25 Jahre AAAs: Ein Rückblick
Die Mixed Fastpitch Softball Mannschaft der Mainz Athletics ist ein nicht wegzudenkender Teil des Vereins: Eine Anlaufstelle für Neuankömmlinge, für Leistungsorientierte und trotzdem auch für solche, die den Sport „nur“ zum Spaß ausüben und vielleicht nicht ganz so viel Zeit investieren können.
Dieses Jahr wird die Mannschaft 25 Jahre alt. Gegründet wurde das Team entsprechend noch auf der Sandflora, bevor die Athletics an den Hartmühlenweg zogen.
Die Idee kam damals drei Paaren aus dem Verein: Silvia und Olaf Boldt, Ricarda und Jürgen Hinderkopf und Waltraud und Klaus Wolf. Sie alle waren durch ihre Baseball spielenden Kinder zu den Mainz Athletics gekommen und gingen gemeinsam zum damaligen Fanteam.
Dann wurde Olaf Boldt Trainer der Schülermannschaft. Er erinnert sich gut: „Ich habe angefangen, mir alles anzulesen, wie man schlägt, wie man wirft, Taktik, Strategie…“ Bis heute weiß er, wie er bei Spielen vorgegangen ist – bei der Schüler-DM 1999 zum Beispiel, als die jungen Mainz Athletics mit ihm als Coach den ersten Platz belegten.
Mit dem Fanteam konnte er als Spieler dann zunehmend weniger anfangen. „Die haben die Regeln an ihre Bedürfnisse angepasst. Man durfte zum Beispiel über die zweite Base drüberlaufen…“ Sein Blick dazu sagt deutlich, wie er das bis heute findet.
Auch die anderen Eltern rund um Boldt hatten Lust, den Sport anders zu spielen. Nicht mit weniger Spaß, aber mit höherem Anspruch. Also gründeten sie am 16. Juni 2000 das neue Team und wandten sich Fastpitch Softball zu, mit Olaf Boldt als Trainer.
„Wir haben das Team AAAs genannt, für: Anders Als Andere sind.“ Der Gedanke war zu Beginn natürlich vor allem, sich vom Fanteam abzuheben. Aber schon ein Jahr später wurde hier und da „Triple As“ geschrieben, so wie der Name des Teams auch heute noch ausgesprochen wird.
Zum Gründungsteam gehörten neben den drei Paaren, die die Idee mitbrachten, sechs weitere Menschen: Stefan Hackstein, Gerald und Margit Matlé, Peter und Astrid Sternbeck und Alois Strobl.
Der Anfang war gemacht.
Neben dem Sport ging es den AAAs vor allem in ihren ersten Jahren auch viel um das Soziale. Nach dem Training (Samstags von 8:00 bis 10:00!) frühstückten sie zusammen und nach Spielen wurde immer auch gerne im Anschluss gefeiert.
Das größte Highlight dieser Zeit war für Boldt „The Battle of Gonsenheim“: Das Spiel der AAAs gegen die damalige Damenmannschaft der A’s, natürlich nicht ohne anschließende, gemeinsame Party im Vereinsheim.
2002 übernahm Uli Pings die Position des Coaches. Er brachte eigene Baseballerfahrung mit und trug damit zur sportlichen Weiterentwicklung des Teams bei. Über die folgenden Jahren coachten dann Peter Sternbeck und später Ulrike Luckey, mit der Unterstützung von Klaus Wolf und Jürgen Hinderkopf.
2012 stieß schließlich Julian Aufenanger als Bundesligaspieler zum Coaches-Team. „Mit ihm haben wir uns immer weiter verbessert“, sagt Boldt.
Dabei kam Aufenanger erst nur zum Aushelfen, um zum Beispiel Bälle zuzuschlagen. Aber das war ihm schnell nicht genug. „Es fiel mir schwer, nur Groundballs zu hauen, ohne zu sagen: Versuch Das-und-das umzusetzen.“ Der Schritt zum Head-Coach war schnell gemacht, erst recht, als er das Baseballspielen aus beruflichen Gründen selbst aufgab.
Gleich zu Beginn setzte sich Aufenanger klare Ziele für das Team. „Ich wollte, dass sie Meister werden.“ Zwei Dinge waren dabei essentiell: Mehr zu verlangen und Basics beizubringen.
Für die Meisterschaft machte er sich einen Fünf-Jahres-Plan. Der ging schneller auf als erwartet: 2016 wurden die AAAs zum ersten Mal SWBSV Mixed Meister.
Seitdem entwickelt sich das Fastpitch-Softballteam stetig weiter. Auch Jüngere stießen nach 2016 dazu. Vor allem aber veränderte sich Vieles, als ehemalige Bundesligaspieler bei den AAAs eine neue sportliche Heimat suchten – und fanden: Patrick Küffner, Benjamin Hieronimi, Manuel Möller, Martin Kipphan und Ulli Wermuth. Das Leistungsniveau zog damit nochmal mehr an. Starke Spielerinnen wie Andrea Schieß, Constanze Heide, Davina Knauer, Nina Theis, Franziska Geis und Jaqueline Blum schoben die Entwicklung von weiblicher Seite mit an.
Heute sind im Training der AAAs im Durchschnitt 13 Leute. Insgesamt gibt es 27 Aktive. „So viele gab es noch nie“, meint Aufenanger, nach wie vor Coach der Mannschaft.
„Mir ist wichtig, dass es ein gutes Team ist, mit gegenseitigem Respekt und Spaß. Das klappt gut.“
Neben dem leistungsorientierten Training ist sicher der Umgang und die Atmosphäre ein Grund für den stetigen Zulauf – und dafür, dass die meisten dabei bleiben. „Wir haben gute Charaktere im Team“, überlegt Aufenanger und blickt dabei speziell auch zu dem langjährigen Spieler Frederick Schell, der aktuell zusätzlich als Manager das Team begleitet.
Schell selbst grinst dazu wissend. Fragt man ihn, wodurch die gute Atmosphäre im Team zustande kommt, überlegt er keine Sekunde: „Durch Julian.“
Neben der Südwest-Liga nehmen die AAAs mittlerweile auch regelmäßig an der Champions League teil, der Deutschen Meisterschaft im Mixed Fastpitch Softball – für Schell immer ein persönliches Highlight. Aber auch das Brunsum Spaßturnier mit 24 Mannschaften sei großartig gewesen. „Das waren kurze Spiele, teilweise ein höheres Niveau und einfach mal andere Leute…“ Drei Mal habe er mit den AAAs daran teilgenommen.
Neue sind in der Mannschaft der AAAs nach wie vor immer willkommen und werden gegebenenfalls auch separat an die Hand genommen. Aufenanger nennt gleich mehrere Spieler, auf die er sich in so einem Fall verlassen kann. „Eigentlich fast alle.“
Für die Zukunft wünscht sich Aufenanger für das Mixed Fastpitch Team, dass wieder mehr gegnerische Mannschaften im Verband entstehen, gegen die die AAAs spielen könnten. Und natürlich gilt immer: Besser werden!
Schell kann das noch toppen mit: „Deutscher Meister werden!“
Das sei allerdings utopisch….
Niemandem fällt ein, sich zu wünschen, dass es die AAAs weitere 25 Jahre geben möge. Vermutlich, weil sich niemand überhaupt etwas Anderes vorstellen kann – gerade jetzt.
Auch Olaf Boldt freut sich über den Erfolg des von ihm mit-gegründeten Teams. Ob er dem Team insgeheim wünscht, es würde mehr so ausgelassene Partys feiern wie damals? Zum Abschied fragt er jedenfalls: „Wir sehen uns bei der 25-Jahr-Feier, oder?“
Text: Felicitas Pommerening