Spannende 8mR-Weltmeisterschaft in Finnland – Vizeweltmeistertitel für Werner Deuring und Team
Die 8mR-Yachten gelten als eine der prestigeträchtigsten und traditionsreichsten Klassen im internationalen Segelsport. Viele dieser eleganten Boote sind über ein Jahrhundert alt, unterliegen strengsten Klassenvorschriften und verkörpern wie kaum eine andere Segelklasse das Erbe und Vermächtnis des Segelns.
Eine herausragende Persönlichkeit in dieser Klasse ist Werner Deuring – erfolgreicher Regattasegler, langjähriger Steuermann der „Pandora“ und zugleich Präsident der internationalen 8mR-Vereinigung. Gemeinsam mit seiner Crew reiste er Anfang August nach Turku, Finnland, um an der diesjährigen Weltmeisterschaft teilzunehmen.
Ein turbulenter Start in Finnland
Der Beginn der Reise stand unter keinem guten Stern: Bei der Ankunft stellte das Team fest, dass der Mast beim Transport massiv beschädigt worden war.
Offenbar war während der Fährüberfahrt ein LKW dagegengefahren – er war stark verbogen und sogar gebrochen, berichtet Deuring. Für einige Stunden war völlig unklar, ob wir überhaupt an den Start gehen können.
Dank spontaner Improvisation und der Unterstützung eines Mastbauers vor Ort konnte der Schaden notdürftig behoben werden. Der reparierte Mast hielt den hohen Belastungen der Regattavorbereitung stand – das Training konnte beginnen.
Neue Crew, intensives Training
Das Team war mehr oder weniger komplett neu zusammengestellt, da es mehrere kurzfristige Ausfälle gab. Besonders hart traf es die Crew, als sich der eigentliche Vorschiffsmann einen Tag vor Abflug den Knöchel brach – kurzfristig konnte ein finnischer Segler einspringen.
Eine gute Woche lang trainierte die Mannschaft in Turku: Segeltests, Manövertraining, Feinabstimmung der Trimmparameter und Reviererkundungen standen täglich auf dem Plan.
Die Abläufe haben mehr oder weniger gepasst – aber das Niveau bei einer WM ist so unfassbar hoch, dass jeder kleinste Fehler sofort bestraft wird, so Deuring.
Spannende Wettfahrten und starker Kampfgeist
Der erste Regattatag am Montag begann vielversprechend: Platz fünf in der ersten Wettfahrt, gefolgt von einem hart erkämpften zweiten Platz im zweiten Rennen.
Das zweite Race war unglaublich spannend und wurde erst auf dem letzten Vorwind entschieden. Mit einem knapp 8 Tonnen schweren Schiff segelt man normalerweise lange Schenkel und macht möglichst wenig Manöver – diesmal hatten wir fast Matchrace-Bedingungen. Meine Crew hat unglaublich gekämpft.
Am Dienstag lag das Team auf Platz zwei der Gesamtwertung, ehe die Wettfahrt wetterbedingt abgebrochen werden musste. Nach dem planmäßigen Ruhetag am Mittwoch ging es am Donnerstag mit den Titelkämpfen weiter.
Starke Gesamtleistung und Vizeweltmeistertitel
Nach einer Woche voller spannender Wettfahrten konnte das Team ein beeindruckendes Ergebnis erzielen:
-
2. Platz und damit Vizeweltmeister in der Sira-Klasse
-
Gesamt 3. Platz hinter einem modernen 8mR und einem weiteren Sira-Achter
Wir konnten gut mithalten, haben ordentlich gekämpft und sind am Ende stolz auf dieses Ergebnis, resümiert Deuring.
Perfekte Organisation und unvergessliches Rahmenprogramm
Die Weltmeisterschaft in Turku war hervorragend organisiert: Neben den sportlichen Wettkämpfen gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit zahlreichen Veranstaltungen für Crews und Begleiter. Tägliche Bootsshuttles zwischen Hotels und Marina sowie Abend-Shuttles mit dem Auto machten den Aufenthalt besonders angenehm.
Es war eine unfassbar gut organisierte WM, die uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird – sportlich wie auch menschlich, fasst Deuring zusammen.