Pivot Trailcat im Test: Zwei neue Trail-Bikes mit Vorwärtsdrang
Pivot Trailcat-Test: Der US-amerikanische Hersteller Pivot präsentiert mit dem neuen Trailcat gleich zwei neue Carbon-Trail-Bikes. Das Trailcat LT mit 150 mm Federweg vorn und 135 mm am Heck und das kurzhubigere Trailcat SL mit 140 mm und 120 mm Federweg. Alle Infos und einen ersten Testeindruck der beiden Bikes gibt’s hier.
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Video: Das neue Pivot Trailcat
Steckbrief: Pivot Trailcat
Einsatzbereich | Trail |
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Federweg | 140-150 mm/120-135 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Rahmengrößen | XS, S, M, L, XL |
Website | www.pivotcycles.com |
Preisspanne | 6.399 € bis 13.599 € |
Mit dem neuen Pivot Trailcat präsentiert die amerikanische Edelmarke Pivot Cycles auf einen Schlag gleich zwei Nachfolger des nun ausgedienten Trail 429. Das Trailcat wird es nämlich in einer SL- und in einer LT-Variante geben. Beide Trail-Bikes setzen auf den gleichen Carbon-Rahmen und 29″-Laufräder, unterscheiden sich allerdings hinsichtlich des Federwegs. Das Trailcat LT kommt mit einer 150 mm-Federgabel und 135 mm Federweg am Heck. Die kurzhubigere SL-Variante stellt hingegen 140 mm vorn und 120 mm am Heck zur Verfügung. Premiere bei Pivot feiert zudem das Staufach im Unterrohr.
Preislich rangiert das neue Trailcat je nach Ausstattungsvariante zwischen 6.399 € und 13.599 €. Beim XTR-Topmodell bleibt die Waage des SL Trailcats bei 12,58 kg stehen, während die Longtravel-Variante 42 g mehr auf den Rippen hat. Wir hatten bereits die Möglichkeit, beide Trailcats für euch auszuprobieren. Die von uns getestete Team SRAM XX-Ausstattung schlägt beim SL mit einem zünftigen Preis von 11.299 € zu Buche. Die LT-Variante kostet sogar noch mal 200 € mehr. Ob sich dieser Kaufpreis auf dem Trail bezahlt macht, erfahrt ihr in den folgenden Abschnitten.
Die wichtigsten Neuerungen
- Neuer Name Das Pivot Trail 429 ist Geschichte. Der Nachfolger steht in den Startlöchern und wird ab sofort einen neuen Namen tragen: Pivots kurzhubiges Trail-Bike hört künftig auf den Namen Trailcat.
- Ein Rahmen, zwei Bikes Hinter dem Namen Trailcat verbergen sich gleich zwei neue Bikes. Das Trailcat LT mit 150/135 mm Federweg und das Trailcat SL mit 140/120 mm Federweg.
- Staufach im Rahmen Jetzt ist es auch bei Pivot so weit: Der Kofferraum im Unterrohr hat bei den Amerikanern Einzug erhalten.
- Lebenslange Garantie Bislang gewährte Pivot dem Erstbesitzer eine üppige 10-jährige Garantie auf den Rahmen. Damit ist jetzt Schluss. Ab sofort dürfen sich Pivot-Kunden über lebenslange Rückendeckung freuen.
Im Detail
Aus eins mach zwei haben sich die Entwickler von Pivot scheinbar gedacht, als die Überarbeitung des Trail 429 auf dem Programm stand. Den nominellen Nachfolger, das Pivot Trailcat, gibt es nämlich in zwei Varianten mit unterschiedlichen Federwegen und dementsprechend auch unterschiedlichen Einsatzbereichen. Damit will Pivot nicht nur das Trail 429 ersetzen, sondern auch das Portfolio vervollständigen. Das Trailcat SL ersetzt also das Trail 429, während das Trailcat LT die Lücke zum Pivot Switchblade schließt. Inspiration hat sich das Entwicklungsteam dabei nicht allein beim Trail 429 geholt. Auch das 27,5″-Trail-Bike Shadowcat (Pivot Shadowcat-Test) und vor allem das Light-E-Bike Shuttle SL (Pivot Shuttle SL-Test) standen Pate. Gerade aus dem Entwicklungsprozess des Shuttle SL formte sich der Wunsch nach einer unmotorisierten Variante. Dieser ist jetzt in Form des Trailcat LT Wirklichkeit geworden.
Wie eingangs erwähnt, setzten beide Trailcats auf den gleichen Carbon-Hauptrahmen und Hinterbau. Auch den unteren DW-Link und die kompletten Ausstattungsdetails ausgenommen der Federelemente teilen sich die Geschwister. Die Abweichungen bei Federweg und Geometrie werden stattdessen durch unterschiedliche obere Umlenkhebel und andere Einbaumaße der Federelemente erzielt. Des Weiteren gibt es für die jeweiligen Varianten spezifische Montagepositionen der verschraubten unteren Dämpferaufnahme. Wer jetzt allerdings denkt, dadurch ist ein schneller Umbau zwischen den beiden Bikes möglich, der liegt leider falsch. Pivot bietet die unterschiedlichen Umlenkwippen nicht als Nachrüst-Set zum Kauf an. Zudem wird die untere Dämpferaufnahme mit hochfestem Loctite verschraubt. Bei Pivot geht man davon aus, dass die beiden Bikes gänzlich andere Käufergruppen ansprechen, die jeweils nicht an einem nachträglichen Umbau interessiert sind. Zudem will man die beiden Trailcats so stärker als zwei eigenständige Bikes und nicht als Varianten positionieren.
Kontrolliert wird der Federweg wie eh und je vom bewährten DW-Link-Hinterbau (Hinterbau-Systeme erklärt). Frischen Wind gibt es hingegen im Unterrohr. Hier findet man beim Trailcat ein Staufach. Dies ist eine Premiere in der Pivot-Firmengeschichte. Der sogenannte Toolshed nimmt zwei Toolbags auf und wird bequem per Klappe geschlossen. Pivot hat hierbei extrem viel Wert auf eine solide, wasserdichte sowie klapperfreie Abdichtung bei gleichzeitig leichter Bedienbarkeit gelegt. Der Kofferraumdeckel kann bei Bedarf mit einem Kettenschloss bestückt werden, das magnetisch an Ort und Stelle gehalten wird. Zudem verfügt der Deckel auch über eine integrierte Strap-Vorrichtung. Trotz Loch im Unterrohr konnte Pivot das Rahmengewicht bei gleicher Steifigkeit konstant halten. Genau wie das Trail 429 bringt auch der Trailcat-Rahmen 2,43 kg auf die Waage.
Wem der Stauraum im Unterrohr nicht ausreicht, der kann darüber hinaus auch die Montagepunkte an der Unterseite des Oberrohrs verwenden. Pivot bietet hierfür in Kooperation mit Topeak einige Tool-Optionen an, die allerdings nicht im Lieferumfang enthalten sind. Glücklicherweise kommt beim Trailcat keine Zugführung durch den Steuersatz zum Einsatz, stattdessen werden die Züge klassisch durch den Rahmen geführt. Große Öffnungen mit passgenauen Abdeckungen sollen das Verlegen erleichtern und dank Klemmung für eine klapperfreie Fahrt sorgen. Selbstverständlich sind die Züge mit Schaumstoff-Hüllen versehen und werden im Bereich des Kofferraums zusätzlich geklemmt. Hier sorgen praktische Clips dafür, dass die Züge den Toolbags nicht in die Quere kommen.
Auch die Option zur Geometrieanpassung ist beim Trailcat gegeben. Der zugehörige Flipchip befindet sich im Auslieferungszustand in der Low-Position und ermöglicht es, durch das Umstellen ins High-Setting bei Bedarf ein kleines 27,5″-Hinterrad im Trailcat zu fahren. Das Trailcat ist also Mullet-kompatibel.
Auch bei anderen Features wie dem Kettenstrebenschutz, den Unterrohr-Protektoren oder dem SRAM UDH-Standard leistet sich Pivots neueste Schöpfung keine Blöße. Einzig der verwendete Superboost-Hinterrad-Standard gefällt sicher nicht jedem. Ein Detail, bei dem es hingegen keine zwei Meinungen gibt, ist, dass Pivot die Steifigkeit des Trailcats größenspezifisch auslegt und so sicherstellen will, dass jeder Fahrer, egal ob groß und schwer oder leicht und klein, das gleiche Fahrgefühl von seinem Rahmen bekommt.
Besonders cool ist zudem, dass Pivot die bislang zehnjährige Garantie nun auf lebenslang umgestellt hat. Dies gilt auch rückwirkend für alle Fahrräder, die ab dem ersten Januar 2024 erstanden wurden. Zudem bietet Pivot lebenslangen Ersatz für alle Rahmenlager an. Beides gilt jedoch nur für den Erstbesitzer.
Geometrie
Pivot bietet die Trailcats jeweils in fünf Rahmengrößen von XS bis XL zum Kauf an. Dabei gibt es bei beiden Modellen Pivot-typisch keine Überraschungen in der Geometrie-Tabelle. Die Reach- und Stack-Werte fallen moderat aus und auch die Lenk- und Sitzwinkel sind entsprechend einzustufen. Große Experimente hat Pivot hier nicht gewagt. Zur Einordnung der Sitzwinkel muss allerdings gesagt werden, dass Pivot diese bei einer für jede Größe berechneten, realen Sitzhöhe angibt. Abgerundet wird das ganze Paket durch ziemlich kurze Kettenstreben, die über die Rahmengrößen hinweg ganz minimal mitwachsen.
Durch den verbauten Flipchip hat man bei Bedarf die Möglichkeit, das Tretlager etwas anzuheben. Im gleichen Zug werden Lenk- und Sitzwinkel auch etwas steiler.
Pivot Trailcat LT
Pivot Trailcat SL
Ausstattung
Pivot bietet sowohl das Trailcat SL als auch das Trailcat LT in zahlreichen verschiedenen Ausstattungsvarianten an. Dabei gibt es drei Preisstufen: Ride, Pro und Team. Diese werden jeweils in einer Shimano- und einer SRAM-Ausstattung angeboten. Darüber hinaus könnten die Pro- und Team-Modelle auch mit einem Fox Live Valve Neo (Test) Fahrwerks-Upgrade erstanden werden. Wie bereits in vorherigen Abschnitten angeschnitten, unterscheidet sich die Ausstattung zwischen Trailcat SL und Trailcat LT lediglich im Fahrwerk. Während das SL auf Fox 34-Federgabeln und Fox Float-Dämpfer ohne Ausstattungsbehälter setzt, kommt beim LT eine Fox 36-Federgabel in Kombination mit einem Fox Float X-Dämpfer zum Einsatz. Diese Abweichung resultiert auch in einer kleinen Preisdifferenz zwischen den beiden Bikes: Das Trailcat LT kostet im Schnitt 200 € mehr.
Insgesamt geht es preislich bei 6.399 € los. Das Ende der Fahnenstange ist dann bei 13.599 € erreicht.
Wir durften die 11.299 €, beziehungsweise 11.499 € teure Team SRAM XX-Ausstattung des Trailcats für euch testen. Diese ist dem Preis entsprechend mit zahlreichen High-End-Komponenten gespickt. Das Fox Factory-Fahrwerk wird durch eine RockShox Reverb AXS-Stütze sowie Laufräder und Lenker aus Carbon ergänzt. Dazu gib’s den namensgebenden SRAM XX Eagle Transmission-Antrieb und SRAM Maven-Bremsen. Ja, richtig gelesen. Pivot verbaut auch an diesen vergleichsweise kurzhubigen Bikes die wuchtigen SRAM-Bremsen.
Eine weitere Auffälligkeit zeigt sich bei der Reifenwahl. Hier kommt an der Front ein Maxxis Minion DHR mit Exo+ Karkasse zum Einsatz, während der Maxxis Dissector-Hinterreifen lediglich mit einer Exo-Karkasse aufwarten kann. Wir hätten die Karkassen-Verteilung genau umgekehrt erwartet. Auch der Variostützen-Spec sorgt für Verwunderung. Die verbaute RockShox Reverb AXS fällt mit einem maximalen Hub von 170 mm nämlich nicht gerade lang aus. Dementsprechend sollten unserer Meinung nach zumindest alle Rahmen ab Größe M mit der längsten Variante ausgeliefert werden, zumal die Einstecktiefe problemlos gegeben ist. Vielen L- und XL-Fahrern dürften die 170 mm aber dennoch zu kurz sein. Glücklicherweise werden die übrigen Ausstattungsvarianten mit anderen Variostützen und durchweg mehr Hub ausgeliefert.
- Federgabel Fox 36 Factory (150 mm, LT) / Fox 34 Factory (140 mm, SL)
- Dämpfer Fox Float X Factory (135 mm, LT) / Fox Float Factory (120 mm, SL)
- Antrieb SRAM XX Eagle Transmission
- Bremsen SRAM Maven
- Laufräder Reynolds Blacklabel 329 Trail Pro
- Reifen Maxxis Minion DHR Exo+ / Maxxis Dissector Exo
- Cockpit Phoenix Team Low Rise Carbon (780 mm) / Phoenix Team Enduro/Trail (55 mm)
- Sattelstütze RockShox Reverb AXS (150 mm)
Ausstattung Pivot Trailcat LT
Ausstattung Pivot Trailcat SL
Auf dem Trail
Wir hatten bereits die Möglichkeit, das neue Pivot Trailcat LT und das Trailcat SL für je einen Tag auszuprobieren. Dafür hat uns Pivot auf ein Pressecamp nach Spanien eingeladen. Am ersten Tag stand die Verkostung des Trailcat LT auf dem Speiseplan. Dafür wurden alpine Trails in den Pyrenäen unter die Stollen genommen.
Pivot Trailcat LT
Bereits bevor es auf die Trails geht, kann das neue Trailcat punkten. Pivots direkt am Dämpfer angebrachter Sag-Indikator ist zwar kein mega krasses Feature, erleichtert aber den Einstellprozess deutlich und gefällt dementsprechend gut. Gleiches gilt für die Uphill-Performance der Trailkatze. Das Carbon-Bike ist sehr Antritts-stark und pedaliert sich agil, kraftsparend und ziemlich schnell den Berg hinauf. Der DW-Link-Hinterbau ist dabei nahezu komplett antriebsneutral, was den Griff zum Lockout-Hebel hinfällig macht. Auch auf technischen Anstiegen konnten wir keine negativen Eigenschaften feststellen.
Die Sitzposition fällt dabei moderat bis leicht gestreckt aus. Gegen einen etwas steileren Sitzwinkel hätten wir zwar nichts einzuwenden, aber insgesamt passt das Konzept.
Bergab punktet das Trail-Bike dann mit ähnlichen Eigenschaften. Hier freut man sich über sehr viel Agilität, ein lebhaftes und direktes Fahrgefühl sowie das leichtgängige Handling. Auf den teils engen und verblockten Trails der Pyrenäen manövriert sich das Trailcat nahezu mühelos durch die technischen Sektionen. Das Bike fährt genau da lang, wo man es haben möchte, und setzt Impulse des Fahrers direkt und mit wenig Kraftaufwand um. Wer auf verspielte, aktive Bikes steht, ist hier genau richtig.
Wer allerdings ein bügeliges Ballergerät für geradeaus sucht, wird mit dem Trailcat nur bedingt glücklich. Der Hinterbau spricht zwar sehr feinfühlig an, arbeitet kontrolliert und gibt dem Fahrer ein angenehmes Feedback vom Untergrund weiter. Für die von Pivot propagierten Enduro-Gene fehlt es dem Trailcat LT meiner Meinung nach aber an einer Nuance satten Fahrgefühls. In ruppigen und schnelleren Sektionen merkt man dem Trailcat seine eher moderate Geometrie und auch die hohe Gesamtsteifigkeit an. Während sich das Trail-Bike bei geraden, vorhersehbaren Schlägen sehr kontrolliert und balanciert verhält, wird es von schrägen Schlägen schnell abgelenkt und rüttelt den Fahrer durch. Hier haben andere Bikes mit 150 mm Federgabel wie zum Beispiel das Canyon Spectral die Nase vorn. Für solche Situationen wäre das Pivot Switchblade sicherlich die etwas stimmigere Wahl.
Das Trailcat LT ist eher das spritzige, schnelle Spaßbike mit herausragenden Kurveneigenschaften und einem poppigen Hinterbau als das komfortable Bügelbrett. Damit kann es das ideale Werkzeug für Flowtrails, ausgedehnte Tagestouren oder verrückte Missionen sein und versprüht Alleskönner-Vibes.
Auch abseits der Fahreigenschaften kann das Trailcat punkten und macht einen durchweg hochwertigen Eindruck. Die Staufach-Lösung ist besonders gut gelungen. Auch die Zugführung sowie der Kettenstrebenschutz überzeugen. Das Trailcat ist auch in wirklich ruppigen Sektionen auf besonders leisen Tatzen unterwegs.
Pivot Trailcat SL
Am zweiten Tag des Pressecamps musste sich das kleine Geschwisterchen, das Trailcat SL, in der Praxis beweisen. Dieses kommt mit etwas weniger Federweg und einer angepassten Geometrie daher. Die Sitzposition sagt mir hier noch etwas besser zu als beim LT. Obwohl der Sitzwinkel steiler ausfällt, ist die Sitzposition einen Hauch gestreckter, was gut zum sportlichen Charakter des Trailcat SL passt. Dies sorgt zusammen mit dem etwas geringeren Gewicht und der angepassten Geometrie für noch mehr Vortrieb. Das Trailcat SL ist wirklich ein extrem schnelles und Antritts-starkes Trail-Bike. Auch hier braucht es den Lockout-Hebel keineswegs. Wer ein schnelles Uphill-Monster sucht, kann hier bedenkenlos zuschlagen.
Doch auch in der Abfahrt hat die SL-Variante des Trailcats einiges auf dem Kasten. Wer erwartet, dass man sich mit der kurzhubigeren Variante etwas zurückhalten muss, liegt definitiv falsch. Das Bike überzeugt auch auf anspruchsvollen Trails mit viel Kontrolle und erweckt sogar den Eindruck, dass mehr als 120 mm Federweg zur Verfügung stehen. Der Hinterbau folgt dem Untergrund gut, ohne dabei jemals wegzusacken oder unkontrolliert zu wirken. Einzig bei vielen größeren, aufeinanderfolgenden Schlägen kommt das Heck ans Limit und hängt sich auf. Was man dem Short-Travel-Trail-Bike aber durchaus zugestehen kann.
Dadurch ist man mit dem Trailcat SL auch auf ruppigen, herausfordernden und steilen Trails gut aufgehoben und keineswegs überfordert. Etwas besser kann der Trail-Flitzer seine Stärken allerdings im flowigen Bereich ausspielen. Hier macht sich das sehr direkte, verspielte und agile Handling sehr positiv bemerkbar. Das Trailcat lässt sich hervorragend um enge Kurven zirkeln und ist sogar noch besser darin, aus Kurven heraus zu beschleunigen oder kurze Gegenanstiege zu pulverisieren. Auch in die Luft geht die Trailkatze richtig gut. Kurz gesagt: Man hat einfach richtig viel Spaß dabei, mit dem Fahrrad über den Trail zu tänzeln.
Für mich hat sich das Konzept des Trailcat SL insgesamt eine Spur runder angefühlt als das der langhubigeren LT-Variante. Hier hat Pivot wirklich ein cooles Trail-Bike auf die Reifen gestellt. Wer im Uphill keinerlei Körner verlieren möchte und trotzdem auf Spaß in der Abfahrt steht, ist beim Trailcat SL genau richtig. Hier werden sowohl XC-Biker, die etwas mehr Abfahrtperformance suchen, als auch Trail und Enduro-Fahrer mit Uphill-Drang bestens bedient.
Erster Eindruck: Pivot Trailcat 2025
Pivot hat mit der Neuvorstellung der beiden Trailcats vieles richtig gemacht. Die neuen Trail-Bikes sind extrem schnell, agil und punkten mit einem direkten, leichtgängigen Handling. Hier gibt's keine langen, flachen Laufruhe-Monster, sondern eher vielseitige Alleskönner, die auch im Uphill richtig abliefern. Wer ein sehr spaßiges Trail-Bike für alle Lebenslagen sucht und dabei bergauf genauso viel Spaß wie bergab haben möchte, ist hier bestens bedient. Welches der beiden Trailcats das richtige ist, entscheidet die Uphill/Downhill-Gewichtung. Pivot-typisch hängt an den Carbon-Geschossen allerdings leider auch ein ordentliches Preisschild.
Welches der beiden Trailcats ist dein Favorit?
Testablauf
Pivot hat uns anlässlich des Trailcat-Launches für zwei Tage nach Spanien eingeladen. Dabei hatten wir die Chance, das Pivot Trailcat LT und das Trailcat SL jeweils für einen Tag zu testen. Während wir beim ersten Tag auch auf Shuttle-Unterstützung zurückgegriffen haben, wurden am zweiten Tag sämtliche Höhenmeter selbst ertreten.
Hier haben wir das Pivot Trailcat getestet
- Santa Coloma de Farners, Spanien Die Trails in Santa Coloma de Farners liegen rund eine Stunde östlich von Barcelona und sind ein wahres Enduro-Paradies. Hier geben sich schnelle, flowige und teils ruppige Trails sowie anspruchsvolle, verblockte und verwinkelte Abfahrten die Klinke in die Hand. Das Ganze auf sandigem Untergrund und sehr griffigen Steinen.
- Berga, Spanien Klassische alpine Trails und Wanderwege. Größtenteils geröllig. Untergrund teils Nadelboden, teils Kalkstein. Durchsetzt von engen Kurven und technischen Passagen.
Körpergröße | 184 cm |
Schrittlänge | 87 cm |
Oberkörperlänge | 67 cm |
Armlänge | 63 cm |
Gewicht | 74 kg |
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trail, Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- moderater Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel