Training mit den Kids der Siebengebirgsschule

Kurz vor dem Start in die neue Bundesligasaison zeigten die Bonn Capitals während eines Trainings in der Turnhalle der Siebengebirgsschule mit Jugendlichen aus den Klassen 8 bis 10, wie gut Baseball und das Konzept der individuellen Förderung zusammenpassen. Das ist Baseball: Es geht darum, die spezifischen Stärken eines Spielers zu finden und für das Team zu nutzen. Die Arbeit eines Baselballtrainers ist deswegen ein bisschen so wie die der Lehrkräfte an der Siebengebirgsschule Bonn. Dort werden Kinder und Jugendliche mit Lern- und Verhaltensauffälligkeiten unterrichtet. Um ihre besonderen Fähigkeiten zu erkennen und zu fördern, braucht es oft  Kompetenz und Weitsicht. Rektor Achim Bäumer und sein Kollegium sind ein Team, das so etwas kann. Deswegen steht die Siebengebirgsschule auch regelmäßig in der Finalrunde zum Deutschen Schulpreis.

Capitals-Sportdirekter Florian Nehring brachte neben Ex-MLB-Star Dovydas Neverauskas auch Zach Dodson, Titus von Kapff, Danny Lankhorst und Luis Martín mit. Die fünf Spieler coachten die Schüler so, als ob sie nie etwas anderes getan hätten. Jede Übung wurde sofort an das Leistungsniveau der Jugendlichen angepasst. Alle wurden so eingesetzt, dass sie ihre Fähigkeiten zeigen konnten. Die Aktion verlief so positiv, dass Zach Dodson von Achim Bäumer kurzerhand als Coach einer Baseball-Arbeitsgemeinschaft verpflichtet wurde, die an der Schule ab sofort eingerichtet wird. Und Florian Nehring konnte mehrere Interessenten für die neue inklusive Baseballmannschaft der Capitals gewinnen.

Baseball ist ein Sport für alle. In dem Film „Moneyball“ gibt es eine Szene, die das gut demonstriert: Billy Bean, General Manager der Oakland Athletics, teil seinen Scouts mit, dass er Scott Hatteberg verpflichten will. Und das, obwohl Hatteberg aufgrund einer Nervenschädigung nicht werfen kann. Aber er hatte eine besondere Fähigkeit: Er konnte sehr gut voraussehen, welche Bälle außerhalb der Strikezone landen würden. Hatteberg kam oft deswegen auf die erste Base, weil er die Fehlwürfe der Gegner richtig einschätzte und einfach an sich vorbeifliegen ließ.

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