Zwischen Gummi-Dinos und Eis-Palatschinken
Am 15. August zog es unsere illustre kleine Gruppe – die Grunaus, die Hornys, die Pichlers und die Suppenpointners (in alphabetischer Reihenfolge) – bereits zum dritten Mal in dieser Konstellation zum Bogensportzentrum Breitenstein bei Linz.
Treffpunkt war um 12 Uhr am Hotel Maurerwirt in Kirchschlag, dann schnell die Klamotten aufs Zimmer geschmissen und los ging’s auf den Breitenstein, wo wir bei Traumwetter nach Aufbau, Aufwärmen und Einschießen in den mittleren der drei Parcous (28 Ziele) eincheckten (das „piep“ am Tor nicht vergessen!).
Schon bald war klar, dass die Vegetation ganz anders (aka MEHR) war, als zu unserer üblichen Reisezeit im Mai/Juni. Zwar waren die Brennnesseln weniger, dafür wucherten die Brombeeren, dass es eine wahre Freude war. Viele Wege waren durch den mannshohen Bewuchs deutlich enger als gewohnt, auch an vielen Targets konnte nur einzeln geschossen werden.
Aber genug der Umgebungsbeschreibung und hinein ins Geschehen!
Wie immer in dieser Gruppe ließ die Ernsthaftigkeit deutlich zu wünschen übrig, es wurde geblödelt und gelacht, was das Zeug hielt - und bald schon stellte sich heraus, dass jeder von uns eine natürliche Begabung vorzuweisen hatte, die ihr/ihm ganz organisch eine Aufgabe für das Wochenende zuteilte: Bine war Reiseleiterin und Müllbeauftragte, Dirk Sicherheitsbeauftragter und in dieser Funktion mehr als einmal Höllenqualen ausgesetzt. „Messi“ Klaus und „Messdiener“ Michi waren sich als Entfernungsbeauftragte nicht immer einig. Ob dies einen Einfluss auf Vronis wechselnde Begabung als Mutschuss-Beauftragte hatte (was wiederum die Baumbeauftragte Christine betrübte), ist nicht überliefert. Gabi als erfahrene Blankbogenschützin fungierte als Schulungsbeauftragte für unseren fast-noch-Blankbogen-Frischling Christine, und Manfred war selbsterklärter Beauftragter für dumme Sprüche. Selbstverständlich wurde er bei dieser schwierigen Aufgabe von allen anderen nach Kräften unterstützt!
Aus den vielen Ereignissen dieser drei Tage greifen wir nun die wichtigsten heraus:
- An einem besonders tückischen Stück Wald- und Wurzelboden kam der Sicherheitsbeauftragte zu Sturz und versuchte diesen mit dem eigenen Bogen abzufangen. Eine schlechte Idee, denn seitdem steht ein Seitenstabi in einem drolligen Winkel von der Spinne ab. Es stellte sich heraus, dass Dirk der Stabi-Schraube mit der ganzen Pracht seines Körpers eine ungewollte, plastische Verformung zugefügt hatte. Immerhin blieb er selbst einigermaßen heil!
- Manfred schafft es, rücklings über Michis auf dem Weg stehenden Bogen zu stolpern, was glücklicherweise nicht den Bogen, sondern lediglich den Bogenständer beschädigte. Dieser wurde erfolgreich provisorisch geklebt und wird vom Verursacher ersetzt.
- Zum Ende des ersten Tages hin freute sich Christine gerade, dass alle ihre Pfeile bisher heil geblieben waren. Sekundenbruchteile später ertönte ein unheilvolles „knack“, und ein überraschter Michi erstarrte - auf einem nun zerstörten Pfeil von Christine stehend, der vor dem Target gelandet war. Dies war besonders schade, mutete doch Christine schon dem Bogen mit ihren immer wieder auftretenden Bogen-Wurf-Attacken eine Menge zu. Erschraken die übrigen Gruppenmitglieder hier zunächst noch, folgte am Schluss auf jeden unmotivierten Wurf nur noch wieherndes Gelächter.
- Vronis zunächst häufig ertönende fröhliche Aufforderung „Mutschuss!“, der Einige gern folgten, wurde im Laufe des Aufenthalts aufgrund der schwindenden Zahl verfügbarer Pfeile immer seltener (lediglich der einzelne, nicht zum Design der übrigen passende Pfeil wollte einfach nicht kaputt oder verloren gehen). Gegen Ende wurde ihr das Mutschiessen vom familieninternen Bogen-Schrauber sogar untersagt, da die Abstimmung von Pfeilen und Bogen nicht seinen Ansprüchen genügte. Schade, denn eng stehende Bäume, herabhängende Zweige sowie wackelige Baumstämme und -Stümpfe luden dazu ein, Körperbeherrschung und Treffsicherheit zu schulen.
- Klaus war kurz davor, in einem dunklen Waldstück hinter einem Target ein Perpetuum Mobile zu erschaffen: Als er sich nach seinem wiedergefundenen Pfeil bückte, fielen ihm alle übrigen Pfeile unbemerkt aus dem Köcher. Entsprechend groß war die Irritation, als er den Fundpfeil in den Köcher stecken wollte und dieser leer war! Zum Glück hatte Manfred hinter ihm die herausgefallenen Pfeile aufgehoben, sonst hätte Klaus beim Aufsammeln den bereits gefundenen Pfeil wieder aus dem Köcher verloren und einen fatalen Teufelskreis in Gang gesetzt.
- Im letzten Drittel des längsten Parcous (36 Targets) grollte auf einmal Donner über den Breitenstein. Kurz darauf folgten ein zweiter und dritter Donner. Da tatsächlich für den Nachmittag Gewitter angesagt war, dachten wir: OK, gleich geht’s los! Bine, Gabi und Christine beschlossen sofort, den Parcours abzubrechen, und stürmten wie die Hühnchen los Richtung Parcous-Ausgang. Die Herren folgten gemächlicher, Vroni dagegen blieb die Ruhe selbst und hätte am liebsten einfach weitergemacht. Wie recht sie hatte! Denn tatsächlich war nach diesen drei Donnern Schluss, alles blieb ruhig. So ließen wir am Ende doch nur wenige Ziele aus, die „eh langweilig“ waren, wie Dirk bemerkte.
Unser Fazit: In Summe 25 verlorene oder zerstörte Pfeile (nur Bine hatte alle drei Parcours ohne auch nur einen Knick in den Vanes überstanden und musste lediglich den abschließenden Mutschuss auf den Eisenbären mit einem Pfeil bezahlen), reichlich Kratzer von den Brombeerranken plus vereinzelte Ausschläge von was-auch-immer, eine Handvoll Abschürfungen und blaue Flecke von diversen Stürzen und die übliche Völlerei im Maurerwirt (diesmal wurden sogar notfallmäßig abendliche Verdauungsspaziergänge gemacht!). Sicher ist, dass wir auch nächstes Jahr wieder einen mehrtägigen 3D-Ausflug machen werden! In diesem Sinne: „Achtung Fussis heben - Pfeil/Wurzel/Stein/Matschepampe/Kacka am Boden!“
PS: Learning der Autorin: Etikettenlöser entfernt mühelos Harzflecken aus T-Shirts…
(SG - 17.08.2025)