DTTB-Bundestag beschließt offenen Spielbetrieb - Hesse Dr. Wolfgang Dörner wird ab 1. März neuer Vorstandsvorsitzender des DTTB
Ein Jahr nach seinem Grundsatzbeschluss zur Gleichstellung der Geschlechter hat der 19. Bundestag des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) den „offenen Spielbetrieb“ in seine Wettspielordnung aufgenommen. Bei allen offiziellen Veranstaltungen wird es ab der Saison 2025/26 neben einem reinen Spielbetrieb für weibliche Spieler einen ausdrücklich für alle Geschlechter offenen Spielbetrieb geben, in dem alle gemeinsam antreten können. Am offenen Spielbetrieb, der den der Jungen – künftig „Jugend“ genannt – bzw. der Herren – künftig „Erwachsene“ genannt – ablöst, können Personen unabhängig von ihrem Geschlechtseintrag im Personenstandsregister teilnehmen. Dies schließt ausdrücklich Personen mit dem Geschlechtseintrag „divers“ oder ohne Geschlechtseintrag ein. Am Damen-Spielbetrieb dürfen nur Personen teilnehmen, deren Geschlechtseintrag im Personenstandsregister weiblich ist. Nach dem Beschluss können Frauen künftig auch in den fünf höchsten Spielklassen am offenen Spielbetrieb teilnehmen. Ein Start in den Bundesspielklassen der Herren war Frauen bisher nicht möglich, wohl aber auf Verbandsebene. Der gefasste Beschluss über die Wettspielordnung muss noch in verschiedenen Bestimmungen umgesetzt werden. Dazu wird es im Frühjahr eine Reihe von Anträgen an den DTTB-Bundesrat geben.
Am 1. November ist das im Frühjahr vom Deutschen Bundestag verabschiedete Selbstbestimmungsgesetz zum Geschlechtseintrag in Kraft getreten. Es erleichtert transgeschlechtlichen, intergeschlechtlichen und nicht-binären Menschen, ihren Geschlechtseintrag im Personenstandsregister auf "männlich", "weiblich", "divers" oder „keine Angabe“ und ihre Vornamen beim Standesamt ändern zu lassen. Das Grundgesetz schützt die geschlechtliche Selbstbestimmung im Rahmen der Persönlichkeitsrechte.
Dörner will seine ganze Energie für den deutschen Tischtennissport einbringen
Ab dem 1. März 2025 übernimmt Dr. Wolfgang Dörner die Führung des zehntgrößten olympischen Spitzenverbands. Der 50-jährige promovierte Wirtschaftsinformatiker ist seit mehr als 25 Jahren bei der renommierten Boston Consulting Group (BCG) in der Unternehmensberatung tätig. Dort gehört er der Geschäftsleitung für Deutschland und Zentraleuropa an und ist Senior-Partner. Zum Beginn des 19. DTTB-Bundestags in Frankfurt am Main am Samstag stellte sich der künftige DTTB-Chef den Delegierten der Mitgliedsverbände und Gremien vor.
„Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, mich künftig mit meiner ganzen Kraft und meiner Erfahrung für den Tischtennissport in Deutschland einzusetzen“, sagt Dörner. „Ich habe meine gesamte Energie bisher bei meinem heutigen Arbeitgeber BCG und für meine Kunden eingebracht und werde das bis zum Zeitpunkt des Wechsels auch weiter tun. Jedoch war die Gelegenheit, meine in den letzten 25 Jahren gesammelte Management-Erfahrung jetzt ins Tischtennis einzubringen, so einmalig, dass ich Ja sagen musste.“
Turnierlizenz: Wahlfreiheit zwischen Stammverein und Zweitverein beschlossen
Ab der neuen Saison können die Inhaber von Spielberechtigungen bei zwei Vereinen entscheiden, ob sie ihre Turnierlizenz für ihren Stammverein oder für ihren Zweitverein halten wollen. Dies betrifft nur Senioren- und Nachwuchsspieler, die im Erwachsenenbereich für einen anderen Verein starten. Vor allem im Seniorenbereich war die bisherige starre Zuordnung auf Kritik der Aktiven gestoßen.
Die kompletten Berichte vom 19. DTTB-Bundestag können Sie hier nachlesen.