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Unter falscher Flagge

2024 Finals OberstdorfZum Einen ist das der Titel eines Albums der Toten Hosen aus dem Jahr 1984, zum Anderen beschreibt es - mit einem Augenzwinkern - Vronis Wochenende der Deutschen Meisterschaft Mixed und Team in Oberstdorf ganz gut, bei dem sie mit der Damenmannschaft der Freisinger Bogenschützen an den Start gegangen ist.

Aber wie kam es zu der „falschen“ Flagge? Dazu müssen wir einen kurzen Zeitsprung zurück auf die DM Halle 2024 machen. Dort wurde Vroni von den Freisingern gefragt, ob sie denn Zeit und Lust hätte, bei der oben besagten DM für Freising mitzuschießen, da ihnen eine Schützin zu diesem Event ausfällt. Vroni hat kurz überlegt, zugesagt, in Freising ihre Zweitmitgliedschaft beantragt und zwei Trainingseinheiten mit dem Team absolviert.

Aufgrund einer sehr sportlichen Wettervorhersage befanden sich zur Abfahrt am Samstag früh um 6 Uhr im Gepäck (neben der normalen Bogenausrüstung): mehrere Ladungen Wechselwäsche, Schirme, Regenklamotten, Gummistiefel und Regenhüte. Je näher wir Oberstdorf kamen, desto dunkler wurde der Himmel und desto klarer wurde es, dass es gut war, dass wir alles eingepackt hatten. Bei der Ankunft am wirklich sehr schönen und von dem ausrichtenden Verein top vorbereitetem Oybele Stadion schüttete es dann wie aus Eimern. Kurze Begrüßung mit der schon anwesenden Mannschaft und einiger weiteren bekannten Gesichter und dann die Frage: wo aufbauen bei all dem Regen, wohin mit dem Equipment, mit welchen Klamotten schießen? Fragen über Fragen...

Zu den Einschießpassen ließ der Regen ein bisschen nach und hat sich dann über den ersten Teil des Wettkampfes auf einem gleichbleibenden Niveau eingependelt, so dass man an der Schießlinie und dahinter durchaus von einer kleinen Schlammschlacht sprechen konnte. Ich habe noch nie gesehen, dass Bögen, Schützen, Spektive und alles Weitere so verschmutzt waren. Das tat der Stimmung aber wenig Abbruch und da man sowieso schon da war, machte man doch einfach das, wofür man hergekommen war: die DM Mixed und Team schießen. Am Ende des ersten Wettkampteils (es wird eine komplette WA 720 geschossen) stand fest, dass es das Damenteam der Freisinger in der Teamwertung in das Achtelfinale geschafft hat. Cool!

Für das Mixed, das am darauffolgenden Tag geschossen wird, haben Vroni und ihrem Kollegen leider vier Ringe gefehlt, um sich dafür zu qualifizieren. Schade!
Damit voller Fokus auf die anstehenden Teammatches, die in ähnlichem Modus wie bei der Liga geschossen werden. Drei Schützinnen, sechs Pfeile, zwei Minuten Zeit und in der Coaching Zone ein „Spotter“, der die Pfeile ansagt und sich mit den Schützinnen kurz austauscht.

Freilos im Achtelfinale, Viertelfinale gewonnen, Halbfinale verloren (gegen drei Schützinnen des BSC BB Berlin die alle im Bundeskader schießen – da kann man mal verlieren) und damit war klar, dass das Bronzefinale gegen den PSV München wartet. Dies war an Spannung kaum zu überbieten, denn es kam zu einem 4:4 und damit zu Stechpfeilen (!). Ein Pfeil pro Schützin, 20 Sekunden pro Pfeil, drei Schützinnen. Geht’s spannender? Ja!

Nämlich wenn dann ein 26:26 geschossen wird und der Pfeil entschiedet, der näher an der Mitte ist. Dies war beim PSV der Fall und somit blieb der vierte Platz für Jana, Yuliya und Vroni. Leider kein Edelmetall, aber eine sehr starke Leistung und toll gemacht!

Einige Freisinger Schützen meinten beim gemeinsamen Abendessen schmunzelnd, dass Vroni das Trikot der Freisinger doch gut stehen würde und sie es behalten sollte. Darauf konnte ich, ebenso schmunzelnd, nur antworten „Die einen sagen so, die anderen so“. Und natürlich werden wir Vroni bei den nächsten Wettkämpfen nicht mehr unter „falscher“ Flagge sehen, sondern wieder im gewohnten Vereinsdress. Gegen eine weitere Leihgabe ist aber auch in Zukunft sicherlich nichts einzuwenden.

Am Sonntag morgen haben wir dann noch bei den Mixed Matches vorbeigeschaut, bei dem die Freisinger Teams leider früh ausgeschieden sind und dann ging es, mit neuen Erfahrungen und jede Menge schlammigen Klamotten, wieder ab nach Hause.

Die nächste DM Mixed und Team findet im Juli 2025 in Dresden statt und wir Tassilienen und Tassilos könnten sicherlich auch mal über eine Teilnahme nachdenken.

Und zum Schluss noch ein kleiner Nachtrag: Das Freisingern Team Recurve Master männlich hat am Sonntag Nachmittag das Goldfinale geschossen und sich – auch im Stechen – die Silbermedaille gesichert. Glückwunsch!

(DS – 16.06.2024)

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