Starke Bilanz in Elsenfeld
Deutsche Meisterschaften 2025: Hochklassige Kämpfe und starke Bilanz in Elsenfeld
Mit packenden Duellen, vollen Tribünen und zahlreichen Spitzenleistungen präsentierten sich die Deutschen Meisterschaften im Ringen der Männer und Frauen (Freistil und griechisch-römisch) vom 20. bis 22. Juni 2025 in Elsenfeld als sportliches, nationales Highlight des Jahres.
Bereits zum zweiten Mal in Folge war der DRB in der Untermainhalle Elsenfeld Gastgeber der nationalen Titelkämpfe. Rund 400 Athletinnen und Athleten aus allen Landesverbänden traten in 30 Gewichtsklassen an. Für viele Sportlerinnen und Sportler ging es neben nationalem Edelmetall auch um die Qualifikation und Nominierung für die anstehenden internationalen Höhepunkte im Herbst, darunter die Weltmeisterschaften der Männer und Frauen sowie in den U-Altersklassen U20 und U23.
Die feierliche Eröffnung der Meisterschaften übernahm am Freitag Bayerns Innen- und Sportstaatssekretär Sandro Kirchner, der die Bedeutung des Ringkampfsports in Deutschland hervorhob und den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement dankte.
Die Freistiler boten in Elsenfeld starke Kämpfe und teils überraschende Entscheidungen. In den leichten Gewichtsklassen bestätigte Niklas Stechele (Bayern, 57 kg) seine Favoritenrolle und verteidigte souverän seinen Titel. Ebenso überzeugte Dario Dittrich (Südbaden) im 61-kg-Limit und sicherte sich die Goldmedaille.
In der Klasse bis 65 kg setzte sich Nico Megerle (Südbaden) durch, während im 70-kg-Feld Marcel Wagin (Hessen) als neuer Deutscher Meister glänzte. Besonders spannend war die Finalbegegnung gegen Kevin Henkel, die zu einem der spannendsten Kämpfe wurde. Den Titel bis 74 kg sicherte sich der erst 17jährige Manuel Wagin (Hessen) nach packenden Kämpfen.
Das mit 23 Startern sehr stark besetzte 79-kg-Feld entschied Pouria Taherkhani (Rhein-Hessen) für sich und verwies dieses Mal Lucas Kahnt (Sachsen) auf Platz zwei. Im 86-kg-Limit siegte Joshua Morodion (Berlin), während in der Klasse bis 92 kg Lars Schäfle (Südbaden) den Meistertitel gewann.
Bei den Schwergewichten konnte Erik Thiele (Sachsen-Anhalt) die Vorrundenniederlage gegen Ertugrul Agca (Nordrhein-Westfalen) und wurde Deutscher Meister bis 97 kg. In der Klasse bis 125 kg dominierte Moysen Siyar (Württemberg), der sich Gold vor Emil Thiele (Sachsen) sicherte.
Insgesamt präsentierten sich die Freistilringer in Elsenfeld in starker Verfassung und sorgten für spannende, technisch anspruchsvolle Kämpfe über alle Gewichtsklassen hinweg. Besonders erfreulich: In vielen Klassen setzten sich junge Talente durch, die das Potenzial haben, sich auch international zu behaupten.
Die Griechisch-römisch-Spezialisten begeisterten begeisterten ebenfalls mit stark besetzten Feldern und spannenden Finalduellen. In der leichtesten Klasse bis 55 kg setzte sich der erst 16jährige Lenny Wörner (Nordbaden) durch.
Ein hochklassiges Feld bot die 60-kg-Klasse, in der sich Numan Bayram (Rhein-Hessen) den Titel sichern konnte. Im Limit bis 63 kg dominierte der erfahrene Etienne Kinsinger (Saarland), der im Finalkampf seine ganze Routine ausspielte.
Bei den 67-kg-Ringern triumphierte Witalis Lazovski (Bayern), während im 72-kg-Limit mit Artur Tatarinov (Bayern) ein technisch starker Athlet den Titel holte.
In der stark besetzten Klasse bis 77 kg überzeugte Idris Ibaev (Bayern) und krönte sich zum Deutschen Meister. Im 82-kg-Feld zeigte Erik Löser (Sachsen) hervorragende Kämpfe und belohnte sich mit Gold.
Das Limit bis 87 kg bot eines der spannendsten Finalduelle: Roland Schwarz (Bayern) setzte sich knapp gegen Pascal Eisele (Hessen) durch und wurde verdienter Deutscher Meister.
In der Klasse bis 97 kg beeindruckte Lucas Lazogianis (Württemberg), der mit überzeugenden Siegen den Titel gewann. Bei den Schwergewichten bis 130 kg überraschte sich Patrick Neumaier (Südbaden) mit seinem Finalsieg über Franz Richter (Sachsen) die Goldmedaille.
Auch die Frauenwettbewerbe boten in Elsenfeld starke Kämpfe. Im leichtesten Limit bis 50 kg siegte Fiona Gasser (Sachsen), während bei den 53 kg Rebekka March (Mecklenburg-Vorpommern) den Titel gewann.
In der Klasse bis 55 kg konnte sich Amory Andrich (Berlin) souverän durchsetzen. Besonders stark besetzt war das Feld bis 57 kg: Hier holte sich Anastasia Blayvas (Sachsen) nach einem überzeugenden Turnierverlauf den Titel.
Im 59-kg-Limit dominierte Elena Brugger (Südbaden) vor Vereinskollegin Alina Weber – ein südbadisches Doppelpodium. Bei den 62-kg-Frauen triumphierte Naemi Leistner (Sachsen).
Einen besonderen emotionalen Moment erlebten Zuschauer und Aktive im Limit bis 65 kg: Luisa Niemesch (Nordbaden), langjährige Leistungsträgerin im deutschen Frauenringen, wurde nicht nur Deutsche Meisterin, sondern beendete nach ihrem Sieg offiziell ihre Karriere und zog im Beisein vieler Weggefährten und unter großem Applaus symbolisch ihre Ringerschuhe aus.
In der Klasse bis 68 kg siegte Sophia Schäfle (Südbaden), während bei den 72 kg Cassidy Richter (Sachsen) Gold gewann. Im Schwergewicht bis 76 kg setzte sich Laura Kühn (Berlin) durch.
Ein besonderer Akzent im Rahmenprogramm war die Präsentation eines neuen Regelwerkfilms, der künftig deutschlandweit eingesetzt werden soll.
Am Samstagabend sorgte der Auftritt von Markus Rill, der die Nationalhymne live mit Gitarre sang, für Gänsehautmomente. Zudem ehrte der DRB im Rahmen der Meisterschaften verdiente Sportlerinnen und Funktionäre, darunter die langjährigen Nationalringerinnen Nina Hemmer, Sandra Paruszewski und Francy Weiss (ehemals Rädelt). Der internationale Kampfrichter Uwe Manz wurde verabschiedet und bekam, wie der ehemalige Nachwuchs-Bundestrainer und Landestrainer aus Nordbaden Günther Laier eine große Bühne zum Abschluss der Karriere geboten.
„Wir ziehen eine absolut positive Bilanz“, betonte der Deutsche Ringer-Bund zum Abschluss. „Die Organisation verlief hervorragend, die sportlichen Leistungen waren auf hohem Niveau und die Stimmung in der Halle war großartig“.
Hier geht es zu den Ergebnissen: