm Hub.
# Nicht durch, sondern unter dem Cockpit werden die Leitungen und Züge verlegt. – Durch den Steuersatz müssen sie so jedoch trotzdem. Auch ein GPS-Mount soll hier montierbar sein.

Besonders stolz ist man bei Bulls auf die neuen Rumble-Produkte. Die Eigenmarke der Kölner ist am Bulls Wild Edge Team gleich mit zwei neuen Produkten am Start. Neben der Rumble Escalator mit 150 mm Hub gibt es ein neues Cockpit. Die komplette Eigenentwicklung hört auf den Namen Rumble Altimate Pro und kombiniert Lenker und Vorbau formschön in einem Stück. Alle Rahmengrößen werden mit einem 780 mm breiten Cockpit ausgeliefert, wobei die Größen S und M über 65 mm Vorbaulänge verfügen, während bei L und XL 80 mm verbaut werden. XL und L sind 9° nach unten gerichtet. S und M haben lediglich -6°. Alle Modelle kommen mit 9° Backsweep und 5° Upsweep. Beim Rise hat man sich für L und XL für 0 mm entschieden, S und M kommen jedoch mit 15 mm Rise.

Geometrie – Bulls Wild Edge

Mit der Geometrie des Bulls Wild Edge ist man keine neuen Wagnisse eingegangen, vielmehr trimmt man es auf die aktuellen Standards im Markt. Aus den Daten lässt sich dennoch herauslesen, dass das Wild Edge für einen Zweck entwickelt wurde: Rennen fahren. Das Entwicklungsteam hat sich für eine durchaus sportliche Sitzposition entschieden. Mit etwas längerem Reach und kurzem Stack kommt das Wild Edge auf einen Stack-to-Reach-Wert von 1,27 (Größe L), der sich schon eher auf der sportlichen Seite einordnen lässt.

Im Vergleich mit dem Vorgänger handelt es sich hierbei dennoch um eine Revolution. Alles wurde angefasst: länger, flacher, aggressiver. Das Team Bulls wurde wieder mit Material ausgestattet, das nicht nur durch mehr Federweg die Konkurrenz angreifen will. Mit 67,5° Lenkwinkel bewegt es sich in aktuell üblichen Gefilden und verspricht ein agiles Handling. Der Hinterbau ist bei allen Modellen gleich und kommt mit 435 mm Kettenstreben – das dürfte sich je nach Rahmengröße anders auf das Fahrverhalten auswirken.

Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 441 mm 456 mm 474 mm 489 mm
Stack 594 mm 594 mm 603 mm 621 mm
STR 1,35 1,30 1,27 1,27
Lenkwinkel 67,5° 67,5° 67,5° 67,5°
Sitzwinkel, effektiv 75,5° 75,5° 75,5° 75,5°
Oberrohr (horiz.) 595 mm 610 mm 630 mm 650 mm
Sitzrohr 410 mm 440 mm 480 mm 520 mm
Kettenstreben 435 mm 435 mm 435 mm 435 mm
Radstand 1.154 mm 1.169 mm 1.191 mm 1.213 mm
Tretlagerabsenkung 35 mm 35 mm 35 mm 35 mm
Federweg (hinten) 120 mm 120 mm 120 mm 120 mm
Federweg (vorn) 120 mm 120 mm 120 mm 120 mm

Ausstattung

In insgesamt drei Ausstattungen bietet Bulls das neue Wild Edge an, wobei Wild Edge das Einstiegsmodell darstellt – mit Shimanos Deore-Antrieb, Shimano MT140-Bremsen und RockShox Reba. Preislich geht es damit bei 3.599 € los. Für 4.599 € gibt es die Trail-Variante: Hier setzt Bulls auf die bewährte und robuste Shimano XT 12-fach-Schaltung mit RockShox SID Select Fahrwerk sowie griffigeren Schwalbe Wicked Will Reifen in 2,4 anstatt 2,25 Zoll Breite für den Traileinsatz. Das Ende der Fahnenstange markiert dann das von uns getestete Wild Edge Team für 6.999 €. Hier gibt’s ein RockShox SID Ultimate Fahrwerk mit elektronischer SRAM XX SL Schaltung, Carbon-Kurbeln und XTR-Bremsen.

# Die XX SL Transmission arbeitet komplett kabellos und schaltet auch unter Last präzise durch die Gänge. – Die Kassette kommt von der XO-Gruppe.
  • Federgabel: RockShox SID (120 mm)
  • Dämpfer: RockShox SIDLuxe (120 mm)
  • Antrieb: SRAM XX SL Transmission
  • Bremsen: Shimano XTR
  • Laufräder: Mavic Crossmax Carbon XLR
  • Reifen: Schwalbe Racing Ray / Racing Ralph
  • Cockpit: Rumble Altimate Pro 780 mm, 80 mm Vorbaulänge
  • Sattelstütze: Rumble Escalator (150 mm)

Firmenname ModellnahmeBulls Wild Edge Bulls Wild Edge TrailBulls Wild Edge Team
RahmenmaterialCarbonCarbonCarbon
FarbenUD Carbonlight emeraldUD Carbon
FedergabelRockShox REBA RL-R
RockShox SID Select, 120 mmRockShox SID Ultimate, 120 mm
DämpferRockShox SIDluxe Select+ 2 posRockShox SIDLuxe Select+ 3 posRockShox SIDLuxe Ultimate 3 pos
VorbauRumble Altimate
Rumble Altimate Pro 780x80 mmRumble Altimate Pro 780x80 mm
LenkerRUMBLE Altimate 35 Riser
Rumble Altimate Pro 780x80 mmRumble Altimate Pro 780x80 mm
GriffeERGON GX10RockShox Twistlock GriffeRockShox Twistlock Griffe
BremsenShimano BR-MT410Shimano Deore XT BR-M8100Shimano XTR BR-M9100 VR / XTR BR-M9110 HR
BremsscheibenShimano SM-RT10 CL 180 mmSHIMANO RT-MT800 CL 180 mmShimano XTR RT-MT900 180 mm
SchaltwerkShimano Deore RD-M6100 shadow+Shimano Deore XT RD-M8100SRAM XX-SL Eagle AXS, Eagle Transmission
SchalthebelShimano Deore SL-M6100Shimano Deore XT SL-M8100SRAM AXS Pod Rocker
KassetteShimano Deore CS-M6100-12 10-51TShimano SLX CS-M7100-12 10-51TSRAM XO XS-1295 T-Type, 10-52
KetteShimano Deore CN-M6100-12Shimano SLX CN-M7100SRAM CN-XO Eagle, T-Type
KurbelShimano FC-MT511 32T
Shimano Deore XT FC-M8100 32TSRAM XX-SL Eagle DUB, 32 Zähne
LaufräderRYDE XC-21S tubeless readyMAVIC CrossmaxMavic Crossmax Carbon XLR
ReifenSchwalbe Racing Ray / Racing Ralph Twin Skin TLR 29x2,25Schwalbe Wicked Will Evo Super Race 29x2,4Schwalbe Racing Ray / Racing Ralph Evo Super Race 29x2,25
SattelstützeFSA KFX 31,6 mm
Rumble EscalatorRumble Escalator
Sattel BULLS Sportive Ergo
Prologo Proxim 400Prologo Proxim 400
Gewicht12,65 kg 12,39 kg10,59 kg
Preis3.599 €4.599 €6.999 €

# Keine Leitungsöffnungen im Rahmen. – Dadurch sieht der Rahmen sehr clean aus. Für das Cockpit gibt’s eine eigene Abdeckung, um Schrauben und Leitungen zu verstecken.
# Mit der Shimano XTR Bremse gibt es eine leichte und zuverlässige Bremse, die auch beim Team Bulls zum Einsatz kommt.
# Auf dem Hinterbau findet sich ein Flatmount-Bremssattel.

Bulls Wild Edge – Auf dem Trail

Beim Aufsitzen auf das Bulls Wild Edge nimmt man gleich eine sportliche Sitzposition ein. Der Lenker fasst sich auffällig breit an, doch das soll vorerst nicht stören. Man merkt sofort, dass Bulls das Wild Edge wieder in die Gegenwart gebracht hat. Das Bike gibt dem Fahrer ein stabiles, unaufgeregtes Fahrgefühl, das direkt Sicherheit vermittelt und ein Wohlfühl-Gefühl aufkommen lässt. Zu verdanken ist das vor allem dem längeren Reach und flacheren Lenkwinkel. Mit dem Geometrie-Update macht das Wild Edge einen riesigen Sprung und ist nicht mehr mit dem Vorgänger vergleichbar, der mittlerweile schon etwas in die Jahre gekommen ist.

# Die Sitzposition ist sportlich, das Handling unaufgeregt. – Damit lässt es sich sicher über den Trail zirkeln.

Nach ein paar Kilometern Uphill und Schotterwegen entpuppt sich das Wild Edge als gutes Langstreckenrad. Trotz der sportlichen Sitzposition sitzt man relativ bequem auf dem Rad und das Fahrwerk arbeitet unauffällig, aber zuverlässig. Die Sitzposition und vor allem der Stack-to-Reach-Wert sind zwar sehr sportlich, aber das Wild Edge zeigt sich als Rad, das Bodenkontakt sucht und mit einem komfortablen Hinterbausystem Unebenheiten hervorragend wegschluckt – so wie man es von einem Race-Fully erwartet. Dabei schlägt Bulls trotz der 120 mm Federweg nicht in die Kategorie Down-Country oder abfahrtsorientierteres Rad ein, sondern bleibt den Renngenen treu.

# Das Wild Edge überzeugt mit hervorragenden Klettereigenschaften. – Auch im technischen und steilen Gelände bleibt das Vorderrad auf dem Boden. Die tiefe Front kommt hier positiv zum Vorschein.
# Egal wie grob der Untergrund, der Hinterbau des Wild Edge spricht sensibel an und filtert Schläge hervorragend weg.
# Damit ist der Kurvengrip relativ hoch, auch wenn die Reifen auf dem staubigen Untergrund ans Limit kommen.

Hier merkt man, dass das Rad vor allem als Arbeitsgerät für das Team Bulls entwickelt wurde, das auf Marathonstrecken und nicht auf kurzen und immer anspruchsvolleren Cross-Country-Kursen unterwegs ist. Das soll keinesfalls heißen, dass das Wild Edge mit diesen Kursen nicht klarkommt – doch man merkt, dass der Fokus auf Geschwindigkeit und nicht rein auf Abfahrtsperformance liegt, wobei uns der Hinterbau als sehr potent aufgefallen ist. Das sportliche Langstrecken-Gefühl weht eher von der Front des Rades her, denn in steilen Uphill-Passagen merkt man, wie das Wild Edge förmlich am Boden klebt. Die tiefe Front macht sich hier durchaus positiv bemerkbar und ein steigendes Vorderrad kam während der Testphase quasi nicht vor.

Biegt man dann auf den Trail ein, fällt der Hinterbau sehr positiv auf. Die 120 mm Federweg tun dem Rad gut und für ein Race-Fully nimmt es kleinere Drops sehr gelassen, ohne dass es direkt zu einem Durchschlag kommt. Der Federweg wird voll genutzt, ohne am Limit zu wirken. Damit fühlt sich der Hinterbau sehr potent an und man würde ihm mehr zutrauen. Auch kleinere Schläge nimmt er sensibel auf, und trotz eines leichten Wippens – das bei einem gut ansprechenden Fahrwerk beinahe unmöglich zu umgehen ist – sind wir das Wild Edge in den meisten Fällen im offenen Modus gefahren. Mit 130 psi im Dämpfer und 85 psi in der Gabel haben wir das Fahrwerk aber auch eher soft gewählt.

# Das Team Bulls hat mit dem neuen Wild Edge einen guten Begleiter auf der Langstrecke. Das Fahrwerk arbeitet sensibel und sorgt für Erholung in den Downhills.
# Auf dem Trail kommt ordentlich Fahrspaß auf und jede Kurve ist ein Genuss.

Einzig in Sprinteinlagen oder dem Wiegetritt lohnt es sich doch mal, den Lockout zu betätigen. Dabei reagiert es gutmütig auf schnelle Tempowechsel und wandelt die Kraft in Vortrieb um, wobei das 32er-Kettenblatt für den Renneinsatz etwas kurz übersetzt wirkt. Dafür glänzt es in Kombination mit den guten Klettereigenschaften im technischen Uphill, wo das kleine Blatt viel möglich macht.

Der breite 780-mm-Lenker schafft ein ruhiges Handling und Stabilität auf dem Trail, hat in unserem Fall durch die Breite aber für Schmerzen im Schulterbereich gesorgt – doch lieber zu breit als zu schmal, kürzen kann man den Lenker immer noch. Abgesehen davon weiß das neue Cockpit zu gefallen, und auf dem Trail bringt es schließlich auch Vorteile mit sich. Besonders in kurvigen Passagen kann das Bulls glänzen, was jedoch primär an dem tiefen Schwerpunkt durch die Dämpferposition liegt. Das Konzept geht also voll auf und bringt einen deutlich spürbaren Effekt mit sich. Nahezu spielerisch zirkelt das Wild Edge um enge Kurven und lässt Fahrspaß aufkommen.

# Der tiefe Schwerpunkt lässt das Rad kinderleicht manövrieren.

Auf dem Trail merkt man jedoch auch, dass das Wild Edge nicht besonders sprungfreudig ist und lieber auf dem Boden bleibt. Das Vorderrad will einen starken, definierten Impuls, um es zu entlasten oder über Hindernisse zu führen.

# Sprünge und Drops schluckt das Fahrwerk gut weg, auch wenn die tiefe Front lieber auf dem Boden bleiben will. – Der Federweg wird gut genutzt, ohne überfordert zu wirken.

Das ist uns aufgefallen

  • AXS Rocker Paddle Serienmäßig wird am Bulls Wild Edge Team das AXS Rocker Paddle verbaut, das die Schaltergonomie deutlich verbessert und auch das Schalten mit dem Zeigefinger, wie bei mechanischen Shimano-Schalthebeln, ermöglicht.
  • Fummelige Flaschenentnahme und schmutzanfällig Der tief im Rahmen liegende Dämpfer weiß zu gefallen, bringt jedoch nicht nur Vorteile mit sich. Einerseits erschwert er die Entnahme der Trinkflasche über einen klassischen Flaschenhalter, da dieser nach oben weichen musste, andererseits ist die Konstruktion recht dreckanfällig und nicht gerade leicht sauber zu halten.
  • Kabelgewusel Trotz der durch den Steuersatz verlegten Leitungen herrscht am Cockpit des Bulls Wild Edge Team etwas Chaos – denn Leitungen und Züge von Gabel- und Dämpfer-Lockout, Bremsen und Dropperpost wollen untergebracht werden.
  • Shimano-Bremsen mit SRAM-Antrieb Es ist durchaus unüblich, dass die Produktmanager bei Bremsen und Antrieb zu zwei verschiedenen Herstellern greifen – dennoch eine gelungene Kombination, wie wir finden.
  • Preis: 6.999 € sind eine Menge Geld. Dennoch sucht man bei der Konkurrenz in diesem Preissegment oftmals vergeblich nach vergleichbarer Ausstattung mit SRAM XX SL Transmission und XTR-Bremsen.
# Das AXS Rocker Paddle verbessert die Ergonomie und glänzt mit erweiterten Schaltoptionen.
# Nicht selbstverständlich: SRAM-Antrieb und Shimano-Bremsen.

Fazit – Bulls Wild Edge Team

Mit dem neuen Bulls Wild Edge haben die Entwickler alles richtig gemacht und das Wild Edge in die Gegenwart gebracht: Umgesetzt wurde das Ganze mit moderner Geometrie, 120 mm Federweg und tiefem Schwerpunkt, der überzeugt. Über die Trails zirkelt das Wild Edge souverän, ohne ein Down-Country-Bike sein zu wollen. Es bleibt ein Racebike, das die Fahrer mit einem potenten Hinterbau komfortabel und spaßig durch die Downhillpassagen bringt. Die Gene aus dem Marathonsport und das Mitwirken des Team Bulls kann das Bike nicht verheimlichen. Sie zeigen sich in Form von guten Langstreckeneigenschaften, Klettereigenschaften und dem Komfort auf dem Trail. Damit ist das Wild Edge ein perfekter alltäglicher Begleiter für Hobbyfahrer und Racer.

Bulls Wild Edge Team – Pro / Contra

Stärken

  • potenter und sensibler Hinterbau mit tiefem Schwerpunkt
  • agiles Handling
  • vortriebsstark
  • racige Geometrie
  • zwei Flaschenhalter
  • 120 mm Federweg

Schwächen

  • unaufgeräumtes Cockpit
  • schmutzanfällige Hinterbaukonstruktion
Zum Angebot
Wir verlinken externe Seiten. Wir übernehmen keine Haftung für deren Inhalte. Einige Links zu Shops können einen so genannten Affiliate-Code beinhalten, diese sind mit einem * gekennzeichnet. In dem Fall können wir eine Provision vom Betreiber erhalten.
# Das Wild Edge wurde mit Bravour in die Gegenwart gebracht und kann mit hervorragendem Handling sowie einem sensiblen Fahrwerk überzeugen. – Hier kommt echtes Rennfeeling auf. Keinesfalls ist das Wild Edge ein Mini-Trailbike, wie es das ein oder andere Downcountry-Bike sein möchte, vielmehr geht es um Effizienz und Geschwindigkeit, wobei auch der Spaß auf dem Trail nicht zu kurz kommt. Damit eignet es sich auch gut als Tourenbike im Mittelgebirge.

Wie gefällt euch das Racebike?


Testablauf

Wir konnten das Bulls Wild Edge über mehrere Monate für euch testen und waren damit vor allem in deutschen Mittelgebirgen unterwegs, wobei es viel im Traileinsatz getestet werden konnte. Die Witterungsbedingungen waren dabei zumeist staubig bis trocken, wobei es zu Beginn der Testphase auch vereinzelt auf matschigem Untergrund getestet werden konnte.

Hier haben wir das Bulls Wild Edge getestet

  • Bad Kreuznach: trockene Kiefern- und Eichen-Mischwälder, abwechslungsreich bis steil und ruppig.
  • Tübingen: steile Trail-Uphills, Laubmischwald mit natürlichen Singletrails, technisch bis flowig auf feuchtem Untergrund.
  • Rheingau: sehr trockener Waldboden mit vielen natürlichen Trails durch Mischwälder und Kiefernwald. Von flowig bis steinig ist eigentlich alles zu finden.
Tester-Profil: David Sander
Körpergröße 186 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 58 cm
Armlänge 65 cm
Gewicht 67 kg
David ist hauptsächlich auf dem XC-Hardtail unterwegs. Er liebt es, bergauf den Fahrtwind zu spüren, und bergab lässt er keine Trails aus. Am liebsten fährt er technisch anspruchsvolle oder steile Trails.
Fahrstil
schnell und sauber bergab, spritzig bergauf
Ich fahre hauptsächlich
Cross-Country, Gravel, Trailbike
Vorlieben beim Fahrwerk
eher soft, schnelle Zugstufe
Vorlieben bei der Geometrie
sportlich und agil, tiefes Cockpit

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Read on Sportsweek.org:

Frankfurter Allgemeine Zeitung
Grüne Hölle-Freisen
RV Radfahrverein Tempo 1921 Hirzweiler e.V.

Andere Sportarten

Sponsored