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Bogenschießen: Katharina Pflügers großes Ziel heißt Olympia

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		Bogenschießen:  Katharina Pflügers großes Ziel heißt Olympia

Von Martin Bernhard

Hettingen. Die 17-jährige Katharina Pflüger aus Hettingen ist Ende August mit Landesrekord Deutsche Meisterin bei den Wettkämpfen des Deutschen Bogenschießverbands (DBSV) in der Klasse "U20 weiblich Recurve" geworden. Ihre nächsten Ziele hat sie aber bereits im Visier: 2024 möchte sie an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen.

Die Bogenschießscheibe ist auf der Terrasse ihres Elternhauses aufgestellt, der Sportbogen liegt bereit. Katharina Pflüger ist am Vorwochenende von der Deutschen Meisterschaft im brandenburgischen Kleinleipisch, einem Ortsteil von Lachhammer, zurückgekehrt. Dort maß sie sich zwar nur mit zwei Kolleginnen in ihrer Altersklasse. Der Deutsche Meistertitel macht sie aber dennoch stolz, denn sie hat mit insgesamt 1243 Ringen einen neuen Landesrekord in ihrer Altersklasse aufgestellt. Die bisherige Bestmarke lag bei 1126 Ringen. Dank ihrer sehr guten Leistungen ist sie in den Landeskader des Deutschen Schützenbunds für Nordbaden aufgenommen und zu einem Sichtungstag des Landesleistungszentrums Baden-Württemberg in Pforzheim eingeladen worden.

Nimmt man den Bogen zur Hand und spannt ihn, müsse man dafür die Zugkraft von 35 bis 36 Pfund aufbringen, erklärt Katharina. Das entspricht einem Gewicht von 17 bis 18 Kilogramm. Deshalb muss Katharina recht schnell zielen und schießen, soll der Arm nicht wegen der Anstrengung unruhig werden. Deshalb übt die 17-Jährige besonders Kraft und Ausdauer.

"Die meiste Kraft kommt aber vom Schießen", stellt sie fest. Dabei muss die 17-Jährige über die nötige Körperspannung verfügen und einen sicheren am besten immer gleichen Stand einnehmen. "Bogenschießen zählt zu den schwierigsten Sportarten", sagt sie. "Denn es kommt auf Kleinigkeiten an." Ein kleiner Fehler, und man schießt deutlich weniger Ringe. Während sie Atemtechnik nicht bewusst trainiert, widmet sie sich auch dem Mentaltraining. Denn die beste Schusstechnik nützt nichts, wenn man beim Wettkampf seine Nerven nicht im Griff hat.

Die Hettingerin trainiert seit März 2017 beim Bogensportverein (BSV) Schefflenz. Dieser verfügt, anders als der Schützenverein Hainstadt, wo sie als Zwölfjährige mit dem Sport angefangen hatte, über einen großen Platz. Auf diesem können viele Schützen gleichzeitig schießen. Außerdem darf der Verein die Schefflenzer Roedderhalle nutzen. Während die Schützen innen auf eine Entfernung von 18 Metern anlegen, tun Damen und ältere weibliche Jugendliche dies draußen auf eine Entfernung von bis zu 70 Meter.

Normalerweise finden zweimal pro Woche Trainingseinheiten statt. Im Sommer darf man allerdings jederzeit allein auf dem Platz trainieren. Katharina übt normalerweise viermal pro Woche.

Während der Coronakrise waren auch für Bogenschützen das gemeinsame Training und die Nutzung des Schießplatzes zeitweise nicht erlaubt. Katharina hatte sich deshalb zu Beginn der Krise eine eigene Schießscheibe angeschafft. So konnte sie jederzeit allein trainieren. "Durch Corona haben viele Jugendliche aufgehört zu schießen", sagt sie. "Oder sie haben die für das Schießen nötige Kraft noch nicht aufgebaut."

Katharina Pflüger tritt bei Wettkämpfen unterschiedlicher Verbände an: beim Deutschen Schützenbund (DSB) und beim Deutschen Bogensportverband (DBSV). Während sie beim DSB bei Wettbewerben zweimal je 36 Pfeile auf eine Entfernung von 70 Meter abschießt, sind es beim DBSV zunächst 36 auf 70 Meter, dann dieselbe Anzahl auf 60, 50 und 30 Meter. Bei den letzten beiden Runden muss sie eine kleinere Zielscheibe treffen. Die Wettkämpfe beim DBSV hält sie wegen der unterschiedlichen Entfernungen für schwieriger. Denn man dürfe sich nur auf die lange Distanz einschießen. Wird der Abstand kürzer, müsse man das Visier neu einstellen, und das während des laufenden Wettbewerbs.

Nach der Berufung in den Landeskader strebt die Gymnasiastin die Nominierung für den Bundeskader an. Außerdem will sie möglichst bald an Weltcups teilnehmen. In zwei Jahren wird sie in die Damenklasse wechseln, in drei Jahren finden die Olympischen Sommerspiele in Paris statt.

Katharinas großes Vorbild ist Lisa Unruh, Silbermedaillengewinnerin von Rio im Jahr 2016. Die Bogenschützin hält den Deutschen Rekord mit 1301 Ringen. Allzu weit davon entfernt ist Katharina Pflüger mit ihren 1243 Ringen nicht mehr.

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