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Reichartshausen: "Bikepark" steht kurz vor der Vollendung

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Von Christiane Barth

Reichartshausen. Ein Wunsch, den die Jugendlichen in Reichartshausen schon lange gehegt haben, geht nun in Erfüllung. Neben dem Freibadgelände ist ein "Bikepark" entstanden. Schon in dieser Woche soll er zur Nutzung freigegeben werden.

"Wellenreiten" mit dem Fahrrad, die Reifen hüpfen lassen und mit dem Fahrrad durch die Luft fliegen: Auf dem neu modellierten Gelände, das sich an den Sommerparkplatz des Freibades angliedert, fällt nun der Startschuss für viel Action.

Viel Erde wird unterdessen auch im künftigen Neubaugebiet "Bettelmannsklinge", nicht weit vom neuen "Bikepark", bewegt. Nach dem Spatenstich Ende Juli haben auf dem künftigen Baugelände bereits die Bagger gegraben. Die ausgehobenen Erdmassen 200 Meter weit die Wannestraße hinunter zu transportieren, war wohl ein Leichtes. Dort haben sich diese Massen an kostbarer Erde nun zu Aufschüttungen aufgetürmt, die einem ganz anderen Zweck denn baulicher Maßnahmen für Einfamilienhäuser dienen sollen: Nämlich allein dem Spaß des Reichartshausener Nachwuchses. Mit dem nach dem "Bauplan" eines erfahrenen BMX-Fahrers modellierten "Bikepark" löst Bürgermeister Gunter Jungmann zudem eines seiner Wahlversprechen ein.

Raiko Biering, Mitarbeiter des kommunalen Bauhofs, ist ein Kenner der Bikerszene und hat als "Bauleiter" des Bikeparks den Bagger- und Raupenfahrern der Baufirma Emil Eckert, die die Wohngebietserschließung in der Bettelmannsklinge übernommen hat, Anweisungen gegeben. "Es sind jetzt nur noch einige Feinheiten vorzunehmen", berichtet Hauptamtsleiter Ümit Kusanc vom Baufortschritt. Auch für Kinder soll eine Strecke ins Gelände modelliert werden. Die offizielle Eröffnung des Bikeparks könne möglicherweise in zwei bis drei Wochen stattfinden, meint Kusanc. Doch so lange müssen sich die Jugendlichen nicht gedulden: "Wir werden das Gelände zur vorläufigen Nutzung schon diese Woche freigeben."

Nach welchem Bauplan bei der Errichtung vorgegangen wurde, beschreibt Biering so: "Das hat man im Gefühl." Das Gelände müsse so gestaltet werden, dass Wellen entstehen. "Wie beim Surfen", erklärt Biering. Der 44-jährige Reichartshausener ist BMX-Fahrer und hat bereits mehrere "Bikeparks" gestaltet: "Aber dies ist mein größter." Die Beschaffenheit des Parks sei ideal für BMX-Räder, ebenso für Mountainbikes geeignet, jedoch nichts für "normale" Fahrräder. "Der Park ist nur was für Sportgeräte", erklärt Biering.

Ob die Nutzung des Geländes gefährlich werden könne? "Wenn man nicht Fahrrad fahren kann, ist das schon gefährlich", meint er halb im Scherz. Früher sei er "semiprofessionell" im BMX-Sport unterwegs gewesen und betreibe seit 15 Jahren ein kleines Fahrradgeschäft in Reichartshausen. Schon vor Jahrzehnten ist er der Faszination des BMX- oder Skateboardfahrens erlegen: "Das ist ein Lebensgefühl. Wenn man das einmal gemacht hat, ist man immer dabei." Der Aufruf der Gemeinde auf Facebook, mit dem sie Jugendliche dazu animieren wollte, ihre Ideen in die Gestaltung des "Bikeparks" einzubringen, habe indes keine Resonanz gezeigt.

Bislang sollen noch ein Flatterband und Warnschilder das Betreten des "Bikeparks" verhindern. Davon allerdings lässt sich der Nachwuchs offenbar nicht immer abschrecken: Schon vor der offiziellen Erlaubnis hätten ungeduldige Jugendliche die Rampen, Hügel und wellenförmigen Sprunghügel erprobt, teilt Kusanc mit. Hier sieht er ein Problem aufkeimen, falls denn etwas passieren sollte. "Rein haftungsrechtlich ist das noch nicht geklärt", meint der Hauptamtsleiter, "das Gelände ist noch Baustelle, das Betreten also verboten." Zumindest so lange, bis der Park offiziell eröffnet wird.

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