50-Jahre-Jubiläum
Teil 2: Bogensportarten
Im Bogenschützen-Club Ismaning wird sowohl der Breitensport gepflegt, in dem Bogenschützinnen und Bogenschützen ab neun Jahren bis ins hohe Alter mehr oder weniger aktiv sind, wie auch der Leistungssport, bei dem in Wettkämpfen und Meisterschaften um Titel und Ehren gekämpft wird. So konnte z. B. 2015 das damalige Jugendmitglied im Bogenschützenclub Ismaning – Viola Spahr – mit 15 Jahren eine Weltmeisterin im 3D-Bereich werden.
Es gibt sehr viele und stark unterschiedliche Arten von Bögen. Die fünf beliebtesten Typen sind in der Abbildung schematisch dargestellt. Die Typen A, B und C haben keine technische Visierhilfen.
Typ A, Langbogen: Er ist im Prinzip ein reiner Holzbogen, so wie ihn auch die Schulbuben aus Haselnuss-Stöcken basteln. Es gab ihn schon in der Steinzeit als wirkungsvolle Jagdwaffe. Im Mittelalter waren Langbögen als Kriegswaffen mit hoher Reichweite und Durchschlagskraft gefürchtet. Sie werden auch heute noch gerne im Selbstbau aus Eibenholz hergestellt und lassen uns an die legendären Fähigkeiten von Robin Hood erinnern.
Typ B, Recurvebogen: Da die Bogenenden in Richtung Ziel gebogen sind, kann der Bogen mehr Energie aufnehmen. Dazu muss aber auch das Material mit höher elastischem Material, wie z.B. glasfaserverstärktem Kunststoff, beschichtet werden. Dadurch steigt die Treffergenauigkeit auch bei größerer Zielentfernung.
Typ C, Take-Down-Recurvebogen: Dieser Recurvebogen lässt sich in drei Teile zerlegen. Er ist wegen seiner leichteren Transportier- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten sehr beliebt.
Typ D, Olympischer Bogen: Das ist ein Take-Down-Recurvebogen, der mit genau definierten Zubehörteilen ausgerüstet ist, wie z. B. Visiereinrichtung und Stabilisatoren (Schwingungsdämpfer). Nur mit diesem Typ darf auf der Olympiade geschossen werden.
Typ E, Compoundbogen: Mit diesem High-Tech-Bogen lassen sich beste Trefferergebnisse erreichen. Die entscheidenden Unterschiede zu den anderen Bögen sind: Die Sehne ist über unrunde und exzentrische Umlenkrollen an den sehr kurzen und harten Bogenenden befestigt. Dadurch lässt sich erreichen, dass die Kraft während des Ausziehens der Sehne zunächst viel höher ist, dass sie aber beim Erreichen des Maximalauszugs wieder stark sinkt, so dass man den gespannten Bogen leicht und ruhig halten kann. Die Pfeilgeschwindigkeit ist höher, dadurch wird die Flugbahn flacher und genauer.
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl von weiteren Typen, wie z. B. den besonders langen japanischen Kyodo-Bogen oder den kurzen mongolischen Reiterbogen, mit denen man jeweils unterschiedliche Erfahrungen sammeln kann. Doch darüber wird in den folgenden Ausgaben berichtet.
25.02.2022 R.Kreutzer