Marin Alcatraz 2 im Test: Purple Rain
Marin Alcatraz 2 im Test: Das Marin Alcatraz 2 ist ein farbenfroher Alleskönner mit Alu-Rahmen und Singlespeed, das nicht nur auf Dirt, sondern auch auf dem Pumptrack eine gute Figur machen möchte. Wir sind es gefahren, hier ist unser Test.
Alle Testberichte des Vergleichstests findet ihr hier: Pumptrackbike-Vergleichstest 2025
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Steckbrief: Marin Alcatraz 2
Federweg | 100 mm (vorn) |
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Laufradgröße | 26ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Gewicht (o. Pedale) | 12,0 kg |
Rahmengrößen | S, L (im Test: L) |
Website | www.marinbikes.com |
Preisspanne | 999 Euro - 1.549 Euro |
Wir haben das Alcatraz in der Größe „Long“ und der Top-Version mit der Bezeichnung „2“ getestet. Hier erfahrt ihr, wie sich das Dirt Jump-Bike der kalifornischen Kultmarke auf unseren Pumptracks schlägt.
Im Detail
Der steife Rahmen aus 6061-Aluminium wurde mit Dirt Jump-Experte Matt Jones zusammen entwickelt. Das Alcatraz hebt sich optisch deutlich vom Rest des Testfelds ab: Die aufwendige Lackierung gehört zu den auffälligsten, das Rahmendesign wirkt hochwertig und sorgfältig verarbeitet. Besonders positiv fällt die interne Zugverlegung auf – das einzige Bike im Test, das beim Unterrohr auf sichtbare Außenhüllen verzichtet. Das gefällt: Für ein Dirtbike eine ungewöhnliche, aber clevere Lösung, die das Gesamtbild sehr aufgeräumt erscheinen lässt. Rahmendetails wie das auffällige Headbadge kommen on top.
Geometrie
Ausstattung
Beim Alcatraz 2, der Top-Ausstattung der Reihe, federt vorne eine Manitou Circus Expert-Federgabel mit 100 mm Federweg. Gestoppt wird das Bike mit einer Shimano MT201-Bremse. Die Laufräder stammen von Marin selbst, die XCV-Reifen stammen von Vee Tire. Auch der Rest der Anbauteile wie Cockpit, Kurbel, Sattel und Stütze stammt von Marin – insgesamt ein solider Aufbau für den Preis, wenngleich das Alcatraz ausstattungstechnisch mit manchen Versendern nicht ganz mithalten kann.
- Federgabel Manitou Circus Expert, 100 mm Federweg
- Bremsen Shimano MT201, 160 mm
- Laufräder Marin, 135 × 10 mm, Bolt-On, Quad Sealed Bearings, 32H
- Reifen Vee Tire Co. XCV 26 × 2.25″
- Antrieb Marin Kurbel, 32t
- Kette KMC HL-1
- Ritzel 14T Singlespeed
- Cockpit Marin Riser Lenker (750 mm Breite, 38 mm Rise, 4° Up, 9° Back), Marin 3D Forged Alloy Vorbau (40 mm Länge, 31,8 mm Klemmung)
- Sattelstütze Marin Alloy, 30,9 mm
- Sattel Marin DJ
- Pedale Alloy Platform
Auf dem Track
Die saubere Zugverlegung und die durchdachte Detailarbeit zeigen, dass hier nicht nur auf Optik, sondern in erster Linie auf maximale Praxistauglichkeit geachtet wurde – auch dank Matt Jones, der vielen Leuten von seinen gewagten Videos bekannt sein dürfte und dort anschaulich zeigt, was er so mit Marin-Dirtbikes anstellen kann.
Auch wir kamen sehr gut mit dem Rad klar: Das Alcatraz fährt sich sehr ausgewogen. Das Bike wirkt nicht nervös oder hektisch, sondern bietet eine stabile Basis mit gutem Feedback. Das Handling ist direkt, Manuals gehen leichtgängig von der Hand, auch in der Luft verhält sich das Bike berechenbar. Auf kurvigen Sektionen bleibt es stabil, das Setup wirkt gut ausbalanciert und der Rahmen bleibt auch mit 100 kg-Fahrern und 5 G in der Kurve sehr unnachgiebig. Die Performance der Manitou Circus überzeugt, federt gut auf unebenen Kursen, lässt sich aber auch sinnvoll im Lockout nutzen.
Besonders auf sehr welligen Strecken wie auf unserem Pumptrack in Lemgo überzeugt das Alcatraz mit präzisem Handling und hoher Bewegungsfreiheit – neben dem Fahrverhalten ist Nachwuchstesterin Laura insbesondere vom Design des Bikes sehr angetan.
Das ist uns aufgefallen
- Innenverlegtes Bremskabel Als einziges Bike im Test ist das Kabel der Shimano-Bremse intern verlegt. Das ist aufgeräumt!
- Steckachse So gut die Manitou Circus auch funktioniert – dass man zwei unterschiedliche Innensechskantschlüssel benötigt und insgesamt fünf Schrauben lösen muss, um dann die hakelige Achse zu entfernen, nervt und ist für ein Dirtbike, das man gerne mal ohne Vorderrad in den Kofferraum schmeißt, vergleichsweise unpraktikabel.
- Werkzeuglos spannen Dass man für das Spannen des Singlespeed-Antriebs nur ein werkzeugloses Drehrad benötigt, gefällt.
Fazit – Marin Alcatraz 2
Das Marin Alcatraz ist ein ideal für Pumptrack geeignetes Dirt Jump-Bike: Die spektakuläre Lackierung und der hochwertige Rahmen samt interner Leitungsführung sorgen in Kombination mit ausgewogenem Kurvenverhalten, sicherem Luftstand und schnellen Rundenzeiten dauerhaft für ein Grinsen im Gesicht. Lediglich die Steckachse nervt – und für fast 1.600 € sind recht viele günstige Komponenten verbaut.
Marin Alcatraz 2 – Pro / Contra
Stärken
- Tolle Rahmengeometrie
- Interne Leitungsführung
- Werkzeuglose Kettenspannung
- Starke Lackierung mit Gabel-Decals in gleicher Farbe
Schwächen
- Bis auf Federgabel eher günstige Komponenten
- Nervige Steckachse der Federgabel
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Testablauf
Alle Pumptrack-Bikes wurden über diverse Wochen von verschiedenen Testerinnen und Testern auf verschiedenen Pumptracks gefahren.
Hier haben wir alle Pumptrackbikes getestet
- Lemgo, NRW Schneller Asphalt-Pumptrack mit zwei verschiedenen Kursen, hohen Steilkurven und spitzen Wellen sowie Sprungmöglichkeiten.
- Bad Münster am Stein, RLP Pumptrack aus Erde und Brechsand mit flachen Kurven, flowigem Verlauf und teilweise losem Untergrund.
Körpergröße | 193 cm |
Schrittlänge | 98 cm |
Oberkörperlänge | 61 cm |
Armlänge | 59 cm |
Gewicht | 97 kg |
- Fahrstil
- verspielt und sauber
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
- Vorlieben beim Fahrwerk
- Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
- Vorlieben bei der Geometrie
- Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher
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