Rugby: Hassane Kolingar erleidet Herzstillstand
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Auch Sportler konsumieren Tabak. Hassane Kolingar ist diese Angewohnheit allerdings fast zum Verhängnis geworden. Der französische Rugby-Nationalspieler Hassane Kolingar hat im vergangenen Sommer einen Herzstillstand erlitten. Wie der 26-Jährige nun in dem Rugby-Magazin "Midi Olympique" berichtet, führte ein kleiner Beutel Snus zu den gesundheitlichen Problemen. "Meine Trommelfelle dröhnten, ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand Nadeln in den Kopf stecken. Meine Augen verdrehten sich, ich erlitt einen Herzstillstand." Snus ist eine Variante des rauchfreien Tabaks, der vorrangig in Skandinavien verbreitet ist. Dabei klemmt sich die Person kleine Beutel hinter die Oberlippe, über die Mundschleimhäute gelangt der Tabak in die Blutbahn und entfaltet sich. Der Vorfall Kolingars, der bei dem Pariser Team Racing 92 unter Vertrag steht, ereignete sich dabei auf der Hochzeit seines Teamkollegen Ibrahim Diallo. "Als ich auf der Hochzeit ankam, klebte ich mir einen Snus ans Zahnfleisch. Es ist nicht illegal – da ist Tabak drin, aber für mich ist es echt scheiße gelaufen", erinnerte sich Kolingar. Kolingar wurde ins künstliche Koma versetzt Irgendwann habe er lachen müssen und einen Druck in seiner Brust gespürt: "Mein Herz schlug sehr schnell, ich schwitzte stark und sah Sterne. Ich dachte, es sei lediglich eine Unterzuckerung – und ich wollte die Hochzeitszeremonie nicht stören", sagte er weiter. Nur kurz darauf erlitt Kolingar den Herzstillstand und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte vor Ort stellten bei ihm eine Tachykardie fest, also eine Erhöhung der Herzfrequenz. Doch für Kolingar kam es noch schlimmer: "Weil mein Puls einfach nicht sinken wollte, versetzten mich die Ärzte in ein künstliches Koma." Zudem führten die Ärzte eine Operation am Herzen durch, um eine Narbe zu bereinigen. Kolingar hatte diese laut eigener Aussage bereits seit der Geburt. Der Vorfall wirft auch ein Schlaglicht auf den Snus-Konsum im Profisport. Laut einer Studie der Universität Loughborough und der englischen Spielergewerkschaft verwenden rund 20 Prozent der Profifußballer in England diese Nikotinprodukte. Die gesundheitlichen Risiken sind jedoch nicht zu unterschätzen, wie Kolingars Fall zeigt. Der Profi musste ein halbes Jahr pausieren. Erst am vergangenen Sonntag feierte er sein Comeback und erklärte die lange Ausfallzeit.