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DBV – Pressemitteilung vom 18.09.2020 – Corona-Infektionen im Trainingslager (29.08. bis 11.09.2020)

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Kassel. Der geschäftsführende Vorstand des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) hat sich laufend mit den Ereignissen im Trainingslager beschäftigt, dass vom 29.08. bis 11.09.2020 im österreichischen Längenfeld stattfand. Es wurden erste Einschätzungen vorgenommen und Maßnahmen getroffen.


„Mit großer Bestürzung und Sorge mussten wir von der Erkrankung durch das Corona-Virus der Mannschaft im Trainingslager in Österreich erfahren“,
erklärte DBV-Präsident Erich Dreke. „Seitens der DBV-Verantwortlichen wurde alles erdenklich Mögliche getan und alle erforderlichen Maßnahmen getroffen. Die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Athletinnen und Athleten und des Betreuungsteams hat höchste Priorität. Allen Beteiligten geht es dem Umständen entsprechend gut“, so Dreke weiter.

Dies gilt sowohl für die Vorbereitung, den Aufenthalt in Längenfeld, wie auch für die medizinische Betreuung vor Ort, wie auch die bereits vereinbarten umfassenden Untersuchungen in den Bundes- bzw. Olympiastützpunkten der Heimatstandorte  entsprechend der Empfehlungen der Gesellschaft für Sportmedizin für Leistungssportler nach COVID-19-Infektionder DOSB-Leitlinie und dem medizinischen Sicherheitskonzepts des DBV.
Das Gesundheitsamt Tirol betreute das Team und verfolgt mögliche Kontaktketten. Spezialisten untersuchen, wie sich die Mannschaft infiziert haben könnte. Die Abreise der letzten Gruppe des DBV-Teams ist für heute 8.00 Uhr geplant.

Zu den ersten gestern beschlossenen Maßnahmen gehören die Absage eines Trainingslagers in Schwerin (Vorbereitung des Cologne Boxing World Cups in Köln) und den Cologne Boxing World Cup vom ursprünglichen Termin (14. bis 18.10.2020) auf einen späteren Zeitpunkt, voraussichtlich Dezember 2020, zu verschieben. Hier wurden durch den geschäftsführenden Vorstand ein entsprechender Prüfungsauftrag erteilt.

Festgelegt wurde auch, dass nach Abschluss der Untersuchungen eine ausführliche Dokumentation erstellt wird. Diese Dokumentation wird unter Beachtung der datenschutzrechtlichen Vorschriften und Wahrung der Persönlichkeitsrechte als Pressemitteilung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Vorwürfe, die erhoben wurden, es sei ein unverantwortliches Vorgehen gewesen, dass das Trainingslager in Längenfeld durchgeführt wurde, entsprechen nicht den Tatsachen. Alle Teilnehmer/innen haben sich vor der Anreise je zwei Corona-Tests unterzogen, die alle negativ waren. Zuvor wurde nach der Vorstellung des Konzepts für das Trainingslager die Durchführung unter Einbeziehung des Trainer- und Ärzteteams und beider Athletenvertreter entschieden. Durch den bereits vor Eintreffen des DBV-Teams in Längenfeld anwesenden Teammanager Martin Volke wurde schriftlich über die Situation vor Ort informiert und ständig die Situation in Längenfeld beobachtet. Vor der Anreise und auch während des Lehrgangs gab es keinen amtlich aktiv Infizierten in der Gemeinde Längenfeld und der Gemeinde Sölden im Ötztal, in der sich die Mannschaft aufgehalten hat. Auch aktuell (Stand 16.09.2020) ist außer unserer Mannschaft keiner aktiv positiv. Hierzu liegen dem DBV amtliche Dokumente / Veröffentlichungen vor.

Laut schriftlicher Erklärung des Hotels, die dem DBV zusammen mit den Sicherheitskonzepten und chronologischen Abläufen vorliegt, wurden 4 Zimmer für einen Fußballverein verlängert, da die Spieler/Betreuer unter Beobachtung standen, sie wurden aber weder vor Ort noch im Nachhinein jemals positiv getestet, wie ein Verantwortlicher des Fußballvereins dem Hotel erklärte. Diese wurden in einem anderen Block des Hotels untergebracht. Der infizierte Fußballspieler wurde am 24.08.2020 von diesem Team isoliert und ist vor dem Eintreffen des DBV-Teams am 29.08.2020 abgereist. Die übrige Fußballmannschaft reiste am 28.08.2020 ab, also einen Tag vor der Ankunft des DBV-Teams.

Laut Auskunft des betreuenden Mannschaftsarztes zeigten einige unserer Teilnehmer/innen am 07.09.2020 „aufgrund der Witterungsbedingungen“ Symptome grippaler Infekte. Am 08.09.2020 wurden bei 4 Sportlern und einem Trainer erneute Coronatests durchgeführt. Das Ergebnis dieser Tests war, dass 4 von 5 ein positives Ergebnis aufzeigten. Daraufhin wurden die Kontaktpersonen ebenfalls getestet und die entsprechenden Quarantänemaßnahmen durchgeführt.

Der geschäftsführende DBV-Vorstand hat keinerlei Verständnis für die nicht abgestimmte Abreise des Mannschaftsarztes am 10.09.2020, die ohne Information weder an den DBV-Vorstand noch an das vor Ort befindliche DBV-Team erfolgte. Auf Grund dieses nicht nachvollziehbaren Verhaltens wurde die DBV-Ärztekommission mit der Prüfung des Vorgangs beauftragt.

Jederzeit war aber die medizinische Betreuung des gesamten Teams sichergestellt. Neben dem Gesundheitsamt Tirol gab es eine medizinische Betreuung vor Ort, sowie telefonische Beratung durch DBV-Ärzte.

Nach Bekanntwerden der positiven Befunde durch die Athletinnen und Athleten wurde kein normales Training durchgeführt. Hierzu erklärte Teammanager Martin Volke: „In ihren Zimmern halten sich die Sportler mit Fitnessübungen fit. Sie dürfen nicht vor die Tür. Die Übungen erfolgen unter Video-Anleitung, auch Mentaltrainer sind mit ihnen in Kontakt“. Daher entbehrt der Vorwurf der „fahrlässigen Gesundheitsgefährdung“ jeglicher Grundlage.

Die Anwesenheit des DBV-Sportdirektors Michael Müller, war von vornherein aus terminlichen Gründen auf vier Tage geplant. Nach seiner Abreise am 08.09.2020 um 5.00 Uhr und Bekanntwerden der positiven Ergebnisse am 08.09.2020 hat er sich sofort einem Test unterzogen, der negativ war. Ein weiterer Test wurde am 15.09.2020 durchgeführt, der ebenfalls negativ war. „Ich wäre niemals abgereist, wenn mir die positiven Testergebnisse bekannt gewesen wären“, erklärte Müller.

Zu den Fehlinterpretationen von seinen Aussagen erklärte Müller: Obwohl wir höchstmögliche Sicherheitsvorkehrungen während des Aufenthaltes in dem Hotel getroffen haben, bleibt ein Restrisiko, welches allen Betreuern und Athletinnen und Athleten bewusst ist, dass man dieses nicht völlig ausschließen kann“.

Müller weiter: „Der DBV wird alles in seiner Macht Stehende tun, um alle medizinischen Bemühungen tatkräftig zu unterstützen. Jeder Athlet wird entsprechend der Empfehlungen der Gesellschaft für Sportmedizin für Leistungssportler nach COVID-19-Infektion untersucht. Erst nach Abschluss aller Untersuchungen ist ein leistungssportliches Training wieder möglich. Die Verantwortlichen des DBV werden auch darauf achten, dass nur dann Sportlerinnen und Sportler wieder in das Trainings- und Wettkampfsystem eintreten, die nach Einschätzung der Mediziner gesund sind und dies auch selbst möchten. Es wird keinem Sportler und keiner Sportlerin ein Nachteil entstehen, wenn man sich nach der Infektion mit Covid-19 eine längere Regenerationspause beginnt“.


„Gesundheit und Wohlergehen des gesamten Teams zu jederzeit hat höchste Priorität. Ich bin froh, dass es allen Beteiligten aktuell den Umständen gut geht und sie wohlbehalten nach Deutschland zurückkommen“, erklärte DBV-Präsident Erich Dreke abschließend.

Abschließend ist festzuhalten, dass dieser Pressemitteilung entsprechende Dokumente, Screenshots und Erklärungen des Hotels und der Verantwortlichen allesamt vorliegen. Eine weitere Presserklärung wird, wie bereits erwähnt, nach Abschluss der Untersuchungen folgen.

DBV-Pressemitteilung vom 18.09.2020 zu Corona-Infektionen im Trainingslager in Längenfeld

 

Kassel, 18. September 2020

 

V.i.S.d.P.:
Manfred Dörrbecker (DBV-Pressesprecher)

 

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