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Jahresrückblick 2020: Ein außergewöhnliches Jahr für Ladenburg

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		Jahresrückblick 2020:  Ein außergewöhnliches Jahr für Ladenburg

Von Axel Sturm

Ladenburg. Das Corona-Jahr 2020 wird sicherlich als außergewöhnliches Jahr in die Stadtgeschichte eingehen. Die Pandemie rückte einige wichtige Geschehnisse zwar etwas in den Hintergrund, aber in der Römerstadt war trotz Corona einiges los. Die RNZ blickt von A bis Z auf das Pandemiejahr zurück.

> A wie Absageflut: Corona war im Jahr 2020 auch in Ladenburg der Veranstaltungskiller. Das Triathlonfestival, das Drachenbootrennen, Altstadtfest und Weihnachtsmarkt: Fast alle Kultur- und Sportveranstaltungen wurden abgesagt. Das schmerzte die Menschen und die Vereine.

> B wie Bauaktivitäten: Ladenburg war 2020 eine einzige Großbaustelle. Die Bagger rollten an in der Nordstadt, an der Hockenwiese und an den Matzgärten. Gebaut wurde auch auf dem ehemaligen Reckitt-Gelände im Westen der Stadt. Hier entsteht ein 54.000 Quadratmeter großer Logistikpark, der im Herbst 2021 eingeweiht werden und 140 neue Arbeitsplätze bringen soll.

> C wie Corona: Über 240 Personen steckten sich in Ladenburg mit dem Virus an und mussten sich in Quarantäne oder sogar ins Krankenhaus begeben. Sechs Menschen überlebten die heimtückische Krankheit nicht. Diese traurige Bilanz zog Bürgermeister Schmutz in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres, die aus Sicherheitsgründen nur mit halber Besetzung stattfand.

> D wie Draußenschule: Viele Hürden hat die Ladenburger Draußenschule genommen, bis die Genehmigung erteilt wurde. Im September 2021 soll die Ganztagsgrundschule im Reinhold-Schulz-Waldpark für 25 Schüler eröffnet werden. Das Konzept sorgte in der Bildungslandschaft deutschlandweit für Aufmerksamkeit, sodass sogar das ZDF die Draußenschule in einer Reportage vorstellte.

> E wie Einweihung der Martinshöfe: Alle 150 Eigentumswohnungen des Wohnquartiers Martinshöfe wurden 2020 bezogen. Auch die Läden des Geschäftszentrums sind vermietet, und die neue Gemeinschaftspraxis ist ein weiterer Baustein zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Das Projekt war wegen der massiven Bauweise höchst umstritten. Mit der Fertigstellung haben sich die Gemüter beruhigt – die Martinshöfe sind als Teil von Ladenburg akzeptiert.

> F wie Fahrradstadt Ladenburg: Anfang des Jahres wurde ein Aktionsplan vorgestellt, der Ladenburg zur fahrradfreundlichen Kommune machen soll. Schon im März wurden temporäre Fahrrad-Abstellplätze am Domhof eingeweiht. Am Bahnhof wurden erste Maßnahmen umgesetzt und bauliche Veränderungen stehen an zahlreichen Straßen an, um neue Fahrradwege zu schaffen. Geärgert haben sich die Stadtverantwortlichen über die Trassenführung des Radschnellweges Heidelberg-Mannheim. Der Schnellweg führt nämlich nicht unmittelbar durch Ladenburg.

> G wie Großbrand: Ein bedrohlicheres Feuer hat es in Ladenburg noch nie gegeben. Der spektakuläre Großbrand im Industrieunternehmen RTP hielt am 19. Mai die gesamte Region in Atem. Der riesige Rauchpilz war weit über die Region hinaus zu sehen. Über 200 Rettungskräfte der Berufsfeuerwehren, der Werksfeuerwehren und der Freiwilligen Feuerwehren des Unterkreises kämpften tagelang gegen den Brand, der einen Schaden von mehreren Millionen Euro anrichtete. Die gute Nachricht: Verletzt wurde bei dem Großbrand niemand.

> H wie Hilfsaktion Altstadtfest: Beachtliche 40.000 Euro Erlös brachte eine Aktion, die den Ladenburger Vereinen helfen sollte. Die Einnahmeausfälle beim Altstadtfest schmerzten die Vereine sehr. Mit der Altstadtfest-Rettungsbox konnte zumindest ein Teil der Verluste abgefedert werden. Alle Vereine, die sich in den vergangenen Jahren am Altstadtfest beteiligt hatten, bekamen eine Spende in Höhe von 800 Euro.

> I wie Investitions-Haushalt: Gerade in Krisenzeiten helfen Investitionen besonders. Die Digitalisierungskonzepte, die von allen Schulen erarbeitet wurden, waren die Voraussetzung dafür, dass 2021 Fördergelder im sechsstelligen Bereich fließen werden. In die Verbesserung der Betreuungs- und Bildungsangebote investierte Ladenburg Millionen. Allein der Ausbau der Astrid-Lindgren-Schule kostet 2,5 Millionen Euro.

> J wie Jüdischer Arbeitskreis: Kaum eine Kommune im Rhein-Neckar-Kreis hat ihre jüdische Vergangenheit so gut dargestellt als die Römerstadt. Hier gibt es einen Arbeitskreis Jüdische Geschichte, dessen Publikationen ein Gewinn für die Stadt sind. Die Informationsschrift "Spuren jüdischen Lebens in Ladenburg" wurde 2020 vom Historiker Jürgen Zieher überarbeitet und gemeinsam mit Bürgermeister Schmutz in einer eindrucksvollen Gedenkfeier der Öffentlichkeit übergeben.

> K wie Kapellen-Rettung: Eines der wichtigsten Baudenkmäler der Stadt ist die Sebastianskapelle. Für die ehemalige Hofkapelle der Bischöfe von Worms mit ihren wertvollen Fresken und Wandgemälden wurde ein Sanierungsplan erarbeitet, der die Rettung des Baudenkmals sicherte. Der bisherige Eigentümer, die Katholische Kirche, wird die Kapelle sanieren, um sie im nächsten Jahr zum symbolischen Preis von einem Euro an die Stadt zu übergeben. Für die Restaurierung der Fresken wurde ein Spendenkonto eingerichtet, auf das 2020 über 12.000 Euro eingingen.

> L wie Literaturhauptstadt: Ladenburg soll 2024 die Baden-Württembergischen Literaturtage ausrichten. Das ist eine große Auszeichnung für die Stadt und die Veranstaltungsreihe "vielerorts". Ladenburg wird die Veranstaltung mit einem Förderbeitrag von 20.000 Euro unterstützen. Die Hauptfinanzierung der Literaturtage mit vielen Veranstaltungen übernimmt das Land.

> M wie Mieteinnahmenverzicht: Die Stadt Ladenburg hätte für ihre Immobilien, die an Selbstständige vermietet werden, auch in Coronazeiten die Miete verlangen können. Da die Mieter während des Lockdowns keine Einnahmen hatten, verzichtete die Stadt jedoch. Kindergärten, der Hort aber auch die städtische Musikschule verzichteten ebenso auf die Gebühren, sodass die Eltern sich über eine praxisnahe Corona-Unterstützung freuen konnten.

> N wie Nordstadt: Im Jahr 2020 gingen die Bauaktivitäten in dem neuen Stadtteil erst richtig Stadtteil los. Rund 1500 Neubürger werden hier eine neue Heimat finden. Es werden Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser und einige vereinzelte freistehende Häuser gebaut. Im Oktober zogen bereits die ersten Bewohner ein, obwohl die Energieversorgung über das Netz noch nicht hergestellt war. 2021 soll in der Nordstadt ein Mehr-Generationenhaus gebaut werden und auch der Bau eines Kindergartens in der Nordstadt hat für die Verwaltung eine hohe Priorität.

> O wie Offensive: Weil die Bevölkerungszahl Ladenburgs in den nächsten Jahren auf über 14.000 steigen wird, haben einige Vereine bereits eine Mitgliederoffensive gestartet. Die LSV-Vorstandschaft erarbeitete ein Eintrittskonzept, und auch der Heimatbund hat bereits Strategien entwickelt, wie sich interessierte Neubürger in dem Verein engagieren können.

> P wie Postillion: Der Kindergarten-Träger eröffnete in der Hockenwiese ein Betreuungsprovisorium und war guten Mutes, dass der Kindergarten-Neubau in der Weststadt zügig umgesetzt wird. Daraus wurde nichts. Der geplante Standort an der Breslauer Straße wurde von den Genehmigungsbehörden abgelehnt. Die Folge ist eine zeitliche Bauverzögerung von mindestens einem Jahr. Besser lief es für Postillion mit dem Natur-Kindergarten am Wasserbett. Die Einrichtung wird begeistert angenommen.

> Q wie Quatsch und Humor: Gerade in Coronazeiten sollte der Humor nicht zu kurz kommen. Unbekannte Scherzkekse haben am Neuweg die neu renovierte Brücke über den Loosgraben in einer Nacht- und Nebelaktion "getauft": "Fritz-Maas-Brücke" heißt das Bauwerk nun. Namensgeber Maas wusste von der Tauf-Aktion nichts.

> R wie Rundgang durch die Stadtteile: Die neue Veranstaltungsreihe des Bürgermeisters stieß auf gute Resonanz. Bei der Premiere in der Weststadt wollten über 100 Bürger wissen, welche neue Entwicklungen es in Westen der Stadt gibt. Die bereits terminierten Rundgänge in der Süd- und Nordstadt konnten wegen der Pandemie nicht mehr stattfinden – aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

> S wie Standortschließung: Die Nachricht im Frühjahr war für viele ein Schock: Der ABB-Standort in Ladenburg soll 2022 geschlossen werden. Rund 500 Beschäftigte werden dann an anderen ABB-Standorten arbeiten. Jede Krise ist aber auch mit neuen Chancen verbunden. Für das Areal hat sich die Stadt das Vorkaufsrecht gesichert, sodass auf dem heutigen ABB-Gelände der dynamische Stadtentwicklungsprozess fortgeschrieben werden kann.

> T wie Tourismus-Förderung: Ladenburg ist bei Wohnmobilisten sehr beliebt. Der Stellplatz an der Alten Römerstraße ist fast immer ausgebucht, und nicht umsonst wählte eine Fachzeitschrift ihn zu einem der beliebtesten Stellplätze Deutschlands. Seine Erweiterung im Sommer war daher nur ein logischer Schritt, der Ladenburg weiter als Tourismusstadt präsentiert.

> U wie Unverständnis: Als in der Juni-Gemeinderatsitzung bekannt wurde, dass mit dem Bau der neuen Dreifeld-Sporthalle erst im Herbst 2022 begonnen werden soll, war das Entsetzen groß. Das europaweite Ausschreibungsverfahren koste eben Zeit, argumentierte Stadtbaumeister André Rehmsmeier. Das Architekturbüro, das den Ausschreibungsprozess begleiten wird, konnte später von einer leichten Entspannung des Zeitplans berichten. Der Baubeginn wird nun im Frühjahr 2022 angestrebt.

> V wie Verschwörungstheoretiker und Coronaleugner: Auch in Ladenburg gibt es Menschen, die die Pandemie leugnen oder verharmlosen wollen. Welche Folgen und gesundheitliche Probleme das Virus auslösen kann, erzählte die stadtbekannte Bürgerin Ingrid Müller nach ihrem Aufenthalt in der Notfall-Station. "Nehmt Corona ernst und verharmlost nichts", war ihre klare Botschaft.

> W wie Wasserturm: Im Januar gab es Ärger mit dem damaligen Besitzer des Wasserturms, Karl-Heinz Erny. Er zeigte die Stadt an, weil der städtische Bauhof ohne sein Wissen den Turm ausräumte. Die Wogen glätteten sich schnell, und die Stadt kaufte das Denkmal aus dem Jahr 1903 wieder zurück. Bürgermeister Schmutz hatte einen Gönner gefunden, der die Renovierung des Wasserturms bezahlen wird. Den Namen des Sponsors will Schmutz nicht verraten. Im Januar wird das Gerüst um den Turm abgebaut und bis März sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

> X wie Xavier Naidoo: Der geplante Auftritt des Künstlers beim Ladenburger Musikfestival sorgte für mächtigen Wirbel. Nach den wirren Äußerungen Naidoos hagelte es Kritik, und kaum einer in der Stadt konnte sich vorstellen, dass der ehemalige Sohn Mannheims auf der Festwiese auftreten wird. Auch der Gemeinderat zeigte Naidoo im Herbst die rote Karte und machte deutlich, dass der Sänger in Ladenburg nicht mehr willkommen ist. Alle Fraktionen teilten die Meinung– nur die FDP scherte aus, sie sah die die künstlerische Freiheit bei der Debatte in Gefahr.

> Y wie York-Ladenburg: York-International war bis vor 25 Jahren einer der großen Arbeitgeber der Stadt. Dann wurde die Kühlschrank-Produktion eingestellt. Auf dem ehemaligen York-Gelände entsteht derzeit das neue Wohngebiet "Matzgärten". Die Reihenhäuser und Eigentumswohnungen für 400 Neubürger waren schnell verkauft. Im Frühjahr werden die ersten Bewohner ihre Häuser beziehen.

> Z wie Zank um einen Stern: Der Mercedes-Stern, der viele Jahrzehnte auf einem Mannheimer Hochhaus leuchte, sorgte für viel Wirbel. Den hätte der Museumsinhaber Winfried A. Seidel so nicht erwartet. Obwohl er eine gültige Baugenehmigung für die Aufstellung des Sterns am Museum hatte, forderten Anwohner die Entfernung des Marken-Emblems. Die Nachbarn sahen ihre Privatsphäre verletzt, weil Museumsbesucher, die den Stern ablichteten, ihre Häuser fotografierten. Beigelegt wurde der Streit nicht, aber das Baurechtsamt bescheinigte dem Museumsbesitzer ein korrektes Verhalten.

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