Genau, wofür wir das machen – Die Zweite Bundesliga 2025
Die Zweite-Bundesliga-Mannschaft der Mainz Athletics erreichte diesen Sommer nach der regulären Saison die Play-Offs, genauso wie in den Jahren zuvor – allerdings mit einem veränderten und vor allem verjüngten Kader, den unter anderem Luis Fermin Giere (2010), Robert Haffner (2009) und Ario Krischok (2009) mit ausmachten.
Play-Offs: Viertelfinale
Das erste Spiel der Best-of-Three-Serie gestaltete sich vor allem in den letzten Minuten spannend. Gegen Regensburg 2 pitchte Reilly Sullivan bis zum fünften Inning sehr gut und gab bei einer Führung der Mainzer (6:3) an Yannic Wildenhain ab, der zunächst nur einen weiteren Run zuließ. Aber dann, im siebten Inning: Three-Run-Homerun für Regensburg. Das reicht, um Mainz in Rückstand zu versetzen.
Die Offensive der Athletics ließ sich jedoch nicht beeindrucken, legte zwei Runs nach und holte sich im 9. Inning noch einen weiteren. Die Führung war mit 9:7 zurückgeholt.
Zum Closen kam Henrik Hölle für Mainz auf den Mound und warf direkt ein Strikeout. Es folgten Single, Walk, Walk – und Regensburg besetzte alle Bases bei nur einem Aus und zwei Punkten Rückstand. Der nächste Ball geht ins Center Field. Mit einem Diving-Catch verhindert Jerome Noso dort, dass sich das Spiel in dieser Sekunde dreht. Stattdessen kommt kein Run rein, das zweite Aus ist gemacht. Nochmal Bases Loaded für den nächsten Schlagmann.
Henrik Hölle wirft ihm ein Strikeout.
Beim Rückspiel in Mainz stand Nicholas Mosier als Starting Pitcher auf dem Mound und warf fünf starke Innings, bevor Henrik Hölle übernahm.
Im sechsten Inning begeisterte Jerome Noso dann mit einem Schlag, der den Ball auf die Schlaghalle hinterm Zaun beförderte. Mit seinem Homerun kommt Luis Cabriolu mit nach Hause und Mainz geht in Führung (5:4).
Henrik Hölle hielt sich schadlos und pitchte sehr stark bis ins achte Inning.
Anschließend, bei einem Spielstand von 6:4, erhöhten die Regensburger den Druck und konnte bis auf 6:5 aufschließen.
Mit einem Double Play (1-6-3) sicherte sich Mainz den Einzug ins Halbfinale.
„In der zweiten Liga geht es uns vor allem darum, Spieler Erfahrung sammeln zu lassen“, erklärt Nici Weichert, der das Mainzer Team der 2. Bundesliga wie gehabt coacht – dieses Jahr mit der Unterstützung von Vincent Colasuonno. „Ziel ist es, junge Spieler an das entsprechende Niveau ranzuführen.“ Er ist sehr zufrieden mit der Spielerentwicklung, die sich in dieser Saison gezeigt hat. Im Halb-Finale der Play-Offs standen die Mainz Athletics in den letzten Jahren nicht.
Halbfinale
Im Halbfinale ging es für Mainz gegen die Bayerische Baseball Academy.
Das Spiel war lange Zeit ein reines Pitcher-Duell. Nick Mosier legte dabei eine hervorragende Pitching Performance hin. Leider fanden dann die Mainzer Relief-Pitcher nicht so recht ins Spiel und die Academy scorte im siebten und achten Inning jeweils drei Runs und gewann das erste Spiel der Serie mit 9:2.
Im zweiten Spiel, direkt im Anschluss, pitchte Yannic Wildenhain für Mainz. Im fünften Inning stand es 1:1. Doch die Mainzer Offensive war an diesem Tag zu ungefährlich und konnte keine weiteren Punkte sichern. Durch einen 2-Run-Homerund der Academy konnten die Bayern auf 3:1 erhöhen, wobei es auch bis zum Ende blieb.
Resümee
Natürlich haben sich die Mainzer eine Teilnahme am Finale erhofft. Aber für Weichert schmälert das Ergebnis der Play-Offs nicht den Erfolg, den er in dieser Saison gesehen hat. Jerome Noso, der nach einer Pause vom Baseball jetzt zum Team wieder dazugestoßen ist, trägt besonders zu diesem positiven Resümee bei. „Er konnte mit viel Energie und Elan zum Leistungsträger avancieren“, sagt Weichert. Außerdem habe sich Lennart Richterich als Catcher stark verbessert, nachdem er sich erst vor anderthalb Jahren dieser Position zugewandt hat.
Auch die Spieler der jüngsten Jahrgänge haben sich deutlich weiterentwickelt und Ario Krischoks Catcher-Leistung war im ersten Spiel gegen Regensburg essentiell – seinen Blocks ist zuzuschreiben, dass ab dem 8. Inning nicht mehr Runs reingekommen sind.
Am Rande ist dem langjährigen und erfahrenen Spieler Eric Keller in der regulären Saison das Kunststück gelungen, 37 (!) Bases zu stehlen.
Die zweite Bundesliga hat ihren Zweck für Mainz erfüllt. Die Spieler sind am Ende der Saison für die nächste gewappnet und die Fans freuen sich darauf zu sehen, wie sich das 2026 zeigen wird.
Text: Felicitas Pommerening
Fotos: Cole Sullivan