Finale verloren und trotzdem erfolgreich
Mit einem auf sechs Positionen veränderten Kader machten sich die Damen am frühen Samstagmorgen auf den Weg in die Hansestadt. Bei bestem Rugbywetter traf man in den Gruppenspielen zunächst auf die Mannschaften der Berlin Irish und des FC St. Pauli. Obwohl gegen die Irish am Ende ein überzeugender Sieg zu Buche stand, war es keineswegs ein einseitiges Spiel. Mit ihren schnellen Spielerinnen forderte das Team der Irish immer wieder die Berliner Verteidigung. Während man in der Verteidigung noch phasenweise zu passiv agierte, traten die Berlinerinnen im Angriff deutlich ambitionierter auf. Am Ende hieß es 24:00 aus Sicht des RK03 Berlin.
Im Spiel gegen St. Pauli war es nun vor allem der Angriff, der sich in der ersten Halbzeit zwar nicht passiv, aber insgesamt noch zu ideenlos zeigte. Immer wieder trugen die Berlinerinnen den Ball in die Kontakte, wo physisch starke Hamburgerinnen das Spiel des RK03 immer wieder verlangsamen konnten. Am Ende bedeutete ein knapper 10:5 Sieg den Einzug ins Halbfinale, ohne das es gelang zu glänzen.
Im Halbfinale ging es schließlich gegen den HRC und in der ersten Halbzeit schaffte es die Mannschaft wie gegen St. Pauli nicht ihr eigenes Angriffsspiel aufzuziehen. Vielmehr passte man sich der Spielweise der Hamburgerinnen an und verlor so oftmals den Ball in den Kontakten. Die Hamburgerinnen konnten dies für sich nutzen und mit einer 5:0 Führung in die Pause gehen. In Halbzeit zwei zeigte das Team des RK03 dann, wie es auch gehen kann. Die Verteidigung funktionierte und im Angriff nutzten die Frauen nun die gesamte Breite des Feldes, attackierten mit Geschwindigkeit die Lücken in der gegnerischen Verteidigung und kamen Dank eines engagierten Auftretens zu drei eigenen Versuchen. Am Ende stand es schließlich 17:5 für den RK03.
Im Finale wartete nun – wie bereits beim Turnier im September – erneut das Team des USV Potsdam. Bereits im Turnierverlauf hatte man sehen können, dass dieses Spiel eine ausgesprochen schwierige Aufgabe werden würde. Und das wurde es auch. Bereits von Beginn an setzten die Potsdamerinnen in der Verteidigung harte Tackles und konnten mehrere Bälle in den anschließenden Kontaktsituationen erobern. Im Angriff waren es vor allem die Offloads, die die Berlinerinnen nicht hundertprozentig unter Kontrolle bringen konnten. Zu Ende der ersten Hälfte zeigte das Team aus Berlin dann aber, dass es ebenfalls in der Lage ist, mit schnellem Unterstützungsspiel zu Punkten zu kommen. Mit 5:12 aus Sicht des RK03 ging es in die Pause. In der zweiten Hälfte konnte man zwar – im Gegensatz zum USV – nicht mehr punkten, verteidigte aber weiterhin mit großem Einsatz und mannschaftlicher Geschlossenheit. Die Damen des RK03 gaben zu keinem Zeitpunkt auf, sondern kämpften vielmehr bis zur sprichwörtlich letzten Sekunde. Schlussendlich ging der 27:5 Erfolg der Potsdamerinnen mehr als in Ordnung, waren sie doch die mit Abstand stärkste und konstanteste Mannschaft des Turniers.
Für den RK03 war dieses Turnier nicht nur aufgrund eines zweiten Platzes ein Erfolg, sondern vor allem weil erneut neue Spielerinnen ihre ersten Halbzeiten spielen und wertvolle Erfahrungen sammeln konnten. In den Spielen wurde auch deutlich, woran in den kommenden Wochen gearbeitet werden muss, um in den entscheidenden Situationen eines Spiels – wie das gegen Potsdam – die Oberhand zu behalten.