TT-Finals 2026 wieder mit allen Konkurrenzen in Erfurt
So kann Tischtennis-Deutschland auch im kommenden Jahr von der Aufmerksamkeit für die Multi-DM profitieren. Die mediale Präsenz ist bei den TT-Finals deutlich größer als bei separaten Turnieren – vom täglichen Beitrag im MDR-Fernsehen und -Hörfunk über die Reportagen auf dem DTTB-YouTube-Kanal mit TT-Moderator Dennis Heinemann bis hin zu Beiträgen in den Thüringer Regionalzeitungen.
„Bundesweites Großevent mit Strahlkraft“
„Ein bundesweites Großevent mit der Strahlkraft der TT-Finals hat viele Vorteile – auch für die Sichtbarkeit des Seniorensports“, sagt Dr. Wolfgang Dörner, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Tischtennis-Bundes, und leitet damit zum einzigen Wermutstropfen der dritten Auflage der Tischtennis-Finals über: Der Weltverband ITTF hat die Senioren-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Gangneung ausgerechnet auf das Fronleichnamswochenende (5. – 12. Juni) gelegt.
„Die Überschneidung ist für alle Beteiligten bitter – vor allem für die Spielerinnen und Spieler, die traditionell sowohl an den Deutschen Senioren-Meisterschaften als auch an der WM teilnehmen würden“, weiß DTTB-Chef Dörner. „Ein Teil der Aktiven muss sich nun zwischen beiden Meisterschaften entscheiden. Der DTTB bedauert diese Situation ausdrücklich.“
TT-Finals-Reservierung im Mai 2023, WM-Schauplatz erst Mitte 2024 festgelegt
Um sich die für die TT-Finals notwendigen drei Hallen und Dienstleistungen sichern zu können, musste sich der DTTB frühzeitig auf einen Termin festlegen. So hatten die Turnier-Organisatoren bereits im Mai 2023 das Juni-Wochenende 2026 reserviert.
Der DTTB schloss in seine Planungen auch den internationalen Terminkalender ein: Im Frühjahr 2023 standen bei der ITTF jedoch weder Ausrichter noch Termin für die Senioren-WM 2026 fest. Die internationale Bewerbungsphase lief bis Februar 2024. Erst im Juli 2024 gab die ITTF bekannt, wann und wo die Welttitelkämpfe der Senioren ausgetragen werden.
„Zu diesem Zeitpunkt wäre die Messe längst ausgebucht gewesen“, erklärt Dörner. Er ist Teilnehmer an der Senioren-WM 2024 und Medaillengewinner der TT-Finals 2025 und somit auch persönlich von der Terminüberschneidung im kommenden Jahr betroffen. „Einen früheren Termin auf gut Glück zu blocken, hätte uns an anderer Stelle erhebliche Probleme bereitet.“ Im Mai 2026 sind die Team-Weltmeisterschaften der Profis bei Damen und Herren in London. Außerdem müssen in den DTTB-Mitgliedsverbänden und -Regionen zunächst die Qualifikationsturniere für alle Konkurrenzen in Erfurt abgeschlossen sein.
Mehrheit von Aktiven und Seniorenwarten für Verbleib im Finals-Rahmen
Den Schritt, die Senioren-DM von den TT-Finals abzukoppeln, wollte der DTTB nicht gehen. Zu erfolgreich war die Integration ins Turnier 2025 verlaufen. Eine knappe Mehrheit von rund 170 abstimmenden Seniorinnen und Senioren hatte sich im Feedback-Fragebogen des DTTB dafür ausgesprochen, ihre nationalen Meisterschaften im Rahmen der TT-Finals fortzusetzen. Die Terminüberschneidung mit der WM dürfte den meisten zum Zeitpunkt der Befragung jedoch nicht bekannt gewesen sein.
Daher befragte der DTTB im Anschluss zusätzlich die Seniorenwarte der DTTB-Landesverbände. Sie sprachen sich bei ihrer jährlichen Tagung Anfang Juli in Frankfurt am Main mit großer Mehrzeit dafür aus, die Senioren-Wettbewerbe 2026 erneut in Erfurt auszutragen – trotz der parallel laufenden WM. Dass alle Altersklassen in derselben Halle und auf dem roten Profi-Spezialboden antreten konnten – als Teil des gemeinsamen nationalen Events der großen Tischtennis-Familie – ist ein weiteres Plus im Vergleich zu vergangenen Austragungen, die zwar stets mit großem Engagement organisiert wurden, jedoch meist in getrennten Mehrfachsporthallen von Schulen stattfanden.
Außerdem haben Teilnehmende sowie jeweils eine Begleitperson Zugang zu sämtlichen weiteren Bereichen der TT-Finals – inklusive des normalerweise kostenpflichtigen Profi-Turniers der Damen und Herren. Ein vielfältiges Rahmenprogramm ergänzt das sportliche Angebot und macht die Veranstaltung auch für mitreisende Angehörige attraktiv, die selbst nicht aktiv spielen.
Dusch-Container für 2026 in Planung
„Bei allen Vorteilen ist uns bewusst, dass wir das Format weiterentwickeln müssen. Rückmeldungen von Teilnehmenden, Offiziellen und Zuschauern haben wir aktiv eingeholt und setzen um, was sinnvoll und bezahlbar ist“, stellt der DTTB-Vorstandschef klar. So soll etwa auf die Kritik an der zu geringen Zahl von Duschen in der Messe reagiert werden: Für 2026 plant der DTTB die Anmietung von Dusch-Containern direkt auf dem Messegelände.
„Trotz der terminlichen Herausforderungen sind wir froh, das TT-Finals-Konzept im vollen Umfang fortsetzen zu können. Europas größtes Tischtennis-Fest geht damit in die nächste Runde. Und wird in vielen Punkten noch besser“, verspricht Wolfgang Dörner.
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