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XC-WM 2020 – Leogang: Ergebnisse der XC-Rennen

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Die Regenbogentrikots im Jahr 2020 sind vergeben! Die U23-Frauen und die Eliteklassen der Frauen und Männer bilden den Abschluss der XC-Weltmeisterschaft. Wer konnte sich auf der schweren Strecke in Leogang bei erneut matschigen Bedingungen durchsetzen? Wir haben die Ergebnisse der spektakulären Rennen.

Männer

Jordan Sarrou ist der Überraschungsweltmeister der Herren im Jahr 2020. In einem über weite Strecken sehr dominanten Rennen triumphierte der Franzose vor dem Schweizer Mathias Flückiger und seinem Landsmann Titouan Carod. Die großen Favoriten Nino Schurter und Henrique Avancini kamen mit den matschigen Bedingungen in Leogang nicht sonderlich gut zurecht und landeten abgeschlagen auf den Plätzen neun und zehn. Erfreulich aus deutscher Sicht: Max Brandl bestätigte seine großartige Form und schrammte als Zwölftplatzierter nur knapp an den Top Ten vorbei, Julian Schelb jagte von Startposition 67 auf den 24. Rang vor.

Jordan Sarrou war an diesem Tag eine Klasse für sich: Früh im Rennen der Herren konnte er sich absetzen und siegte schließlich souverän
# Jordan Sarrou war an diesem Tag eine Klasse für sich: Früh im Rennen der Herren konnte er sich absetzen und siegte schließlich souverän - Foto: Ralf Schäuble

Der selektive Kurs in Leogang mit steilen Anstiegen und schwierigen Abfahrten, der insbesondere durch Regenfälle in den letzten Tagen noch schwerer als zunächst angenommen zu befahren war, sorgte im Feld der Herren für eine frühzeitige Selektion. Vom Start weg war es der Niederländer Milan Vader, der sich an die Spitze setzte und das Tempo bestimmte. Einzig der spätere Sieger Jordan Sarrou blieb auf den ersten Metern in Schlagdistanz und konnte in der ersten von sechs zu fahrenden Runden die Lücke zu Vader schließen. Während Vader seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste und im Folgenden durch mehrere Stürze seinen Rhythmus verlor, startete Sarrou an der Spitze eine beeindruckende Soloflucht. Ohne Mühe hielt er sich schadlos an der Spitze und baute seinen Vorsprung auf die nächsten Verfolger bis zur Rennhälfte auf 1:10 Minuten aus. Letztlich ungefährdet feierte der Franzose seinen ersten Weltmeistertitel in der Eliteklasse und bescherte damit dem französischen Team am letzten Tag der XC-Weltmeisterschaften 2020 die dritte Goldmedaille.

Hinter Sarrou entbrannte ein packender Kampf um die Silbermedaille: Im Verlauf des Rennens etablierte sich eine größere Verfolgergruppe um die späteren Medaillengewinner Flückiger und Carod. Unter anderem auch der Sieger des zweiten XC-Rennens in Nove Mesto aus der vergangenen Woche, Henrique Avancini, lag lange Zeit aussichtsreich in dieser Gruppe und schien in der Lage zu sein in den Kampf um Medaillen eingreifen zu können. Doch nicht Avancini war es, sondern vielmehr Mathias Flückiger, der immer wieder durch Tempoverschärfungen am Berg die Konkurrenten unter Druck setzte. So blieb im Kampf um die Silbermedaille bis zuletzt der Franzose Titouan Carod an seinem Hinterrad: Erst im letzten Anstieg vor dem Ziel gelang es Flückiger seinen Kontrahenten entscheidend zu distanzieren. Hinter Flückiger auf Rang zwei und Carod auf Platz drei landeten der Italiener Luca Braidot und der Tscheche Ondrej Cink auf der Position vier und fünf. Cink überholte dabei im Zielsprint noch den Franzosen Maxime Marotte, der auf den letzten Metern einen Plattfuß zu beklagen hatte.

Bestätigte seine starken Leistungen in der vergangenen Zeit: Max Brandl wurde starker Zwölfter in der Eliteklasse der Herren
# Bestätigte seine starken Leistungen in der vergangenen Zeit: Max Brandl wurde starker Zwölfter in der Eliteklasse der Herren - Foto: Ralf Schäuble

Titelverteidiger Nino Schurter war von Beginn an im Hintertreffen und schien das gesamte Rennen über seine komplette Leistungsfähigkeit nicht abrufen zu können. Die kalten und matschigen Bedingungen sorgten in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen beim Dominator der vergangenen Jahre. Über weite Strecke des Rennens an der Seite von Schurter unterwegs, zeigte der deutsche Meister Max Brandl in seinem ersten Weltmeisterschaftsrennen in der Eliteklasse einen couragierten Auftritt. Knapp an einer Platzierung unter den ersten Zehn gescheitert, unterstrich Brandl mit dem 12. Rang, dass er ohne Frage in der Weltspitze angekommen ist. Die weiteren deutschen Starter Julian Schelb, Luca Schwarzbauer und Georg Egger landeten auf den Positionen 24, 52 und 56. Manuel Fumic war im Vorfeld des Rennens aus Leogang abgereist. Der Kirchheimer scheint nach seinem heftigen Sturz in der Corona-bedingten Rennpause noch nicht zu alter Stärke zurückgefunden zu haben und verzichtete daher auf einen Start in Leogang.

Results(5)

Frauen

Was für eine Machtdemonstration von Pauline Ferrand-Prevot! Ein regelrechter Start-Ziel-Sieg mit Rundenbestzeiten in allen Abschnitten des Rennens bescherte der Französin den wiederholten Titelgewinn bei den Weltmeisterschaften in der Cross-Country-Disziplin. Mit stolzen drei Minuten Vorsprung sicherte sich Ferrand-Prevot bei erneut schwierigen Bedingungen in Leogang das Regenbogentrikot vor der Italienerin Eva Lechner, die in einem dramatischen Finale die Australierin Rebecca McConnell auf den dritten Rang verweisen konnte.

Pauline Ferrand-Prevot auf dem Weg zu ihrem dritten WM-Titel in der XC-Disziplin.
# Pauline Ferrand-Prevot auf dem Weg zu ihrem dritten WM-Titel in der XC-Disziplin. - Foto: Ralf Schäuble

Bereits auf den ersten Metern des Damenrennens ließ die Vorjahressiegerin der Welttitelkämpfe, Pauline Ferrand-Prevot, keinerlei Zweifel aufkommen, dass der Sieg an diesem Tag erneut nur über sie gehen würde. Bereits in der Startrunde stürmte die Französin an die Spitze und distanzierte all ihre Konkurrentinnen. Mit mehr als 10 Sekunden Vorsprung fuhr sie in die erste von fünf zu fahrenden Runden und ließ sich auch im weiteren Verlauf des Rennens zu keinem Zeitpunkt auf dem Weg zum Sieg beirren. Mit Rundenzeiten, die teilweise mehr als 30 Sekunden schneller als bei allen anderen Fahrerinnen im Damenfeld waren, untermauerte sie ihre aktuelle Vormachtstellung im Frauenbereich.

Hinter ihr positionierte sich bereits in der ersten kompletten Rennrunde die Australierin Rebecca McConnell und schien trotz einer schwächeren zweiten Rennhälfte auf dem besten Wege die Silbermedaille einfahren zu können. Die Italienerin Eva Lechner, zwei Runden vor Schluss noch 45 Sekunden hinter McConnell auf dem vierten Rang liegend, holte mächtig auf und lag vor der letzten Abfahrt des Rennens rund zehn Sekunden hinter McConnell. Die Australierin stürzte jedoch in jener Abfahrt, sodass Lechner noch aufschließen konnte und die beiden gemeinsam auf die Zielgerade einbogen. McConnell sprintete dabei von vorne und sah lange Zeit wie sichere Zweitplatzierte aus, erst auf den letzten Zentimetern schob sich Lechner schließlich mit der schnelleren Endgeschwindigkeit vorbei und fuhr auf den zweiten Rang. Auf Position vier landete die Schweizerin Sina Frei vor der überraschenden Fünftplatzierten Isla Short aus Großbritannien.

Die etablierten Größen der Szene um Jolanda Neff, Kate Courtney oder auch Anne Terpstra blieben allesamt unter ihren Erwartungen beziehungsweise beendeten das Rennen vorzeitig. Neff schnitt nach einem überstandenen Infekt aus der vergangenen Woche bei den Weltcuprennen in Nove Mesto als Sechstplatzierte noch am besten ab. Terpstra und Courtney gaben das Rennen jeweils auf. Auch die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau erwischte einen schwarzen Tag: Bereits am Start fuhr eine Kontrahentin gegen ihr Vorderrad, sodass sie stürzte und als Letztplatzierte das Feld von hinten aufrollen musste. Sie belegte mit einer Runde Rückstand den 38. Rang. Umso erfreulicher fiel jedoch das Resultat der deutschen Marathon-Meisterin Nadine Rieder aus. Nach einem sehr konstanten Rennen landete sie auf dem 18. Rang. Die weiteren deutschen Fahrerinnen Antonia Daubermann und Kim Ames wurden 32. respektive 43.

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U23-Frauen

Favoritensieg in der U23-Klasse der Damen: Die Französin Loana Lecomte stellte ihre aktuell beeindruckende Form unter Beweis und sicherte sich souverän den Weltmeistertitel in der U23-Klasse. Unter Abwesenheit ihrer wohl härtesten Konkurrentin, Laura Stigger aus Österreich, sicherte sich Lecomte mit mehr als einer Minute Vorsprung den Sieg vor der Ungarin Kata Vas und der Niederländerin Ceylin Alvarado.

Die großen Hoffnungen der heimischen Fans in Österreich wurden bereits im Vorfeld des U23-Rennens zerstört: Die einzige große Hoffnung auf eine Medaille bei den Heimweltmeisterschaften in der Cross-Country-Disziplin zerplatzte wenige Tage vor den Titelkämpfen. Laura Stigger, zweifache Fünftplatzierte der Eliterennen des Doppelweltcups in Nove Mesto in der vergangenen Woche musste krankheitsbedingt aus Leogang abreisen und stand damit am frühen Samstagmorgen nicht am Start des U23-Rennens der Damen.

So war der Weg frei für die Französin Loana Lecomte, die ebenfalls in der vergangenen Woche im tschechischen Nove Mesto groß auftrumpfen konnte. Mit ihrem ersten Weltcupsieg und einem weiteren Podestplatz als Drittplatzierte im Rücken stürmte die Französin vom Start weg an die Spitze und ließ bis ins Ziel keine Zweifel an ihrem Sieg aufkommen. Bereits 20 Sekunden Vorsprung brachte sie aus der Startrunde mit und baute diesen auf den verbliebenen vier kompletten Runden konstant aus. Dahinter schob sich die Ungarin Kata Vas recht früh auf den zweiten Rang und verteidigte diesen souverän bis ins Ziel. Zu Beginn noch auf Position zwei liegend, verlor die Amerikanerin Haley Batten im Laufe des Rennens an Boden und musste im Kampf um die Bronzemedaille die Niederländerin Ceylin Alvarado passieren lassen. Die amtierende Weltmeisterin im Cyclocross in der Eliteklasse überquerte 2:42 Minuten nach der Siegerin Lecomte den Zielstrich.

Auf dem 14. Rang konnte die deutsche Vizemeisterin Nina Benz überzeugen, die sich nach einem etwas schwächeren Start konstant nach vorne arbeiten konnte. Die zweite deutsche Starterin, Lia Schrievers, belegte den 21. Rang.

Results(3)

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