Skispringen: Daniel Tschofenig über Anzug-Skandal – "Taktisches Bescheißen"

Der Manipulationsskandal um die norwegischen Skispringer brachte zuletzt Unruhe im Skisprung-Zirkus. Nun äußert sich ein Österreicher sehr deutlich dazu. Daniel Tschofenig hat eine herausragende Saison im Skisprung-Weltcup hinter sich – acht Weltcupsiege und der Gewinn der großen Kristallkugel sprechen für sich. Doch die Erinnerungen an die zurückliegende WM trüben das Bild: Im Einzel blieb der Österreicher ohne Medaille. Statt sportlicher Höhepunkte prägte ein anderer Vorfall das Großereignis – ein Manipulationsskandal um die norwegischen Springer. Noch Monate später ist der Frust darüber bei Tschofenig spürbar. In der "Tiroler Tageszeitung" äußerte sich der 22-Jährige deutlich zu den Vorgängen rund um die Norweger. "Wir haben uns schon oft gedacht, warum es da bei denen ein bisschen komisch ausschaut", sagte er und ergänzte: "Ich verstehe, dass prinzipiell jeder das Beste rausholen will. Aber wenn es in einen Graubereich reingeht, dann sage ich: Ist das noch akzeptabel?" Tumulte bei Augsburg-Spiel: Heidenheim-Fans stürmen auf Spieler zu Kracher in Spanien: Atlético demontiert Real Für ihn ist klar, wo die Grenze verläuft: "Ich will definitiv nicht in das Illegale reingehen. Es kann auch mal passieren, dass du eine Disqualifikation kriegst, wenn du einfach dort einen Zentimeter zu groß bist. Aber dieses taktische Bescheißen finde ich unter aller Sau", so Tschofenig weiter. Vor allem die Reaktion der norwegischen Mannschaft stößt dem Skispringer sauer auf. Die Versuche, den Vorfall herunterzuspielen, kann Tschofenig nicht nachvollziehen: "Sie haben es gewusst. Da sind wir uns alle sehr einig und das finde ich einfach nicht korrekt." Dass sich die Norweger in der Folge selbst als Opfer dargestellt haben, sorgt bei ihm für Unverständnis. "Sie haben den ganzen Skisprungsport in Verruf gebracht und stellen sich hin, als wären sie die Opfer von dem Ganzen. Dabei ist es der ganze Skisprungsport."