Carolina und Cosima Pfeffer vom SCBo Jugend bei Störtebeker Opti Cup 2024 um Helgoland

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17.08.2024 15:01

Ein großes Abenteuer erlebten Carolina und Cosima Pfeffer (SCBo Jugend) bei Störtebeker Opti Cup 2024 auf dem Nordsee.

Wir gratulieren zu diesem tollen Erfolg und sind sehr stolz auf unsere jungen Seglerinnen.

Genießen Sie die Berichtserstattung von Carolina Pfeffer sowie der Familie Rettinger und Familie Riedel im Anschluß.

„Grün ist das Land, rot ist die Kant, weiß ist der Sand. Das sind die Farben von Helgoland“

Freitag, der 02.08.2024: Bereits die Anreise ist ein spannendes Ereignis: ganz aus dem Süden Deutschlands in den hohen Norden. In Cuxhaven verladen wir am Freitagabend unser Gepäck in zwei große Container, die nachts auf die Fähre gekrant werden. Unser Trailer mit dem Motorboot und den sechs Optis, die mit uns vom Bodensee mitkamen, wird auf einen großen Frachter geladen. Um 10:00 Uhr fährt die Fähre dann los. Vom Bodensee kommen Simon (Ycsi), Ruben (Ycst), Amelie (Ycla), Mira (Ycra), Cosima (Scbo) und ich, Carolina (Scbo) mit. Nach einer zweistündigen Fahrt landen wir endlich in Helgoland! Dort wird der Hänger von dem Frachter heruntergekrant und wir laden die Boote ab. Nachdem wir alles für den ersten Regattatag am nächsten Morgen fertig vorbereitet haben, bauen wir unsere Zelte auf und packen unser Gepäck aus. Dann gibt es die Teambesprechung. Unsere Gruppe wird von Noel, der uns die nächsten Tage bestens betreuen wird, eingewiesen. Cosima hat sich einer Bremer Gruppe angeschlossen, die Opti B trainiert. Um 19:00 Uhr ist die Begrüßung und die erste Einweisung. Anschließend wird für alle Teilnehmer köstlich gegrillt.

Sonntag, der 04.08.2024: Der erste Regattatag beginnt um 7:00 Uhr an den Booten zum Aufbauen. Um 7:30 Uhr gibt es Frühstück, um 9:00 Uhr ist Steuerleutebesprechung (bei der es eine tolle Sicherheitserklärung gibt und jedes Boot nochmal einzeln sorgfältig kontrolliert wird) und dann geht es direkt raus aufs Wasser.

Die Optis werden dafür in einer ganz langen Reihe am Strand aufgestellt und alle wassern gleichzeitig aus. Sehr viele Betreuer-, Coach- und Sicherheitsboote passen auf, dass wir alle gut aus dem Hafen kommen und jeder unbeschädigt den Weg zum Start findet.

Dann gehen die Wettfahrten los: Opti A startet als erstes bei stärkerem Wind (15-25kn) und 2m hohen Wellen. Auch zwei Weltmeisterschaftsteilnehmer segeln die Regatta mit und trainieren nach den Wettfahrten noch auf dem Meer. Manchmal im Wellental sehen wir den Kurs gar nicht und müssen uns dann auf der Welle orientieren. Mehrere Boote kentern und werden in den Hafen geschleppt. Bei den Opti B-lern brechen bereits vor der ersten Wettfahrt manche Kinder das Rennen ab. Trotzdem werden die drei vorhergesehenen Wettfahrten gesegelt und alle kommen um ca. 15:30 Uhr heil in den Hafen zurück. Wie auch an allen Folgetagen gab es um 19:00 Uhr Abendessen. Bis dahin konnte jeder die Insel erkunden. Viele gingen ins Freibad, manche legten sich an den Strand, andere machten Wanderungen zur langen Anna. Nach diesem ereignisvollen Tag fielen wir müde in den Schlafsack.

Montag, der 05.08.2024: Morgens treffen wir schon um 6:30 Uhr, um die Boote aufzubauen. Danach läuft wieder alles gleich ab wie gestern: Frühstücken (7:00 Uhr), Steuerleutebesprechung (8:00 Uhr), umziehen und auslaufen.

Nachdem gestern Tapferkeit gegen die Elemente gefragt war, zeigt sich die Nordsee heute ruhiger, doch dafür ist die Wirkung der Strömung umso stärker zu spüren. Da wir zur Seite getrieben werden, müssen wir teilweise die Leetonne mit Halbwind ansteuern. Besonders gemein ist der Wechsel der Strömungsrichtung während eines Rennens. Wir segeln drei Läufe, die wieder anspruchsvoll waren, doch auf eine ganz andere Art als gestern.

Um 15:00 Uhr kommen wir dann in den Hafen zurück. Anschließend macht jeder wieder, was er möchte. Wir fahren mit unserer Gruppe auf die Düne und verbringen dort den Nachmittag am Strand. Um 19:00 Uhr gibt es wieder Abendessen. Das war ein toller Tag mit vielen verschiedenen Erfahrungen!

Dienstag, der 06.08.2024: Morgens wieder das Gleiche Programm: Boote aufbauen, frühstücken, Steuermannsbesprechung, umziehen. Um 9:00 Uhr fahren wir raus aufs Wasser, um 10:00 Uhr ist der erste Start. Heute, finde ich, ist der beste Tag der drei Regattatage. Es ist eine Mischung aus den letzten beiden Tagen, bei der es mittleren Wind (9-14 kn), nicht zu viel Strömung und schöne Wellen gibt. Wir segeln unsere zwei letzten Wettfahrten. Es hat total viel Spaß gemacht!

Um 12:30 Uhr kommen wir dann in den Hafen. Dort werden die Boote direkt abgebaut und auf den Hänger verladen. Wir machen noch eine kleine Motorboot-Tour, während schon die ersten Hänger auf den Frachter verladen werden. Um 18:45 Uhr macht unsere Gruppe eine Abschlussbesprechung. Um 19:00 Uhr ist dann endlich die Siegerehrung! Wir sind Platz 39, 36, 35, 34 und 17 in Opti A. Meine Schwester, Cosima, ist 14. in Opti B. Die Preise werden verlost. Jeder bekommt ganz unterschiedliche Sachen, wie Kleidungsstücke, Notizblöcke, Süßigkeiten, Stifte, Taschen, usw. Ein Kind bekommt sogar eine Nintendo Switch!

Um 19:00 Uhr gibt es dann Abendessen im Race Village. Danach gehen wir das letzte Mal in unsere Zelte zum Schlafen.

Mittwoch, der 07.08.2024: Der letzte Tag auf Helgoland beginnt mit einem guten Frühstück. Anschließend werden die Zelte abgebaut und die Koffer gepackt. Bis zur Abfahrt um 17:00 Uhr darf jeder machen, was er möchte. Wir genießen die letzte Zeit auf Helgoland nochmal in vollen Zügen und machen Ausflüge auf die Dünen, zu den roten Felsen und den schönen Läden am Hafen.

Um 17:00 Uhr legt unsere Fähre ab.

Diese Regatta war ein spannendes Ereignis und wir haben viele Erfahrungen gesammelt! Wir freuen uns schon auf das nächste Mal! Am liebsten mit der gesamten Bodman-Gang und Bruno!

Viele Grüße

Carolina Pfeffer

Opti segeln auf hoher See?
Nur möglich beim Störtebeker Opti Cup, der einzigen Hochseeregatta für Optimisten in Deutschland.

Jährlich im Juli/August organisiert der Blankeneser Segelclub e.V. eine Opti Class Germany Ranglistenregatta auf der Nordsee rund um Helgoland, den Störtebeker Opti Cup (SOC). Dieser geht über insgesamt fünf Tage, drei Segeltage plus je ein Tag für die An- bzw. Abreise von „Mann und Material“ per Schiff.

2024 nahmen insgesamt sieben Bodenseesegler*innen mit ihren Familien und dem Trainer Noel Wagner die lange Anfahrt mit dem Auto nach Cuxhaven in Kauf. Dort wurde am frühen Morgen des 3.August 2024 der große Combi-Trailer des SCBo (Segelclub Bodman e.V.), beladen mit Motorboot und Optis, gemeinsam mit allen anderen Trailern auf ein Frachtschiff gekrant. Im Laufe des Tages setzten sowohl die Personenfähre MS Helgoland als auch die beiden Frachtschiffe nach Helgoland über. Nach leider nicht ganz unfallfreier Entladung wurden die Schäden inspiziert und es war schnell klar, dass alle Boote glücklicherweise noch seetauglich sind und auch die Schäden am Trailer wieder behoben werden können. Nun begann das große Verteilen von Booten, Material und Gepäck auf der ganzen Insel: Optis durften an der Promenade der Binnenreede, aufgereiht werden, Zelte wurden auf den Grünflächen der Kurpromenade direkt am Wasser aufgestellt, diverse Zimmer und Ferienwohnungen in Unter- und Oberland bezogen.

Pünktlich zur Eröffnung um 19:30 Uhr fanden sich alle beim Wettfahrtbüro mit Verpflegungszelt auf der Landungsbrücke ein, dem Herzstück des SOC. Hier wurden die Informationen der Wettfahrtleitung bekannt gegeben, fanden alle gemeinsamen Mahlzeiten (Frühstück und Abendessen) und am Ende auch die Abschlussparty statt.

Nach stürmischer Nacht zeigte sich die See am ersten Wettfahrttag nur mäßig gezähmt, mit 15 Knoten aus NNW und zwei Meter Welle. Dies war nicht nur für Binnensegler*innen eine große Herausforderung, welche einige zum vorzeitigen Abbruch des Wettfahrttages zwang. Die Gründe hierfür waren vielfältig: Seekrankheit, Ermüdung, Materialprobleme…
Die Besonderheit des Reviers zeigte sich auch im Regatta-Alltag. Nach Aufforderung zum Einwassern erfolgte die tägliche Sicherheitskontrolle durch den „Beach-Master“ und jeder Segler*in musste im Anschluss die persönliche Identifikationskarte mit Foto abgeben. Erst wenn wirklich alle 76 Boote am Strand bereitstanden, durfte nach akustischem Signal eingewassert werden. Eine Flotte von Motorbooten (Wettfahrtleitung, Jury, Trainer und DLRG) sorgte für sicheres Geleit zum und vom Wettfahrtgebiet, sowie für die Betreuung auf hoher See. Am Ende jedes Wettfahrttages musste direkt nach dem Anlanden die Identifikationskarte persönlich wieder im Wettfahrtbüro abgeholt werden, so konnte sichergestellt werden, dass auch wirklich jedes Kind wieder an Land war.
Am zweiten Wettfahrttag war weniger Wind, jedoch machten Tide und wechselnde Strömung während der Wettfahrt das Segeln nicht einfacher. Die Bedienungen am dritten Wettfahrttag waren dann nahezu perfekt für Optimisten: 10 Knoten Wind, gleichmäßige Strömung und Sonnenschein.

Nachdem die Boote bereits wieder auf die Trailer geladen waren und zur Verladung bereitstanden, konnte endlich die Siegerehrung mit Tombola im Musikpavillon beginnen. Nach Ansprachen voll des Lobs für Veranstalter und Teilnehmer von Wettfahrtleitung, Bürgermeister und DLRG wurde jeder Teilnehmer*in einzeln geehrt und erhielt eine Medaille.

Für die Bodenseesegler*innen und ihre Familien war diese besondere Regatta ein großes Abenteuer mit viel Spaß, außergewöhnlichen Erfahrungen und unvergesslichen Erlebnissen.

Platzierungen der Bodenseesegler beim 20. Störtebeker Opti Cup 2024

OPTI A
17. Ruben Rettinger YCST
27. Severin Fischer BYCUE
34. Carolina Pfeffer SCBo
35. Amelie Schrode YCL
36. Simon Riedel YCSi/YCRa
39. Mira Vogel YCRa

OPTI B
14. Cosima Pfeffer SCBo

Bericht: Familie Rettinger und Familie Riedel