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Testosteron-Doping: Helen Grobert wehrt sich gegen Anschuldigungen

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Die ehemalige deutsche XC-Meisterin Helen Grobert wehrt sich nach dem bekanntgewordenen Urteil der NADA infolge ihres Dopingvergehens vehement gegen die Anschuldigungen. Erstmals nach ihrem Rücktritt im Jahr 2018 äußerte sich Grobert damit öffentlich gegenüber dem Südkurier.

„Die Vorwürfe entbehren jeder Grundlage“

Nach langen Spekulationen veröffentlichte am vergangenen Mittwoch die NADA in einer Pressemitteilung einen Schiedsspruch gegen Helen Grobert. Die Vorwürfe: Die ehemalige deutsche Meisterin habe sich Ende 2017 beziehungsweise Anfang 2018 des Testosteron-Dopings schuldig gemacht. Das Urteil ist bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht rechtskräftig und kann vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS noch angefochten werden.

Nun hat sich Grobert selbst erstmals zu den Vorwürfen im Südkurier geäußert und wehrt sich gegen die Anschuldigungen. „Hier wurde ein Urteil gefällt, ohne dass ich persönlich in der Sache angehört wurde und mich verteidigen konnte. Die Vorwürfe sind brutal und entbehren jeder Grundlage“, so Grobert. Am 17. November 2017 baten Kontrolleure die damals 25-Jährige bei einer unangekündigten Trainingskontrolle um eine Urinprobe. Das Testosteron in dieser Probe konnte wohl erst in einem zweiten Anlauf nachgewiesen werden, so berichtet acrossthecountry.net, weshalb Grobert vorläufig erst im März 2018 ihre Startberechtigung verlor.

Helen Grobert kritisiert gegenüber dem Südkurier die NADA scharf
# Helen Grobert kritisiert gegenüber dem Südkurier die NADA scharf

Im Südkurier erläutert Grobert, dass ihr Arzt im Januar 2018 einen Antrag auf eine testosteronhaltige Salbe stellte, um eine langanhaltende Verletzung besser behandeln zu können. Anschließend wurde es den Ausführung Groberts zufolge kurios. Der Antrag auf Erlaubnis der Salbe, die ihrer Angabe zufolge 0,05 Gramm Testosteron enthalten habe, sei von der NADA abgelehnt worden. Im Anschluss wurde sie von der NADA in Kenntnis gesetzt, dass „mit meinem Urin ein B-Proben Splitting durchgeführt wird, da nicht mehr genügend Urin im Behälter der A-Probe vorhanden wäre.“

Daraufhin wurde Testosteron in dem ihr zugeordneten Urin nachgewiesen. Trotz mehrmaligen Anfragen bei der NADA wurden der Schwarzwälderin wohl nie Messwerte, beziehungsweise eine Dokumentation der Probe ausgehändigt. „Das alles ist komplett verschwunden. Stattdessen lieferte man mir das Ergebnis der B-Probe. Zuletzt wurde sogar behauptet, ich hätte nie einen Antrag gestellt.“ Grobert kritisiert dahingehend scharf die NADA. Es gäbe mehrere „skurrile Vorgänge und wilde Behauptungen“ in ihrem Fall. Sechs Anträge zur Aushändigung der A-Probe wurden abgelehnt – die Situation sei somit ungeklärt gewesen und sie habe zu keinem Zeitpunkt die Chance einer Verteidigung bekommen. Trotzdem haben die Verantwortlichen auf den Verhandlungstermin gedrängt und ein Urteil gefällt, ohne Anhörung der Sportlerin – so die Vorwürfe der ehemaligen Top-Fahrerin. Vor den CAS werde Grobert unter anderem aus Kostengründen nicht ziehen. Sie drängt auf eine Offenlegung der Testergebnisse. Gleichzeitig bestätigt Grobert, dass ihre Karriere aufgrund gesundheitlicher Probleme so oder so beendet sei.

Die NADA selbst betont gegenüber dem Südkurier, dass eine ausführliche Urteilsbegründung folgen wird, sobald das Urteil rechtskräftig sei. Binnen vier Wochen sei damit zu rechnen.

Das Urteil gegen Helen Grobert ist noch nicht rechtkräftig
# Das Urteil gegen Helen Grobert ist noch nicht rechtkräftig - Vor den CAS zieht die Schwarzälderin wohl nicht. Die NADA rechnet innerhalb der nächsten vier Wochen mit einer ausführlichen Urteilsbegründung.

Innerhalb der MTB-Szene zeigt man sich hingegen enttäuscht von Grobert. Bundestrainer Peter Schaupp ist zudem über die Länge der Sperre verwundert (üblich seien zwei Jahre), weshalb er davon ausgeht, dass „mehr dahinter stecken“ muss. Acrossthecountry.net berichtet zudem von einem eingeleiteten Strafverfahren beim Amtsgericht Waldshut-Tiengen, das derzeit allerdings auf unbestimmte Zeit ausgesetzt sei, da die „Angeklagte derzeit nicht verhandlungsfähig ist.“ Des Weiteren berichtet die Plattform über die Anwendung weiterer verbotener Methoden, wie Ozon-Therapie und Infusionen. Diese Angaben stammen von der Staatsanwaltschaft Freiburg.

Im Bericht des Südkuriers kritisiert zudem Olympiasiegerin Sabine Spitz das Vorgehen Groberts scharf und zeigt sich enttäuscht von der ehemaligen Nachwuchshoffnung. Spitz, die seit jeher bekannt ist für ihre strikte Anti-Doping-Linie, ist ebenfalls unzufrieden mit der Transparenz im Fall Grobert. So sagt sie: „Der Zeitraum zwischen positiver Probe und Kommunikation ist nicht akzeptabel. Zumindest aber ist das Strafmaß mit vier Jahren Sperre angemessen.“

Was sagt ihr zu Helen Groberts Erklärungen und dem hohen Strafmaß von vier Jahren?

Der Beitrag Testosteron-Doping: Helen Grobert wehrt sich gegen Anschuldigungen erschien zuerst auf MTB-News.de.

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