Little League Europa-Africa Finale U13 Jablonec
6 Teams waren für eine Woche ins schöne Jablonec gekommen um das Ticket zur World Series in Livermore, USA auszuspielen: Gastgeber Tschechien, Frankreich, UK, Litauen, die Niederlande und der deutsche Vertreter aus Bayern.
Das Team von Claus Schertel (Freising), Leo Haushalter und Paco Garcia (beide Regensburg) hatte sich beim deutschen Vorentscheid in Mannheim gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Im letzten Jahr war es zum allerersten Mal einer deutschen Mannschaft gelungen sich für die World Series zu Qualifizieren und so wollte das Team den Vorjahrestriumph bei der U13 natürlich nur zu gerne wiederholen. Das Team aus Raphael Acbas, Vincent Schertel, Tizian und Kilian Sulilatu (alle Freising), Ken Meyer, Jonathan Schmitt, Julius Garcia, Daniel Scholz (alle Regensburg), David Hekler, Lukas Shim (beide Gauting), Samuel Judelbaum (Baldham) und Kajetan Stadler (Schwaig) ging auf jeden Fall hochmotiviert als Mitfavorit ins Turnier. Der Platz in Jablonec war in top Zustand, alle Spiele wurden per Livestream übertragen und bei jedem Spiel standen 4 internationale Umpire auf dem Feld. Mehr MLB-Baseball Feeling geht kaum.
Die Auslosung des Double Elimination Turnierbaums hatte den deutschen Jungs ein Freilos in Runde eins beschert. Nachdem die Gegner also entspannt beobachtet werden konnten, ging es am zweiten Tag gegen das Team aus UK. Die Briten boten einen harten Kampf und der Starting Pitcher stellte die Offense vor unerwartete Probleme. Dazu kam eine schlagfreudige Offensive und so sahen sich unsere Jungs schnell einem 1:5 Rückstand gegenüber. Aber wie schon beim Deutschlandentscheid bewahrten sie immer die Ruhe und zogen ihr Spiel durch. Am Ende hatten wir den längeren Atem und konnten die Briten durch beständig hohen Druck niederringen. Irgendwann wurde der Widerstand brüchig und die Runs kamen durch, zum letztlich hochverdienten 9:5 Sieg.
Am nächsten Tag ging es gegen Tschechien um den direkten Einzug ins Finale. Hier mussten wir eine deutliche, aber auch zu hohe Niederlage hinnehmen. Nach einem starken 7 Run Inning hatte es sogar eine zwischenzeitliche Führung gegeben, aber die Tschechen erwiesen sich als der erwartet harte Brocken. Sie konnten weiter beständig Punkten und das Spiel schließlich mit 19:8 gewinnen.
Im Finale der Verliererrunde ging es dann gegen die sympathischen Franzosen, die am Vormittag die Niederlande überraschend deutlich mit 9:0 rausgeworfen hatten. Wir waren also gewarnt, bei diesem Turnier durfte man niemanden auf die leichte Schulter nehmen. Auch hier war es wieder eine knappe Angelegenheit. Der französiche Pitcher warf zwar nicht hart, aber sehr kontrolliert und konnte das Spiel lange eng halten. Das zweite Spiel an diesem Tag und die hohen Temperaturen kosteten die Franzosen aber viel Kraft. Irgendwann ging die Konzentration verloren und die Fehler häuften sich. So gab es für das frischere Team Germany zu guter Letzt einem relativ ungefährdeten 7:3 Sieg. Ein Wermuttropfen für die Bayern war die Verltzung von Julius Garcia, der sich bei einem dive-back auf das dritte Base einen Finger ausgekugelt hatte und für den das Turnier damit leider beendet war. Glück im Unglück war lediglich, dass es kein Bruch, sondern nur eine extrem schmerzhafte Verrenkung war, ohne bleibende Schäden.
Am letzten Tag stieg damit das große Finale gegen den Gastgeber, auch wenn das Teams selbst aus Südtschechien um Brünn stammt. Wie im letzten Jahr bei der U12 standen sich auch in diesem Jahr die gleichen Teams, sogar mit ähnlicher Besetzung, gegenüber. Die bayerischen Jungs legten gleich gut los und hatten drei ordentliche Kontakte, die von den Tschechen aber alle gefangen wurden. So sollte es leider auch weitergehen, Deutschland schlug gut, die Defense der Tschechen spielte aber absolut makellos und entschärfte jeden noch so harten Schlag. Nach einigen Unsauberkeiten in der deutschen Defense stand es 5:0 für die Tschechen und die Luft wurde dünner. Ein gutes Inning brachte die ersten beiden Runs, aber wie auch in den späteren Innings gelang es der deutschen Offense nicht die Runs nach Hause zu bringen. Ganz anders die Tschechen, denen heute einfach alles gelang und die von weitern Fehlern profitierten. So stand erneut ein klarer und auch verdienter Sieg zu Buche, der in der Höhe mit 12:2 wieder zu hoch ausfiel.
Die Coaches und mitgereisten Eltern waren aber dennoch stolz auf das Team, dass nie aufgesteckt hat und in der ganzen Woche gutes Baseball und einen guten Teamspirit gezeigt hat. An Niederlagen wächst man bekanntlich. Auch wenn der Spruch wahrscheinlich anders gemeint ist, muss das auf jeden Fall das Ziel für nächstes Jahr sein, waren doch die tschechischen Jungs im Schnitt einen Kopf größer und kräftiger als unsere. „You can´t practise growth“, daher heißt es noch ordentlich Schnitzel essen, um dann im nächsten Jahr bei der U14 endlich eine Chance zu haben. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Auch dieses Jahr hat wieder gezeigt, dass Little League ein fantastisches Turnierformat ist. Gemischte Teams spielen auf sehr gutem Niveau in gut organisierten Turnieren. Jeder im Team schlägt und es kann jederzeit nach Belieben gewechselt werden. Lediglich für Pitcher und Catcher gelten Beschränkungen, so dass jeder auch wirklich alle Spieler zum Einsatz kommen. Hoffentlich erkennen noch mehr Coaches in Baseballdeutschland den Wert für sich und ihre Kids und melden im nächsten Jahr mehr Mannschaften für die deutschen Vorausscheidungen.
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