Birdie, Par oder Bogey? Hauptsache es knallt!
Wie jetzt, das sind doch Begriffe aus dem... Genau! Aus dem Golfer-Sprech! Was hat das denn bei uns Bogenschützen verloren? Der eine oder andere kann es sich vielleicht denken, wenn er einen Blick in den Kalender wirft. Richtig! Schon wieder ist ein Jahr vergangen und damit ist es Zeit für unser traditionelles Tassilo Neujahrschießen.
Heuer wurden zwar keine Teilnehmerrekorde gebrochen, trotzdem kam die stattliche Anzahl von 21 Tassilienen und Tassilos in unsere Bogenhalle, um am - ich glaube, das darf man durchaus so ausdrücken - Haupt-Event den Bogenjahres in unserem Verein teilzunehmen. Da war es durchaus auch schön zu sehen, das sogar ein paar Tassilos, die gefühlt seit Generationen keinen Bogen mehr in der Hand hatten, den Weg hierher fanden - vielleicht gibt das bei ihnen ja auch den Anstoß zur Reaktivierung unseres schönen Sports?!
Ebenfalls ganz traditionell starten wir mit der Wichtelrunde. Zur Wiederholung: Jeder bringt ein Wichtelgeschenk mit und jeder muss seine Treffsicherheit beweisen, um in den Besitz eines anderen Wichtelgeschenks zu kommen. Ob nun die Augen von Jahr zu Jahr schlechter werden, oder die dafür zu treffenden Holzplättchen immer kleiner, das sei hier dahingestellt. Es ist auf jeden Fall für Alle eine Herausforderung, denn die Zielgröße richtet sich auch nach dem (angenommenen) Können des Schützen. So wird die größtmögliche Fairness erreicht. Theoretisch zumindest! Denn auch heuer waren wieder einige am Verzweifeln. Wenn es aber gar nicht klappen wollte - man kann es kaum glauben, aber ich bin mir sicher, dass sich manche der Holzplättchen im letzten Moment zur Seite bewegen - wurden die Ziele gegen größere ausgetauscht. Am Ende konnten wieder ALLE erfolgreich ihr Wichtelgeschenk in Empfang nehmen. Etappe 1 beendet!
Es folgt die obligatorische Umbaupause, in der Marion und Tom die Ziellandschaft für den Hauptteil des Abends aufbauen. Hierfür werden alle Anderen der Halle verwiesen - da sind die Beiden unerbittlich. Hier wird auch ohne Murren Folge geleistet, hofft doch Jeder auf eine entsprechende Überraschung und auf ein mögliches neues Highlight. Um die Wartezeit zu verkürzen, werden die mitgebrachten Leckereien vernascht! Und in der Tat wird die Auswahl und die Menge von Jahr zu Jahr größer, so dass man oft gar nicht weiß, wo man anfangen soll! Es ist fast unmöglich, wirklich alles zu probieren. Außerdem sollen wir ja noch in der Lage sein, ein paar Pfeile zu schießen.
Endlich ist es dann soweit: die Kinder (also: Wir!) werden zur Bescherung gerufen und wir wandern geschlossen in die Halle. "Ooooh's" und "Aaaah's" und "uuiiih's" füllen den Raum! Erstmal braucht man ein wenig, um genau zu erkennen, was unsere beiden Kreativköpfe heuer gezaubert haben. Gab es eventuell bereits Hinweise in der Einladung? Richtig - die gab es tatsächlich: 2025 geht es um das Thema Golfen!
Das Zielbild zeigt ein Green mit einem Sandbunker in der Mitte. Rechts und Links davon verlaufen durchsichtige Rohre im Zickzack nach unten und enden im Loch des Golfparcours. Im Rohr rollt nun der Golfball, der von insgesamt 3 Barrieren am Weiterkommen gehindert wird. Diese wiederum hängen mit dünnen Fäden an je 1 Luftballon, den es zu treffen gilt! Und natürlich wird die Luftballongrößere wieder durch das (vermeintliche) Können des Schützen bestimmt. Das variiert dann von Stecknadelkopfgöße (so war es zumindest beim Verfasser dieses Berichtes!) bis zur Basketball-Dimension (bei allen Anderen) [stark subjektive Beurteilung - Anmerkung des Verfassers].
Es ist der Hammer, was Marion und Tom hier wieder erdacht, konstruiert und realisiert haben. Bis auf die Golfbälle ist alles selbst gebaut! Das Ganze dieses Mal in Rekordzeit, denn die zündende Idee kam Marion erst im September des letzten Jahres. Da kann man sich nur voller Ehrfurcht verneigen!
Aber jetzt sind alle ganz heiß darauf, den Aufbau auch ausgiebig zu testen und die Pfeile fliegen zu lassen. 2 Probedurchgänge gestehen uns die Beiden zu. Die nächsten "Ooooh's" und "Aaaah's" folgen, als die ersten Ballons getroffen sind und die Barrieren fallen. Aber auch die ersten verzweifelten Minen sind zu erkennen.
Im nächsten Stepp wird die Startaufstellung ausgelost. Hier gibt es jetzt schon glückliche und weniger glückliche Platzierungen, Während die Einen bereits für die erste Runden einen völlig überlegen scheinenden Gegner zugelost bekommen, dürfen sich Andere über einen Joker freuen. ABER - freut Euch nicht zu früh, denn es gehört zur Charakteristik dieser Veranstaltung, dass oftmals die vermeintlich Schwächeren oder auch Newbies punkten können. Auch in diesem Jahr bestätigt sich dies wieder in so mancher Runde.
Am Ende kann sich unser Michi gegen alle Anderen behaupten. Auch wann man ihn kaum zu den Schwächeren und schon gar nicht zu den Newbies zählen kann, scheint er doch selbst am Meisten überrascht von diesem Ergebnis. Trotzdem kann er mit Stolz die (natürlich ebenfalls handgemachte) Trophäe - ein Golf-Green mit Fähnchen - in Empfang nehmen und gemeinsam mit Marion und Tom für das Siegerfoto posieren. Bei den abschließenden warmen Worten der Bogensportleitung kommt es zu minutenlangen Applaus für unsere Verantstalter. Viel zu schnell ist damit die diesjährige Veranstaltung beendet!
Vielen Dank Dank zu allererst an Marion und Tom für die Idee und die vielen, vielen Stunden, die die Beiden für diesen Event investiert habe. Ohne Eure Motivation und Euren Einsatz würde ein wichtiger Bestandteil im Tassilo-Veranstaltungskalender fehlen! Und danke an alle Teilnehmer - nicht zuletzt auch für die mitgebrachten Leckereien. Ich denke, Eure Begeisterung ist der größte Lohn, den sich Marion und Tom wünschen können. Aber: nach dem Neujahrschießen ist vor dem Neujahrschießen - wir alle sind schon sehr gespannt, womit wir 2026 überrascht werden.
(SO - 05.01.2025 - Bildergalerie)