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Baseball-Bundesliga: Die Tornados Mannheim schnuppern an den Playoffs

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		Baseball-Bundesliga:  Die Tornados Mannheim schnuppern an den Playoffs

Mannheim. (RK) Ehrenpräsident Hans-Norbert Jäger (81) hatte ein gutes Näschen. "Das wird eine ganz harte Nuss", prophezeite der Gründervater des Base- und Softballclubs Tornados Mannheim vor dem zweiten Aufeinandertreffen mit den Stuttgart Reds innerhalb von 19 Stunden. Am Vorabend behielten die "Wirbelwinde" im Bad Cannstatter Ballpark mit 6:1 bei den Stuttgart Reds die Oberhand, am Samstag beim Rückspiel hing der 4:3-Sieg am seidenen Faden.

"Das wird eines von vier Endspielen", hielt Sportmanager Martin Helmig die Bedeutung des baden-württembergischen Duells in der Bundesliga hoch. Der 55-jährige gebürtige Mannheimer, in Regensburg beruflich verwurzelt und nebenbei im Amt des Bundestrainers, stellt die Weichen bei den Tornados in der Regel unter der Woche. Entgegen dieser Gepflogenheit wohnte Helmig dem Spiel diesmal selbst bei und erlebte mit den 200 Zuschauern eine harte Geduldsprobe.

Nach einem Fangfehler von Santa Cruz gingen die Reds im zweiten Inning in Führung, erst im sechsten Durchgang zündete die sonst so zuverlässige Offensive der Tornados, als Del Muro, Escara und Santa Cruz als Schlagmänner die Läufer auf den besetzten Bases zur 3:1- Führung nach Hause brachten.

Nach einer Fehlerkette im Infield glichen die Schwaben mit dem achten Inning aus, aber postwendend sorgte der Belgier Sam Buelens, den Helmig als "schnellsten Spieler der Liga" bezeichnet, nach einem Hit von Escara für das 4:3. Beim Nachschlag der Gäste erwies sich der eingewechselte Werfer Felix Carvallo als stabil und brachte nach zweieinhalb Stunden den zweiten Zähler nach Hause. Nach menschlichem Ermessen ist damit die Playoff-Runde gebucht, perfekt ist die Endrunden-Teilnahme aus eigener Kraft mit einem Sieg am Doppelspieltag am Samstag beim Schlusslicht bei den Bad Homburg Hornets.

Dass der deutsche Rekordmeister derzeit mit 15:7 Punkten vor den Haar Disciples und Regensburg Legionären den dritten Platz der Südstaffel einnimmt, ist keine Selbstverständlichkeit. Manager Helmig musste aus verschiedenen Gründen schon die Hälfte seines Stammpersonals auswechseln. Jordan und Ribbens war die deutsche Liga nicht profihaft genug, sie verdienen ihren Lebensunterhalt mit Baseball und wanderten in Länder ab, in denen diese Sportart einen größeren Stellenwert hat. Gonzales und de Leon erwiesen sich als zu schwach, ihre Probeverträge wurden nicht verlängert.

Schließlich musste der gerade nachverpflichtete Dunsmore aus familiären Gründen zurück nach Kanada. Zu allem Überfluss disqualifizierte sich mit dem Amerikaner Wes Grilliette (30) ein Akteur selbst, der in der Kurpfalz privat und beruflich integriert ist, aufgrund eines verweigerten Dopingtests. In der letzten Woche verließ mit dem letztjährigen Spielertrainer Juan Martin (29) ein Leistungsträger den Klub, weil er im Angebot eines unterklassigen US-Klubs die letzte große Chance sah, mit Baseball auch mal Geld zu verdienen.

Die Nachverpflichtungen von Giacomo Polanco, Sam Buelens und Felix Carvallo mussten zügig getätigt werden, weil in den Playoffs nur einsatzberechtigt ist, wer mindestens neun Vorrundenspiele bestritten hat. "Wir liegen dennoch im Budget", hat Helmig die Personalrochaden in Absprache mit dem Vorstand getätigt.

Dem Mannheimer war schon vor dem ersten Spieltag bewusst: "Manche Spieler können eine Wundertüte sein. Die Bundesliga hat zwar im Niveau zugelegt, aber in der Regel bekommen wir aus finanziellen Gründen nur Ausländer, die anderswo nicht untergekommen sind", plauderte Helmig aus dem Nähkästchen: "Unsere Aufgabe ist es herauszufinden, ob dies aus sportlichen Gründen oder an sonst was lag."

Ein Beispiel dafür ist Pitcher Cory Jordan (26). Der US-Amerikaner, dessen Bruder De Andre (28) als Center der Los Angeles Clippers in der NBA rund 20 Millionen US-Dollar im Jahr verdient, wollte an der Popakademie studieren, suchte aber nach zwei Monaten das Weite, weil ihm die Umstellung auf deutsche Lebensverhältnisse schwer fiel und er davon ausging, sein Können auf dem Wurfhügel vor Tausenden von Zuschauern zelebrieren zu dürfen.

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