Schorndorf und Mainz legen vor
Überraschung im Halbfinal-Vorkampf zwischen dem ASV Schorndorf und dem viermaligen Deutschen Mannschaftsmeister SV Wacker Burghausen: Die Spartaner gewinnen nicht nur gegen Burghausen, sondern gehen mit einem Siebenpunktevorsprung in den Rückkampf (15:8). Das zweite Halbfinale gewann der ASV Mainz 88 im Rhein-Main-Derby gegen SC Siegfried Kleinostheim mit 17:14 auf eigener Matte. Die 88er fahren mit einem Dreipunktevorsprung zu den Warriors. Die Halbfinal-Rückkämpfe finden am 28. Januar in Aschaffenburg und Burghausen statt.
ASV Schorndorf – SV Wacker Burghausen 15:8
Welcher Ringerexperte hätte dieses Ergebnis im Vorfeld erwartet? Vor 1050 Zuschauern schockte der ASV Schorndorf den viermaligen Deutschen Mannschaftsmeister SV Wacker Burghausen mit dem 15:8-Sieg. Die Bayern schöpften mit 23 von möglichen 28 Mannschaftspunkten und drei von möglichen vier EU-Ringern ihr maximales Potential nicht aus, was sich in der Endabrechnung deutlich bemerkbar machte. Beide Teams konnten fünf Einzelpartien für sich entscheiden: Burghausen mit Davidovi (4:2 gegen Cetin), Muszukajev (11:0 gegen Vangelow), Umarpashaev (9:8 gegen Ustaev), Schwarz (6:1 gegen Brunner) und Thiele (5:5 aufgrund der letzten Wertung gegen Agca). Schorndorf mit Arnaut (8:0 gegen Schmitt), Kudrynets (3:1 gegen Lazovski), Lomadze (15:0 gegen Ibaev) , Sezgin (16:0 gegen Rottenaicher) und Krahmer (9:0 gegen Azizir). Letztere Athleten im Trikot von Schorndorf machten mit den hohen Einzelsiegen den Unterschied. Der ASV Schorndorf kann den großen Favorit Wacker Burghausen stürzen. Das Finale ist zum Greifen nahe. Es bleibt abzuwarten, ob der Meister am kommenden Samstag zurückkommen kann und die Differenz von sieben Punkten dreht.
ASV Mainz 88 – SC Kleinostheim 17:14
Ein ausgeglichenes Duell vor 1200 Zuschauer in der Mainzer Sporthalle am Großen Sand. Die Grundlage für den Mainzer Sieg waren drei „Big Four“ von 71kg-Mann Sleiva, 80kg-Freistiler Taherkhani und Schwergewichtler Mäenpää. Sleiva kam zu einem technisch-überlegenen Sieg gegen Tatarinov (15:0). Taherkhani rang den durch Grippe geschwächten Henn nieder und schulterte ihn nach 4:38 Minuten. Mäenpää, 128kg schwer, hob Bonert aus der Bodenlage aus, warf ihn und brachte den Kleinostheimer auf beide Schulter. Mit Bujiashvili (57kg, Freistil) und Kuramagomedov (75kg Freistil) holten sich die 88er weitere fünf Mannschaftspunkte. Doch die Warriors aus Kleinostheim hielten mit allem dagegen, was sie hatten. Stechele verteidigte gegen Bujiashvili zwei anstatt drei Mannschaftspunkte. Gleiches galt für 17jährigen Kardanov, der gegen den favorisierten Kuramagomedov kämpfte, in Führung ging und angstfrei eine 6:14-Niederlage als einen gefühlten Sieg feiern konnte. Das Trainergespann Weisenberger / Yildiz brachte auch den 18jährigen Wagin im 66kg-Limit und wurden nicht enttäuscht. Wagin fuhr einen 4:1-Sieg gegen Shabazyan für die Gäste ein. Das sich die Warriors aus Kleinostheim noch berechtigte Hoffnungen für einen Finaleinzug machen können, verdanken sie auch den hohen Siegen von Kecskemeti, der Fallacara nach einer starken ersten Hälfte mit 7:1 besiegte, Pascal Eisele, der Wolny mit 10:1 eindrucksvoll beherrschte und Halbschwergewichtler Ramazanov. Der Russe in Diensten von Kleinostheim ließ beim 15:0 gegen Remel keinen Zweifel an seiner Klasse.