Biathlon-WM: Norweger um Bö loben Campbell Wright nach Doppel-Coup
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Zwei Silbermedaillen hätten vor der Biathlon-WM wohl die wenigsten Campbell Wright zugetraut. Doch der US-Amerikaner startet durch – und erntet Anerkennung. Als Campbell Wright die Ziellinie am Sonntag bei der Biathlon-WM in Lenzerheide überquerte, beugte er sich erst ungläubig nach vorn, dann nahm er die Arme nach oben, jubelte und schrie seine Freude heraus. Der US-Amerikaner kam mit acht Sekunden Rückstand auf den norwegischen WM-Rekordhalter Johannes Thingnes Bö in der Verfolgung im Ziel an und sicherte sich wie im Sprint schon überraschend die Silbermedaille. Denn: Mit dem 22-Jährigen hatte vor der Weltmeisterschaft keiner gerechnet. Dafür gab es im Anschluss viel Lob – vor allem von den im Biathlon-Weltcup dominierenden Norwegern. Endre Strömsheim, der in der Verfolgung Achter wurde, sagte dem norwegischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK über Wright: "Es ist die WM-Überraschung dieses Jahres und äußerst beeindruckend." Sturla Holm Laegreid, Verfolgungs-Vierter und Weltcup-Gesamtführender, ergänzte: "Er ist ein cooler Typ, einfach ein cooler Typ." Bö: "Da ist dieser junge Typ" Für Rekord-Weltmeister Bö, der in Lenzerheide Ole Einar Björndalen an Titeln überholt hat, wurde es auf der Schlussrunde unerwartet spannend. Campbell Wright machte ihm das Leben schwer, was Bö später mit einem Augenzwinkern kommentierte. Er sagte der Internationalen Biathlon-Union (IBU): "Da ist dieser junge Typ. Ich hab alles gegeben, aber plötzlich war er da. Ich konnte nicht mehr. Ich habe das Ziel nur noch herbeigesehnt." Campbell Wright erklärte NRK zu seinem zweiten Sensationserfolg: "Es war fantastisch, gut Ski zu fahren und gut zu schießen. Ja, ich bin ein glücklicher Junge." Bereits nach dem Sprint-Silber habe sein Telefon nicht stillgestanden. Nachrichten aus der Heimat erreichten ihn demnach in großer Zahl. "Ich habe versucht, das Telefon ausgeschaltet zu lassen. Ich habe nur fünf Stunden geschlafen. Ich war gestern ziemlich aufgeregt, aber es kamen viele Nachrichten aus der Heimat. Zu viele, um sie zu beantworten", so der Doppel-Vizeweltmeister.