Biathlon: Magdalena Neuner berichtet über Stalker – "Angst nimmt Energie"

Magdalena Neuner hat als Biathletin viele Erfolge gefeiert. Allerdings hat sie durch ihre Popularität auch Anonymität in der Öffentlichkeit aufgegeben. Erfolg kann einen hohen Preis haben. Das musste auch die deutsche Biathlon-Ikone Magdalena Neuner erfahren, wie sie nun in dem Podcast "Die Gruaberin" berichtete. Die 38-Jährige hat 2012 ihre Karriere beendet, nachdem sie sich zweimal zur Olympiasiegerin gekürt hatte und zudem zwölfmal Weltmeisterin wurde. Doch während ihrer aktiven Zeit musste sie sich auch mit unschönen Themen beschäftigen: Sie hatte einen Stalker. Dieser habe ihr jeden Tag einen Brief am Auto hinterlassen. Neuner führte im Podcast aus: "Ich hab gewusst, er ist jede Nacht da, er ist jede Nacht am Haus. Dann bin ich jeden Tag mit diesem Brief zur Polizeidienstelle gefahren und habe den abgegeben. Passiert ist im Grunde nichts." Malaika Mihambo vor Leichtathletik-WM: "Das ist utopisch" "Ein Traum wird wahr": Tennis-Star Osaka siegt im Glitzeroutfit "Angst nimmt wahnsinnig viel Energie fürs Leben" Im August 2010 kam es zum Höhepunkt der jahrelangen Belästigung. Der Mann, ein früherer Wirtschaftsinformatiker, klopfte abends an ihr Fenster auf ihrem Balkon. Die Folgen für Neuner waren massiv. Sie habe unter Schlafstörungen gelitten und schon Tage vor ihrer Rückkehr aus dem Trainingslager keinen Schlaf mehr gefunden – allein bei dem Gedanken, bald wieder zu Hause zu sein. Der Täter habe trotz Kontaktverbot bis zu seinem Tod Nachrichten hinterlassen. Neuner berichtete: "Derjenige hat sich dann das Leben genommen, irgendwann." Neuner sagte nun rückblickend: "Angst im Grunde nimmt wahnsinnig viel Energie fürs Leben und auch sehr viel Lebensfreude. So was hinterlässt irgendwo auch Spuren und Wunden, muss ich ganz ehrlich sagen, gerade seelisch." Heute sei sie glücklich und gehe angstfrei durchs Leben. Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.