Bike der Woche powered by bike-components: Stanton Switch9er von IBC-User Geronimo1989
IBC-User Geronimo1989 hat sein Stanton Switch9er einfach aufgeschnitten und ein Pinion C1.12 Getriebe eingeschweißt! Neben diesem Highlight wurde der Rahmen zudem noch selbst lackiert, eigens eingespeichte Laufräder verbaut und generell viele schicke, stabile Anbauteile eingesetzt. Viel Spaß mit diesem Bike der Woche!
Dank bike-components als Sponsor gibt’s auch für dieses Bike der Woche einen Gutschein für bike-components.de im Wert von 50 €. Viel Spaß damit! Außerdem qualifiziert sich jedes Bike der Woche für den großen Jahresgewinn am Ende der Saison.
Bike der Woche powered by bike-components
Stanton Switch9er, Geronimo1989
MTB-News.de: Hallo Geronimo1989, dein Bike mit selbst eingeschweißtem Pinion Getriebe ist ein absoluter Traum! Wie ist es zu deinem Bike gekommen, das wir heute als Bike der Woche vorstellen?
Ich habe das Bike Anfang letzten Jahres fertig gestellt, damals noch als Standard-Version mit Kettenschaltung. Nachdem ich in der Vergangenheit auf einem Nicolai ION16 unterwegs war, wollte ich diesmal unbedingt ein Hardtail. Da ich mit der Marke Nicolai sehr verbunden war, bin ich vor vielen Jahren ein Nicolai Argon Hardtail mit Pinion gefahren im Bikepark Lenzerheide und war restlos begeistert. Der Einsatzzweck sollte der gleiche bleiben.
Letztes Jahr war es soweit, und ich habe es gewagt mich bei der Megavalanche anzumelden. Mit einem Hardtail nicht wirklich clever, aber es war die Herausforderung, welche mich gereizt hat. „Geht nicht, gibt’s“ nicht, dachte ich mir – und es ist unfassbar, was mit einem Hardtail alles funktioniert. Nach einer nicht ins Ziel gefahrenen Quali durch einen Defekt musste ich in der Amateur Klasse in letzter Reihe starten von P160 und konnte auf P8 aufholen. Das hat mir gezeigt, dass ein Hardtail nicht langsam ist.
An dem besagten Rennstart stand neben mir ein Zerode Bike mit Pinion-Antrieb. Ich habe es lange neidisch angeschaut. Nach einer Schlammschlacht im Rennen, und versagter Kettenschaltung durch den Dreck sowie einer unendlichen schlagenden Kette, war die Idee geboren, das Bike umzubauen.
Kaum zu Hause angekommen, hab ich den Messschieber angesetzt und bin drauf gekommen, dass es schon irgendwie rein passt, das Pinion-Getriebe. Da ich selbst regelmäßig schweiße, war von Anfang an klar, alles selbst zu machen. Lediglich die Getriebeplatte wurde bestellt. Irgendwann war der Tag X, an dem der Rahmen geschnitten wurde. Nach langem einpassen wurde die Platte geheftet und dann durchgeschweißt. Der Rahmen war dabei auf einer selbst gebauten Vorrichtung aufgespannt, um jeglichem Verzug vorzubeugen.
Auch das Riemenschloss (selbst gedreht/gefräst), welches nötig ist um den Riemen ins Rahmendreieck einzulegen, wurde dabei eingeschweißt. Dieses ist aus V4a Edelstahl, da die Kontaktflächen nicht lackiert sein dürfen. Der Edelstahl lässt sich relativ problemlos mit dem CroMo des Rahmens verschweißen.
Die beiden Schaltzüge für das Getriebe sollten innen verlegt werden. Ich wollte sie nicht lose im Rahmen legen, sodass ich mich entschieden habe, dünnwandige Edelstahl-Röhrchen einzuschweißen. Diese haben 0,5 mm Wandstärke und es war eine wirklich große Herausforderung, diese da reinzubekommen und zu verschweißen. Edelstahl aus dem Grund, damit, wenn es später durch den Zug scheuert, es keine Rostprobleme gibt. Die Arbeit hat sich gelohnt, und es ist, finde ich, ein sehr cleaner Rahmen geworden.
Danach wurde der Rahmen spannungsarm geglüht, bei ca. 600° über insgesamt 12 Stunden, phosphatiert als grundlegender Korrosionsschutz von innen und außen, und dann von mir lackiert in RAL 7031. Die Decals wurden unter dem matten Klarlack aufgebracht, um sie vor Kratzern etc zu schützen.
Die verstellbaren Ausfallenden habe ich von Stanton bekommen, sowie den gesamten Riementrieb von Gates Carbon Drive. Ich wollte letztes Jahr vor Weihnachten fertig sein und am 23.12 habe ich die Jungfernfahrt mit einem riesengroßen Grinsen und auch etwas Stolz problemlos absolviert. Seitdem funktioniert alles einwandfrei, ohne Gerassel, Geklapper und Probleme. Das wichtigste, es ist extrem leise. Nichts zu hören außer das Säuseln der Bremse und das Rollgeräusch der Reifen.
Worauf hast du beim Aufbau deines Bikes besonders geachtet?
Das Bike soll robust und sorgenfrei sein. Mir ist wichtig, dass die Qualität der verbauten Teile passt und ich mich darauf verlassen kann. Da ich selbst groß und nicht gerade schlank bin und das Bike viel im Bikepark bewegt wird, steht Stabilität an erster Reihe. Besonderes Augenmerk lag auf den Laufrädern, welche ich aus gebrauchten Naben und Felgen selbst eingespeicht habe. Da ich mich intensiv mit dem Laufradbau auseinander setze, war es quasi Pflicht für mich die Rundlinge selbst zu bauen, nach bestem Wissen und Gewissen. Neuteile sind wenige zu finden. Ich kaufe Teile gerne gebraucht und bin bisher selten enttäuscht worden.
Auch die Kurbeln wollte ich RAW haben, damit sie zum Rest passen. Die Kurbeln habe ich Glasperlen-gestrahlt und mit einem Polierfließ gebürstet. So umgeht man ganz einfach die unschönen Schleifspuren im Eloxal. Und wenn welche zu sehen sind im blanken Alu, werden sie einfach weggebürstet.
Wie geht es mit deinem Bike weiter?
Es soll langfristig ein ENVE M9 Lenker einziehen, ansonsten probiere ich gerne immer wieder andere Reifen, um die für mich passenden zu finden. Stahlflex-Leitungen werden bestimmt auch noch kommen – früher oder später. Außerdem überlege ich teils lackierte Speichen zu verbauen, um die Laufräder etwas mehr zu personalisieren.
Welchen Einsatzbereich hat das Bike?
Enduro, Bikepark, Downhill
Was wiegt das Bike?
Circa 15,5 kg.
Was ist dein persönliches Highlight an deinem Bike der Woche?
Der Getriebe-Umbau sowie das Fahrwerk. Die Laufräder nicht nicht zu vergessen! Da steckt viel Arbeit und Wartung drin.
Wie fährt sich das Rad?
Das Bike erfüllt völlig meine Erwartungen. Wenn es wirklich schnell wird, merkt man, dass es eine tendenziell wendige Geometrie hat. Aber selbst auf den normalen Bikepark-Strecken und auch bei der Megavalanche stellte sich das nie als ein großes Problem heraus. Trotz des abfahrtslastigen Aufbaus und der dadurch entstandenen Extrapfunde klettert es gut nach oben. Dieses Jahr ging es schon circa 2.000 hm hoch.
Was das Fahrwerk betrifft, geht Bright Racingshocks ein anderes Konzept mit sehr wenig SAG. Es ist anspruchsvoll und fordernd zu fahren. Aber dann zeigt sich, dass der „Parkplatz“ Test nicht dem auf dem Trail entspricht. Der Federweg geht nicht aus, bei einer nahezu perfekt arbeitenden Druckstufe und Progression.
Wie bist du zum Mountainbiken gekommen?
Puh. Schon immer! Früher mit 10 bin ich immer mehr auf die Dirts gefahren. Dann folgten 15 Jahre Dirt Contests, Summer Camp, unendliche Sessions und irgendwann bin ich durch Zufall und einem geliehen Rad am Gardasee dem Downhill verfallen. Jahrelang war ich primär im Bikepark unterwegs und in letzter Zeit auch immer mehr am Hochtreten, um an die guten Trails zu kommen. Das Herz schlägt aber immer noch im Bikepark und für die Airtime.
Warum ich fahre, kann ich nicht beantworten. Es war schon immer meine Leidenschaft und Lebensmittelpunkt. Vermutlich ist es auch die tolle Szene, der Nervenkitzel und den Kopf frei fahren.
Mountainbiken als Lifestyle / die Industrie – deine Sicht.
Ich denke bedingt durch die nicht endende Leidenschaft für den Sport, die Industrie und Neuheiten kann ich sagen, das alles sehr intensiv zu leben. Neuheiten interessieren mich immer sehr, wobei ich dabei oft den Kopf schüttel. Braucht es immer neue Standards, wird es dadurch besser, muss es immer flach, leicht und elektrisch (Schaltung, Sattelstütze) sein? Ich möchte mein Bike puristisch und funktionell haben. Vieles ist gerechtfertigt, aber einiges überflutet uns doch nur.
Du und die Internet Bike Community – wann und wie bist du zu uns gekommen und was verbindest du mit der IBC?
Ich bin schon immer dort unterwegs. Früher im DDD Forum, die Street Sessions in München und dadurch auch den Bombenkrater. MTB-News war schon immer ein Bindeglied der Gemeinschaft.
Technische Daten: Stanton Switch9er
- Rahmen
- !!Stanton Switch9er, !!Größe L
- Gabel
- !!Bright Racingshocks F929 NEXT 3rc, !!150mm
- Steuersatz
- Cane Creek 40, !!ZS44/EC44
- Bremsen
- Hope Tech 4 M4, !!200/200, GALFER SHARK Disc
- Vorbau
- Hope Gravity Stem, !!31.8/35 lang raw
- Lenker
- Syntace Vector Carbon, !!31.8/ 760
- Griffe
- Renthal Kevlar Lock On
- Felgen
- Enve M735, !!27,5″
- Naben
- Chris King Boost
- Reifen
- Maxxis Shorty !!2.4, Maxxis Highroller 2 !!2.3
- Kurbel + Innenlager
- !!Pinion 170 mm
- Kettenblatt / Kettenblätter
- !!32/30
- Schalthebel
- !!Pinion DS2
- Schaltwerk
- !!Pinion C1.12
- Pedale
- Hope F20 !!raw
- Kette
- !!Gates Carbon Drive 111t
- Sattel
- Chromag Trail Master LTD
- Sattelstütze
- BikeYoke Divine !!30,9
- Sattelklemme
- Leonardo RACING !!30,9
- Sonstiges
- !!Bremsadapter hinten in Eigenentwicklung entstanden
Über das Bike der Woche
Ihr habt auch ein Bike, das sich bestens in die ehrenhafte Riege der „Bikes der Woche“ einfügen kann? Dann lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Die Regeln: So wird dein Bike „Bike der Woche powered by bike-components“
Das Album findet ihr hier: mtb-news.de/s/55943.
Die 20 letzten Bikes der Woche findet ihr hier:
Alle Bikes der Woche? Hier klicken!