Bayerischer Worst Case in der TTBL
Wäre diesen Sonntag aus bayerischer Sicht alles perfekt gelaufen, stünden in der aktuellen TTBL-Tabelle beide weißblauen Vertreter unter den Top 4: Die Chance war da, doch statt des Indikativs ist der Worst Case eingetreten: Für den TTC Neu-Ulm (2:3 in Grünwettersbach) ging es runter von zwei auf fünf, für Bad Königshofen (0:3 in Saarbrücken) bedeutet der Verbleib auf Rang sieben einen Rückschritt im Kampf um die Playoff-Teilnahme. Frohe Kunde dagegen aus der 1. Damen-Bundeslage: Der SV DJK Kolbermoor nahm beim ESV Weil mit 7:1 souverän Revanche und festigte die Tabellenführung.
Aus 2:6 mach 7:1: Nach der überraschenden Niederlage im Hinspiel, der bislang einzigen in dieser Saison überhaupt, hat Spitzenreiter Kolbermoor die Kräfteverhältnisse im Vergleich mit Liga-Neuling Weil eindrucksvoll wieder zurechtgerückt. Drei Auffälligkeiten hatte die Partie im Dreiländereck: Erstens die makellosen Auftritte von Wan Yuan und Svetlana Ganina, die beide keinen einzigen Satz abgaben. Zweitens Langs Erfolgskonzept „über Gelb“. Lang, die im Hinspiel gefehlt hatte, verlor im Spitzenspiel gegen Ievgeniia Sozoniuk nach dem ersten auch den zweiten Satz und mit diesem die Contenance. Aus Verärgerung über ihre Leistung war sie ihren Schläger quer über die Platte und sah dafür - freilich völlig zurecht - die gelbe Karte. Doch fortan lief es deutlich besser und die Wende zum 3:2 gelang. Bemerkenswert drittens das Saisondebüt von Naomi Pranjkovic im Oberhaus. Zwar musste die 16-jährige gegen Sophia Klee den Ehrentreffer Hinspiel, doch ihr erstes Spiel nach langer Wettkampfpause hatte sie vzuvor gegen die Serbin Izabela Lupulesku gewonnen.Normalerweise ist Pranjkovic in Kolbermoors „Zweiter“ in der 2. Bundesliga daheim, die aber bekanntlich seit November pausiert.
Weiter geht es für Kolbermoor kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen Bingen. Der zweite BTTV-Vertreter Schwabhausen ist erst in zwei Wochen wieder im Einsatz.
Bad Königshofen ohne Ort und ohne echte Chance - Neu-Ulm kassiert erste Doppel-Niederlage
Bad Königshofen Misere begann mit dem kurzfristigen, verletzungsbedingten Ausfall von Kilian Ort schon vor dem Spiel und nahm mit dessen Beginn einen schnellen Verlauf. Zunächst hatte Abdel-Kader Salifou, Mitglied der Saarbrücker Trainingsgruppe, gegen seinen regelmäßigen Übungspartner und Ex-Bad Königshofer Darko Jorgic in drei Sätzen nicht den Hauch einer Chance. Wesentlich mehr Paroli wusste im Anschluss Bastian Steger seinem Gegenüber Shan Kun zu bieten. Im Hinspiel hatte Steger den Vergleich mit dem Chinesen gewonnen, doch diesmal scheiterte er in fünf Durchgängen nicht zuletzt an den Aufschlägen des Linkshänders. In scheinbar aussichtsloser Lage stieg Filip Zeljko für Bad Königshofen in die Box. Sein Gegenüber: Patrick Franziska, die Nummer drei in Deutschland und 16 in der Welt. Mutig und entschlossen gewann der kroatische Underdog den ersten Satz und lag auch im Zweiten bis kurz vor Schluss vorne, ehe beim Spielstand von 9:8 ein Saarbrücker Time-Out die Wende brachte. Endstand 3:1 für Franziska, 3:0 für Saarbrücken.
Beim Neu-Ulmer Gastspiel in Grünwettersbach riss aus bayerischer Sicht die „falsche“ Serie: Während die badischen Gastgeber ihre Rückrunden-Weste blütenweiß hielten und den sechsten Sieg in Folge landeten, fiel bei den schwäbischen Gästen die „Null“ hinter der vier im Doppel: Ein 1:3 des Duos Tiago Apolonia/Vladimir Sidorenko vis-à-vis Dang Qiu/Tobias Rasmussen besiegelte die erste 2:3-Niederlage dieser Saison. In den Einzeln hatten Siege von Apolonia gegen "Abwehrer" Wang Xi (3:0) und Emmanuel Lebesson gegen Deni Kozul (3:1) die Neu-Ulmer aussichtsreich mit 2:0 in Führung gebracht, doch im Anschluss wollte es zweimal knapp nicht klappen: Sidorenko unterlag Qiu ebenso in fünf Sätzen wie Lebesson Wang Xi.
Weiter geht es für Neu-Ulm bereits am Mittwoch (3.2.) mit dem Gastspiel in Saarbrücken, Bad Königshofen tritt am Freitag (5.2.) zum nächsten Spiel in Grenzau an.
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